Verkehrsdisziplin anno 2017

  • Kurvige aber übersichliche LS.
    Ein entgegenkommender Autofahrer will rechts in einen Feldweg einbiegen (90°) und muß dazu natürlich (fast) anhalten.
    Der hinter ihm Fahrende hält erst auch an, dann dauerte es ihm aber wohl doch zu lange, er gibt Gas, schert aus ............und ich komme ihm entgegen in einer Linkskurve! :cursing:
    Er dachte wohl, "ah nur ein Motorrad, das braucht ja nicht viel Platz?"

    Zum Glück habe ich irgendwie geahnt, daß das keine so reibunglose Aktion der Beiden wird und habe vorsichtshalber schon vorher abgebremst. Sonst hätte es wahrscheinlich gekracht?

  • Ich bin dieses Jahr schon 2 mal vom Fahrrad geholt worden im Berufsverkehr :) die Großen Cola automaten Fahrer haben einfach häufig Tomaten auf den Augen :)

  • Mir kam heute in einer Linkskurve - von mir aus gesehen - ein PKW-Fahrer entgegen, der seine Rechtskurve nicht hinbekam und auf meine Spur geriet. Welch ein Glück, dass die Fireblade so gute Fahrwerksreserven hat, dass ich da noch ausweichen konnte.

  • @ Ramsay: Nein- da bist du nicht alleine- du sprichst mir aus der Seele

    Es vergeht heute kein Tag mehr, an dem ich mich nicht mehr aufrege.

    Komischerweise ist es bei mir im Auto schlimmer als auf dem Motorrad. Das bewege ich nur in meiner Freizeit zum Spaß und dann hauptsächlich im kurvigen Hinterland.

    Mein Auto nutze ich hauptsächlich zum Pendeln ins Büro, d.h. AB, Bundesstrasse, Stadt. Früher hatte ich Spaß am Autofahren, Auto war ein Hobby-Heute kotzt es mich nur noch an. Was mir auffällt:
    Platz1 :
    Der Sinn des Blinkens wird ignoriert oder nicht kapiert. Entweder wird gar nicht geblinkt oder wenn der Spurwechsel bereitseingeleitet ist. Es wird innerorts z.b. erst auf die Abbiegespur gezogen und dann geht der Blinker an, wenn überhaupt. Manchmal denke ich das Benutzen des Blinkers ist extrem Verschleißfördernd oder damit steigt der Spritverbrauch um 40% an-anders kann ich mir diese Blinksparende Fahrweise nicht erklären. Ich habe früher gelernt, daß der Blinker z.b. auf der AB beim 300m-Schild der Abfahrt gesetzt wird. Das Blinken ist ja kein Selbstzweck weil man es halt muss, sondern um dem nachvollgenden Verkehr anzuzeigen wo man hinwill. Wenn ich schon am Abbiegen bin, kann ich mir das einmalige kurze Antippen des Blinkers eigentlich auch ganz sparen.Innerorts damit sich der Nachfolgende auf einen Abbiegevorgang und damit auch ein Bremsen vorbereiten kann. Neee- plötzlich wird einfach in die Eisen gehauen, abgebogen und DANN kommt ein kurzes Aufflackern des Blinkers. Sind die Menschen heute einfach zu DOOF um den Sinn des Blinkers zu verstehen ? Wird das in den Fahrschulen nicht mehr gelehrt ? Könnt ich ausraten !!

    Platz2:
    Sture Linksfahrer
    Meiner Meinung nach sollte das viel stärker kontrolliert, geahndet und bestraft werden. Genau diese Menschen sorgen für Agression im Verkehr, verleiten andere zu riskanten Manövern und Rechtsüberholen. Wenn jemand rechts überholt wird, dann ist die Lücke so groß, daß er das Rechtsfahrgebot missachtet hat. Bestraft wird nur der Rechtsüberholer-Fehler im System

    Platz3:
    Unfreundlichkeit,Sturheit und Egoismus
    Jemanden an einer Kreuzung hereinzuwinken ist heute eine Ausnahme, sich dafür freundlich zu bedanken ebenso. Ganz einfache Benimmregeln und freundliches Miteinander ist sehr selten geworden. Stau, bzw. zähfließender Verkehr- alles zuckelt dahin, du willst die Spur wechseln, setzt den Blinker und siehst schon im Rückspiegel wie der Hintermann auf der SPur wo du hinwillst Gas gibt, damit du ja nicht vor ihm einfädeln kannst. Was soll das ??? Selbst wenn 10 Autos vor mir sind, komm ich im starken Verkehr auch nicht schneller voran. Dieses Arschlochverhalten finde ich zum kotzen. Wenn vor mir einer den Blinker setzt und ich dafür nicht stark abbremsen muss, dann gehe ich sanft vom Gas, lasse die Lücke etwas größer werden und ermögliche dem Anderen den Spurwechsel- warum auch nicht, komme eh nicht voran... wenn derjenige sich bedankt sind beide zufrieden. Anderseits nerven mich die nervösen Lückenspringer die meist ohne Blinken von rechts nach links nach rechts zucken und meinen, damit schneller vorwärts zu kommen.

    Platz4: Kurvenschneider Innerorts
    Ja- innerorts !! Und zwar beim Links-Abbiegen. Es ist mir schon so oft passiert, daß mir ein Linksabbieger auf meiner Spur entgegenkommt, daß es regelmäßig gerappelt hätte, wenn ich zügig bis zur Haltelinie gefahren wäre und nicht gebremst hätte. Nach dem Motto: Gestern kam auch keiner, wird zügig und damit am besten in Ideallinie nach links gefeuert und der Scheitelpunkt großzügig auf die Gegenspur gelegt. Wenn man dann hupt, wird man noch ganz entgeistert angeschaut, nach dem Motto : was will der denn ?


    Spaß hab ich am Autofahren nicht mehr so wie früher, daher habe ich auch kaum mehr Interesse am Tuning oder teuren Autos. Der nächste kann von mir aus ein KIA oder SEAT oder was weiß ich werden-100 PS reichen auch um im dichten Verkehr dahin zu eiern.
    Wenn ich Fahrspaß will, dann setze ich mich auf mein Bike und fahre kurvige Landstrassen abseits des Berufsverkehrs...


    Gruß
    Guido

  • @Guidchen, du sprichst mir aus der Seele. Der Straßenverkehr auf einer viel befahrenen Straße ist nur eine Ansammlung von (größtenteils) Egoisten. Zumindest hier in D finde ich, ist es sehr extrem.
    Zumal bewiesen wurde, dass Sicherheitsabstand, Reißverschlussverfahren, Rechtsfahrgebot, usw. Kriterien sind, um den Verkehr flüssig zu machen, wird man von anderen Verkehrsteilnehmer blöd angemacht, wenn man sich z.B. beim Reißverschlussverfahren einfädeln will...
    Rettunsgasse? nie gehört.
    Wie bei dem Fall vor ein paar Wochen auf der A7, bei dem der Rettungsdienst 500 m zu Fuß zur Unfallstelle laufen mussten, weil die Autofahrer einfach zu blöd sind, an die Seite zu fahren. Könnte ja sein, dass jemand die Lücke nutzt, um schnell nach vorne zu kommen und das wäre ja gegen mein Ego, denn ich will ja der erste sein. Auf der A5: Ein Polizeiauto fährt zur Unfallstelle durch die Rettungsgasse vor, doch als die Notärzte und Feuerwehr ebenfalls durch die Rettungsgasse fahren wollten, sind schon etliche hinter dem Polizeiauto ebenfalls durch die Gasse gefahren und haben diese blockiert. Resultat: Einsatzkräfte müssen 900 Meter laufen und werden von den A****löchern noch angepöbelt!
    Da müsste eine Kamera im Einsatzwagen sein, die jeden, der keine Rettungsgasse bildet, filmt und mit 5000€ und mindestens 1 Monat Fahrverbot bestraft. Es muss richtig weh tun, denn am anderen Ende sind Menschen, die vielleicht in Lebensgefahr sind und für die jede Sekunde zählt!
    Meines Wissens wurden ja rund 30 Fahrzeugführer angezeigt, die Strafe war 20€ wegen einer Ordnungswidrigkeit...

    2017:

    02.04.: Anlassen Nürburgring
    15.+16.04.: 1000PS Gripparty Pannonia Ring :banane:
    07.-11.08.: Urlaub in Südtirol

  • Ein wirklich unendliches Thema.
    Mit vielen Facetten. Die uns letztlich aber deutlich aufzeigen, dass Deutschland nicht nur immer rücksichtsloser untereinander wird, sondern auch immer mehr verblödet.

    Man braucht sich ja nur mal die Sendungen des Privat-TVs anzusehen und man weiß wohin dieses Land steuert.
    In einem Land (speziell in NRW), in dem aktuelle Abiturienten einen Wissensstand haben, mit dem sie in den 70er-Jahren Probleme gehabt hätten einen Hauptschulabschluss zu erreichen, wundert irgendwie nichts mehr.

    Und eine Fernsehsendung wie "der 7. Sinn" fehlt heute mehr denn je.

    Dazu kommt, dass die Medien in trivialer Art und Weise gewisse Verkehrsteilnehmer/innen und Verkehrsmittel pauschalieren, polarisieren und stigmatisieren.
    Motorradfahrer/innen gelten entweder als Rocker oder Raser.
    SUVs sind böse. Der Besitz eines SUVs ist dekadent.
    Diesel sind plötzlich auch politisch nicht mehr korrekt.
    Und wer dann (wie ich) noch ein Diesel-SUV fährt, ist auf dem Weg ein neuer Staatsfeind zu werden.
    In rot-grüner Verkehrsideologie sind irgendwann auch diejenigen Raser, die mit 40 km/h innerorts fahren.

    Nun ja, das kennen wir ja alle aus eben diesen Medien oder wurde auch im realen Leben schon damit konfrontiert.

    Ein Phänomen allerdings hatten wir hier bislang noch nicht so recht betrachtet.

    Die "Überholverhinderer".

    Und das ist etwas, was mir seit etwa 4-5 Jahren immer stärker auffällt.

    Ich fahre also mit einem meiner Bikes durch mein "Wohnzimmer", das Sauerland. Da ich als Ortskundiger natürlich entsprechende Streckenkenntnisse habe, versuche ich mich möglichst auf schwach frequentierten Nebenstrecken aufzuhalten und die Haupt-Touri-Strecken vor allem am Wochenende zu meiden.

    Ich fahre also so meines Weges und schließe irgendwann auf eine Gruppe von Motorrädern oder ein einzelnes Bike auf, welches langsamer unterwegs ist, als ich es bin.
    Oftmals sehe ich dann Kennzeichen aus dem Ruhrgebiet, aus Norddeutschland, dem Münsterland oder es sind auch einheimische Biker mit (MK, HSK, OE, SO, SI oder UN).

    Bei meiner Annäherung kann ich erkennen, dass man sehr wohl registriert hat, dass da von hinten ein Motorrad kommt und dass dieses auch schneller fährt als man selbst unterwegs ist.
    Und dann passiert immer häufiger folgender Ablauf.
    Fuhr das langsamere Einzel-Motorrad oder das letzte Bike in einer Gruppe zuvor noch relativ weit rechts, so wird plötzlich die Fahrlinie verändert.

    Bei Gegenverkehr wird dann mittig auf der Fahrspur gefahren, damit nicht genug Platz zum Überholen bleibt.
    Ist kein Gegenverkehr vorhanden, wird dann so weit links gefahren, dass man auch kaum Platz für ein Überholmanöver hat. Mitunter sogar bis auf die Gegenfahrspur.
    Hauptsache der schnellere Biker kann nicht vorbei.
    Krönung einer solchen Sache ist dann, wenn der letzte Biker eines langsamen Pulks dann ellenlang genau neben dem vorletzten Bike fährt und den Fahrstreifen blockiert.

    Auffällig dabei ist, dass dieses Verhalten sehr häufig bei Motorrädern zu beobachten ist, die in Berlin gebaut wurden.
    Es ist ja auch schon ein starkes Stück. :D
    Da sagt ihnen die Haus-und Hof-Postille "MOTORRAD" alle 14 Tage deutlich wie toll doch ihre Bikes im Vergleich mit all den anderen sind und dass sie quasi die technologische Speerspitze des motorisierten Zweiradbaus pilotieren.
    Und dann kommt jemand und kann mit einem unterprivilegierten Zweirad aus Japan einfach schneller als die Wunder-Motorräder aus Spandau.
    Nein, das geht gar nicht. ;(
    Ähnlich dann, wenn sich mal jemand mit einem 150-200 PS starken Supersportler auf die engsten und kurvigsten Nebenstrecken verirrt und dann einsehen muss, dass ein Einzylinder aus Österreich hier viel wusseliger ums Eck geht. ;)
    Was aber im Vergleich zum ersten Beispiel viel viel seltener vorkommt. :D

    Motorräder: Honda CBR 900 RR (SC 28), Honda CB 1000 R (SC 60), KTM 690 SM, Yamaha XT 600 E, Yamaha XT 600 K, Yamaha FZS 1000 Fazer

  • Platz3:
    Unfreundlichkeit,Sturheit und Egoismus
    Jemanden an einer Kreuzung hereinzuwinken ist heute eine Ausnahme, sich dafür freundlich zu bedanken ebenso. Ganz einfache Benimmregeln und freundliches Miteinander ist sehr selten geworden. Stau, bzw. zähfließender Verkehr- alles zuckelt dahin, du willst die Spur wechseln, setzt den Blinker und siehst schon im Rückspiegel wie der Hintermann auf der SPur wo du hinwillst Gas gibt, damit du ja nicht vor ihm einfädeln kannst......

    ....weil immer mehr Leute täglich "mal schnell" irgendwo hinwollen - und das sogar innerhalb einer Stadt, auf kurzen Wegen, "mal eben zum Metzger" - "mal eben Brötchen holen" - "mal eben zur Tanke für 'ne Schachtel Kippen" "mal eben zur Post" - und das vor allem mit: dem Auto.

    Nicht nur die Zahl der Fahrzeuge ist das Problem, mehr noch das Wachstum der - vor allem automobilen - Fortbewegung. Jeder, der dann neu hinzukommt - der stört. Weil er dem anderen den Platz streitig macht, da wachsen Aggression und Egoismus. So würgt sich die "automobile Freiheit" immer häufiger im Stau selber ab - das ist keine irgendwie geartete politische "Ideologie" - sondern simple, mathematische Logik.

    Unendliches Wachstum gibt es nicht, es füllt irgendwann jeden endlichen Raum. Straßenraum ist nun einmal nicht unendlich vermehrbar - ganz im Gegensatz zum Wunsch/Bedürfnis, mit dem Auto zu fahren. Da gibt es unendlich viele Gründe.... - einer der wichtigsten ist: Bequemlichkeit.

    Gefährlich wird es, wenn die Dummen anfangen, fleißig zu werden...

  • Dann kommt mal Nach Bielefeld zum fahren :) neben vielen Idioten haben wir eine Tolle ampelschaltung, die bewusst so gelegt das die Leute auf die Bahn umsteigen sollen. Daher bin ich auf dem weg zur arbeit zum radel umgestiegen. Du kommst hier morgens nicht voran.

  • Auffällig dabei ist, dass dieses Verhalten sehr häufig bei Motorrädern zu beobachten ist, die in Berlin gebaut wurden.

    Meintest du München?

    Also so wie du das beschreibst kenne ich es überhaupt nicht. Zumindest hier in der Rhön ist es doch eher ein Miteinander unter fremden Bikern und deren Fabrikaten.

    Klar trifft man hier und da auch mal einen Idioten, das ist aber eher eine Ausnahme.

    @CBF-Hotte, beim Thema Bequemlichkeit gebe ich dir völlig Recht. Bei uns im Nachbardorf sind die Leute sogar zu Bequem, auf den Parkplatz des Bäckers zu fahren.
    Der Parkplatz ist quasi direkt vor der Tür, doch die meisten parken am (oder auf, was ich noch bescheuerter finde) dem Bürgersteig und laufen dann über den Parkplatz in die Bäckerei. Das spart ihnen das Einparken und den anderen Verkehrsteilnehmern machen sie es unnötig schwer, da sich die Bäckerei in einer leichten Kurve befindet und man, wenn dort ein Auto steht, dort nicht vorbeigucken kann und man somit vorsichtig, auf keinen Gegenverkehr hoffend, vorbeifahren muss.

    2017:

    02.04.: Anlassen Nürburgring
    15.+16.04.: 1000PS Gripparty Pannonia Ring :banane:
    07.-11.08.: Urlaub in Südtirol

  • In einem Land (speziell in NRW), in dem aktuelle Abiturienten einen Wissensstand haben, mit dem sie in den 70er-Jahren Probleme gehabt hätten einen Hauptschulabschluss zu erreichen, wundert irgendwie nichts mehr.

