Heckunterverkleidung selber lackieren

  • Ich möchte meine Heckunterverkleidung aus GFK gerne in dem original "Achilles Black Metallic" lackieren. Die Farbe könnte ich z.B. als Sprühdose bei Amazon bekommen.

    https://www.amazon.de/Honda-NH124MU-…y/dp/B00EII54MY

    Bekommt man mit sowas eine halbwegs ordentliche Lackierung hin?

    Das zu lackierende Teil ist ja nicht sonderlich groß. Wie sieht es mit der Vorbereitung aus? Die Verkleidung ist aus GFK und mit diesem weissen (Geelcoat?) Material vorbeschichtet.

    Was muss ich tun?

    Anschleifen?
    Füllern?
    Haftvermittler/Grundierung drauf?
    Klarlack überlackieren?

    Bei einem Profi-Lacker kostet sowas gleich wieder ordentlich. Deshalb würde ich es lieber selber versuchen. Wenn mein Vorhaben für einen Laien wie mich aber völlig unrealistisch ist, bliebe mir nur noch der Profi.

    Honda CBR 1000 RA SC59 ABS (NH-124 achilles black metallic), Honda VTR 1000 F SC36 (NH-1 schwarz/rot), Yamaha Bulldog BT1100 (midnight black)

  • Ich hatte meibe GFK Rennverkleidung selber lackiert und dss Ergebnis ist Top geworden.

    Hängt natürlich viel von der Vorarbeit ab und auch was für Lack und Spaydosen man verwendet.

    Hab hier mal in einem anderem Forum eine Anleitung geschrieben, die ich hier reinkopiere.

    Das dürfte dir weiter helfen. Wenn was unklar ist, einfach fragen.

    Bin aber keib Profi.


    Liebe Leute,

    da ich meine 2te Honda Fireblade CBR 1000 RR SC57 für die Rennstrecke umbauen wollte, stand natürlich erstmal an, ein Rennverkleidung zu erwerben und anzupassen.
    Bei den Verkleidungen gibt es natürlich auch Qualitative Unterschiede, wobei die meisten sich alle eher auf einem mässigen Niveau bewegen. Ausnahme ist vom "Presser & Kuhn" aber die kostet auch deutlich mehr.

    Nachdem ich mich für eine entschieden hatte und ans Bike angepasst hatte, stand ich nun erstmal da mit der Frage wie es weiter gehen soll. Klar, lackieren aber selber machen oder vom Profi machen lassen?!
    Mein Farbwunsch stand schnell fest... Das aktuelle Südseeblau Metallic von der Mercedes A Klasse sollte es werden.
    Also erstmal die Lackierheinis abgeklappert, was die so haben wollen. Immer das gleiche Ergebnis...
    Um die 1000€ für eine perfekte Lackierung!!! Niemals... das ist ein Bike für die Renne, welches früher oder später sicher mal den Asphalt küsst.. Man muss dazu sagen, dass der Lack von 1,5 L schon mit 176€ ordentlich zu Buche schlägt.
    Mit einem Lackierer sprach ich ab, ich mache die Vorarbeiten und er lackiert es so über wie ich es ihm bringe. Sollten immer noch 400€ sein.
    Das war mir alles zu viel dafür.
    Klar kann man sagen, es ist für die Renne und Dosen aus dem Baumarkt tun es auch. Sicher geht das aber die Farben waren einfach nur scheisse und ich will es trotzdem hübsch haben.

    Also... Wie gehe ich das nun an fragte ich mich. Erstmal alles über lackieren wissen. Habe schon so manches lackiert aber eben nie GFK und mit teureren Produkten.
    Schnell war klar, es wird mit Spraydose gemacht da ich keinen Kompressor habe.
    Schnell wurde ich fündig, das die Firma "Spray Max" die besten Sprühdosensysteme herstellt. (Die haben nichts mit dem Inhalt der Dose zu tun, dass kann Lack jeder Firma sein)
    Nach langem Suchen hatte ich einen Shop gefunden, der das Spray Max System im Programm hatte und auch die Dosen nach Wunschfarbton abfüllte. Der Shop hat auch sämtliche Lacke von RH Lacke im Programm! will keine Werbung machen, wenn also den Shop wissen möchte PN.