    Dem kann ich allerdings nur beipflichten. Und ich muss es wissen. Jahr für Jahr strömen die Erstsemester auf die Universität. In einigen Fakultäten ist es mittlerweise Usus, die Erstsemester in Rechtschreibung und den elementarsten Fähigkeiten in Mathematik nachzuschulen. Viele von denen können nicht einmal einen einfachen Dreisatz rechnen. Wie haben die bloss das Abi bestanden?

    Ganz allgemein existiert eine schon an Verblödung grenzende Fixierung auf Studium und akademische Karriere. Gewerbliche Ausbildung zählt garnichts mehr. Ich würde mal behaupten, daß eine dreijährige, gute gewerbliche Ausbildung in einem technischen Fach besser befähigt, als ein an der Uni erworbener Bachelor of Science. Die MINT-Fähigkeiten eines guten Anlagenelektronikers übersteigen die Kenntnisse der durchschnittlichen Baccalaureaten um einiges. Ein Meister in einem handwerklich/technischen Beruf würde ich min. gleichhoch einschätzen, wie einen entsprechenden Abschluss als Master of Science an einer Universität.


    Diese Entwicklung ist auf Dauer verhängnisvoll. Die Fähigkeiten von Industrie und Handwerk in diesem Land werden nicht von der tausendsten, billigen Kopie eines Betriebswirtschaftsabsolventen aus den Massenzuchtanstalten von Discountakademikern erhalten. Verdienst und Karriereaussichten von gewerblich ausgebildeten Absolventen sind in einer Gesellschaft, in der nur noch der formale Universitätsabschluss zählt, sträflich unterentwickelt.


    Wenn da nicht gegengesteuert wird, verliert Deutschland mittelfristig die Grundlage seiner Wettbewerbsfähigkeit.

    Honda CBR 1000 RA SC59 ABS (NH-124 achilles black metallic), Honda VTR 1000 F SC36 (NH-1 schwarz/rot), Yamaha Bulldog BT1100 (midnight black)

  • @CBF-Hotte, beim Thema Bequemlichkeit gebe ich dir völlig Recht. Bei uns im Nachbardorf sind die Leute sogar zu Bequem, auf den Parkplatz des Bäckers zu fahren.
    Der Parkplatz ist quasi direkt vor der Tür, doch die meisten parken am (oder auf, was ich noch bescheuerter finde) dem Bürgersteig und laufen dann über den Parkplatz in die Bäckerei. Das spart ihnen das Einparken und den anderen Verkehrsteilnehmern machen sie es unnötig schwer, da sich die Bäckerei in einer leichten Kurve befindet und man, wenn dort ein Auto steht, dort nicht vorbeigucken kann und man somit vorsichtig, auf keinen Gegenverkehr hoffend, vorbeifahren muss.


    Exakt das meinte ich - es ist vielen Verkehrsteilnehmern inzwischen völlig gleichgültig - wie sie fahren, wo sie parken, ob sie einen anderen behindern/gefährden. Sobald sie im Auto sitzen, denken sie nur noch an sich. Rückspiegel? Was ist das? Fahrtrichtunganzeiger/"blinken"? Uninteressant.

    Mal eben in eine Einfahrt - auf der gegenüberliegenden Straßenseite - ohne Signal, Blick in den Rückspiegel, Rücksichtnahme auf den Gegenverkehr. Einfach 'reingefahren, sollen die anderen doch aufpassen.

    Gefährlich wird es, wenn die Dummen anfangen, fleißig zu werden...

  • [...]

    Ein Phänomen allerdings hatten wir hier bislang noch nicht so recht betrachtet.

    Die "Überholverhinderer".
    [...]

    Die sind aber meiner Meinung nach nicht wirklich markengebunden...
    Bei uns in der Eifel ist mir das schon mit diversen Marken, aber eigentlich immer mit Sportbikes passiert.
    Da läuft man auf einen SC50-fahrenden Niederländer auf, der mit breit-glänzenden Angsstreifen unsicher durch eine schöne und sehr kurvige Stecke eiert. Er erkenntmich im Rückspiegel, nimmt eine aerodynamische Haltung ein, schaltet 2 mal runter und gibt Feuer. Vor der nächsten Kurve dann voll in die Eisen, 20° Schräglage, aufrichten, Vollgas. Das ging dann so 4-5 Kurven lang so, bis der Herr dann mal zuviel Gas, zu spät gebremst und die Rechtskurve bis an die linke Aussenlinie (ja, zum Glück kam kein Gegenverkehr) genutzt hat, obwohl seine gefahrene Kurvengeschwindigkeit gerade mal etwas mehr als die maximale betragen hat. Danach hat er sich dann nach rechts sortiert, mich vorbeigewunken und ich durfte ich dann auch endlich passieren.
    Genauso diverse Ducati-Fahrer, die auf der Geraden (ich hatte ca 120 drauf) so vorbeigeflogen kamen, dass ich mich richtig erschrocken habe, denen man dann aber in der 2. Kurve ein Stück später einhändig hinterherfuhr, wärend der Herr Italo-Rennfahrer im nagelneuen Schwabenleder Hang-Off mit Knie raus bei 30° Schräglage vorzauberte.
    Alles schon unzählbar oft, in meiner 14-jährigen Moppedkarriere, passiert. Ich weiss nicht, warum man da nicht kurz Platz machen kann und den schnelleren Kameraden vorbeilässt?!

  • haben wir eine Tolle ampelschaltung, die bewusst so gelegt das die Leute auf die Bahn umsteigen sollen.

    Das ist in Berlin exakt das selbe - ob mir das damals, als ich noch Berliner war, nur nicht aufgefallen ist oder ob es wirklich verschärft wurde, weiß ich nicht.
    Wenn ich jetzt mal in die Stadt fahre fällt es mir immer extrem auf: Eine Ampel wird grün, die darauf folgende automatisch rot.
    Somit ist der Stau vorprogrammiert (Übrigens läuft die komplette Fahrt bis in die Stadt sehr flüssig...).
    Dazu kommen jede Menge hirnlos geplanter Baustellen, die sich zu den schon zahlreich bestehenden, meist sinnfreien und schon ewig dauernden einfach dazu addieren.
    Die Folge ist ein ewiger Dauerstau in der Stadt, der speziell bei in den Baustellen nicht angepaßten Ampelzyklen zu komplett verstopften Kreuzungen führt, wo es kein vor und kein zurück mehr gibt.
    Das Resultat sind ultraaggressive, extrem genervte Verkehrsteilnehmer, speziell in den Autos. Dazu kommen noch rücksichtslose, sich - da von der Politik hofiert - immer im Recht wähnende Kampfradler, die im Kamikaze - Stil versuchen, überall durchzukommen.
    Leute, Berlin geht gar nicht!
    Und da es woanders sicher genau so zugeht, wundere ich mich nicht mehr über die Verrohung der Sitten.
    Und das hat meiner Meinung nach durchaus etwas damit zu tun, daß man politisch gewollt mit allen Mitteln versucht, die Autofahrer zu den Öffis und/ oder dem Fahrrad zu bewegen.
    Bei einigen wirkt es übrigens schon: Ich kenne etliche Berliner, die ihr Auto nicht mehr bewegen, wenn es ihnen mal gelungen ist, einen Parkplatz in Wohnortnähe zu finden...
    Und das krasseste ist, daß Rot/Grün für immer noch weniger Autoverkehr plädiert, da die Luftqualität immer schlechter wird, was aber durch die Politik erst induziert wird, da sie für die Baustellenplanung und die dauernden, gewollten Staus verantwortlich ist.
    Ich kann daher speziell in urbanen Ballungsräumen gut verstehen, wenn dem einen oder anderen ab und an die Sicherungen durchbrennen. :tougue:

    P.S.:
    Es gibt zum Glück immer noch Ausnahmen. In Gütersloh beispielsweise gibt es etwas, das früher in fast jeder deutschen Stadt zu Hause war - die "Grüne Welle"... :thumbup:

    Wichti

    Nicht kneifen - schleifen! ;)

  • ....
    Und das hat meiner Meinung nach durchaus etwas damit zu tun, daß man politisch gewollt mit allen Mitteln versucht, die Autofahrer zu den Öffis und/ oder dem Fahrrad zu bewegen...

    ..daß das nicht gelingt, sieht man doch an den allerorts überfüllten Straßen. Egal wo in dieser Republik. Die meisten Menschen, die ein Auto fahren, sind zu bequem, um die "Öffis" zu nutzen oder sich auf das Fahrrad zu schwingen.
    Argument: Wenn ich schon ein Auto habe, dann zahle ich nicht zusätzlich noch für den öffentlichen Personennahverkehr oder kaufe mir ein Fahrrad. Erst recht nicht diejenigen, die einen Dienstwagen haben, den sie auch noch privat nutzen können.
    Resultat: jeder will zu jeder Tageszeit mit dem Auto unterwegs sein. Auto verkaufen? Warum? Ist doch so bequem. Resultat: Alle stehen sich auf dem Schlappen - trotz "grüner Welle", die es vor allem in Ballungsräumen immer noch gibt.

    Ach ja - Gütersloh, wer suchet, der findet:

    GÜTERSLOH – eine Stadt sieht rot: Welche Ampeln die Gütersloher besonders nerven – und was die Verkehrsplaner dazu sagen

    Gefährlich wird es, wenn die Dummen anfangen, fleißig zu werden...

    2 Mal editiert, zuletzt von CBF-Hotte (3. April 2017 um 17:28)

  • Kann es sein, dass sich auf der Straße einfach nur unsere Gesellschaft offenbart? Dass das gewisse Quantum an Demut einfach uncool ist und verhältnismäßig viele Mitmenschen ein Vorrecht einräumen für ichweißnichtwas. Kann es ebenso sein, dass sich auf der Straße ausgeprägtes Revierverhalten abspielt?

  • ...und wenn jeder an sich selbst denkt, ist an jeden gedacht X/

    Das Problem der öffentlichen Verkehrsmittel ist nach wie vor die unfaire Preisgestaltung und das Sie einfach nur dreckig und verwahllost sind.

    Solange die Fahrt mit Bus und Bahn immer noch teurer als die Fahrt mit dem Auto ist lohnt sich der Umstieg doch kaum.

    Das müsste viel stärker subventioniert werden. Man schaue mal nach Asien oder Norwegen..

    VG David

  • Ich würde mal über sog. Mitfahrerzonen nachdenken. Änlich wie die Umweltzonen.
    Nur mit dem Unterschied das in Zone 1 zwei Leute im Auto hocken sollen. Zone 2 drei und Zone 3 vier Leute. Oder so ähnlich.

    Ich denke mir das jeden Tag. Alle alleine im Auto. Ich hab meine zwei Söhne dabei da wir in der selben Firma arbeiten.

    Hier mal ein nettes Bild zwecks Busfahren

  • wenn du in irgendeinem Kuhkaff in der Eifel oder im tiefsten Hunsrück wohnst, dann brauchst du über öffentliche Verkehrsmittel erst gar nicht nachdenken. Das gleicht dann eher einer Weltreise.

  • Bei uns fährt jede Stunde ein Zug, da muss man schon genau wissen, wann man sich auf den Weg machen muss.

    Und bei den Preisen ist für mich Zug fahren überhaupt keine Option.

    Wenn ich zum Beispiel nach Dresden zum Studieren fahre, kostet die Karte von Fulda nach Dresden immer rund 60€ (mal 45, mal sogar 90€).
    Bei sparsamer Fahrweise brauche ich ca. 6 Liter. Sind bei knapp 400 km 24 Liter, bei einem Spritpreis von 1,30€ sind das gut 32€. Selbst wenn es 35 oder 40 € wären, würde ich das Auto dem Zug immer wieder bevorzugen, vor allem weil die Zeit, die dabei drauf geht nahezu gleich ist.
    Und dank Bla Bla Car kann man seine eigenen Fahrtkosten je nach Anzahl der Mitfahrer nahezu null halten. Somit bleiben nur noch Steuern und Versicherung für das Auto, was ich ja eh bezahle und Verschleißkosten, welche ich aber gerne hinnehme.

    Der Bahn fehlt einfach ernsthafte Konkurrenz, aber ich werde diese utopischen Preise nicht unterstützen.

    2017:

    02.04.: Anlassen Nürburgring
    15.+16.04.: 1000PS Gripparty Pannonia Ring :banane:
    07.-11.08.: Urlaub in Südtirol