    Der Support war super vom Shop. Habe den eine Email mit meinem Vorhaben geschrieben und das ich das Spray Max System verwenden möchte.
    Daraufhin haben die mir eine Liste erstellt, welcher Grundierfiller (Farbe des Fillers ist wichtig für den genauen Farbton), welchen Spachtel (Feinspachtel und Epoxidharzspachtel oder Glasfaserspachtel) und welchen Klarlack man verwenden sollte! Spitze!!!

    Ich hatte also Spachtel, Grundierfiller, Lack und Klarlack dort bestellt.
    Also sollte es losgehen.

    Das war die Ausgangssituation.

    1. Alle Schadstellen im Gelcoat habe ich mit dem Dremel V Förmig ausgeschliffen und je nach Tiefe und Grösse mit Epoxidharzspachtel oder Feinspachtel geglättet oder beides in Kombination.
    Epoxidharzspachtel habe ich bei Amazon gekauft. Super Zeug. Sehr Stabil und gut schleifbar.
    Die Spachtelstellen werden dann mit 240er Körnung glatt geschliffen.

    2. Nun alle Teile mit 240er Papier ordentlich NASS anschleifen.
    Die Teile ordentlich sauber wischen mit Wasser.
    Man wird feststellen, dass einige neue Poren aufgetaucht sind.

    3. Alle neuen aufgetretenen Poren und Schadstellen, erneut spachteln und glatt schleifen.

    4. Ist das alles geschafft, Teile gründlich mit einem guten Silikonentferner abwischen.
    Die Teile mit Silikonentferner aus einer Flasche einsprühen und kurz einwirken lassen.
    Dann erst abwischen!!!

    5. Nun 1 dünne Schicht den Grundierfiller auftragen aber noch nicht deckend. Dünne Schichten sind immer besser als dicke, sonst Läufergefahr. Ca. 5 min ablüften lassen und die nächste Schicht.
    Dann noch eine 3te hinterher. Ich habe die Teile 1 Tag durchtrocknen lassen, wobei sie nach 20min schleifbar wären.

    6. Sind alle Teile grundiert, mit 800er alles nass glatt schleifen.

    7. wieder gut mit Silikonentferner alles reinigen

    8. 1K Basislack auftragen imd 2-3 Schichten mit je 10min Ablüftzeit. Ich habe Basislack auf Nitrobasis verwendet. Dieser verzeiht etwas mehr als Wasserbasislack. 30 min trocknen lassen.

    9. Jetzt kommt der 2K Klarlack zum Einsatz. In der Dose ist eine kleine Kartusche mit Härter eingebaut. Um diesen freizusetzen, wird ein Druckknopf aus dem Deckel, auf einen Stift am Dosenboden aufgesetzt und reingedrückt.
    Nun eine dünne Schicht spritzen und 15 min ablüften lassen. Dann die 2te Schicht, wieder 15min ablüften lassen und eine 3te Schicht hinterher, fertig.

    Niemals die Teile in der Sonne trocknen lassen! Das kann dazu führen, das die oberste Schicht anzieht und keine Gase mehr entweichen lässt und euer Lack somit nicht aushärten kann!

    Wichtig ist beim lackieren, die Gründlichkeit und Vorarbeit. Jeder Fehler wird im Endergebnis bestraft und sichtbar!
    Möchte man eine tausend prozentige Oberfläche erzielen, muss zuvor jeder kleinste Kratzer ausgeschliffen oder gespachtelt werden

    Das ist mein Endergebnis, mit dem ich sehr happy und zufrieden bin.
    Ich bin kein Profi und hatte keine Kabine. Habe alles in meinem Schuppen lackiert. Paar Staubeinschlüsse liesen sich nunmal nicht verhindern im Schuppen. Ansonsten kann die Lackierung sich sehen lassen.

  • Danke für die an Anleitung. Werde ich benötigen, wenn ich mich im Winter ans Rennmopped mache. :daumen_rauf: