Stahlflex

  • Es sollte ja definitiv eine deutliche Besserung bringen.

    ... optisch ganz sicher ...

    ... remember the times, when sex was safe and bikes were dangerous?

    ... alle Angaben nach bestem Wissen & Gewissen, aber ohne Anspruch auf allgemeine Richtigkeit/Gültigkeit ,,, (-:

    • Offizieller Beitrag

    Ich fahre seit 1976 Motorrad, seit 1979 welche mit hydraulischen Bremsanlagen.

    In summe sinds gut 680 TKM , und etwa 1.800 Runden Nordschleife, die erste im Oktober 1976.

    Ich hatte nur bei der SC44 (von 2000 -2007 rund 99 TKM gefahren) seit 2003 Stahlflexleitungen verbaut.

    Der EINZIGE Unterschied ist ein etwas festerer Druckpunkt - aber hauptsächlich im Placebo-Sensitivitätsbereich- denn man befüllt und entlüftet die Bremsanlage bei Austausch der Schläuche, manche reinigen noch die Kolben und bauen neue Beläge ein - viele Faktoren, die gleichzeitig wirken, was will man da bei einer "gefühlten" Verbesserung exakt auf die Teilkomponente Stahlflex zurückführen?.

    Das gern genommenen Argument "Stahlflex (alleine schon) bedeutet weniger Handkraft" ist totaler Bullshit, denn der hydraulische Druck im Bremssystem -wir reden hier von irgendwas um die 15-18 bar bei Vollbremsungen - der an den Bremskolben wirkt und die Beläge gegen die Scheibe presst, bedingt eine exakt definierte Kraft am Handhebel.

    Egal, ob die Leitung sich nun 0,2% oder 0,5 % volumenmäßig ausdehnt, dadurch wird nur der Hebelweg etwas größer (gleich Druckpunktempfinden) aber nicht die aufzuwendende Kraft, um die Flüssigkeit unter Druck zu setzen.

    Durch Stahlflex alleine wird also die - physikalische - Bremswirkung nicht besser, die Handkraft nicht geringen - ceteris paribus.

    YMMV- Flame suit : ON

  • Völlig richtig !!

    Der Sinn von Stahlflex ist Optik, Druckpunktverbesserung und Alterungsbeständigkeit... genau in dieser Reihenfolge.

    Heute sind die Kolben im Vergleich zu früher rel. groß, damit sinkt der Systemdruck und die Elastizitäten der Leitungen/Bauteile haben einen geringeren Effekt. Die Sereinleitungen sind auch besser als früher... von daher ist der Effekt einer Stahlflex entsprechend geringer.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • von einer leichter zu betätigen Bremse bzw weniger Handkraft wäre zumindest ich, beim Einsatz von Stahlflex, nicht ausgegangen, da am Ende die Kolben der Pumpe zu Bremssattel die Kraftübersetzung vorgeben. Diese werden ja nicht verändert.

    Nur mittels einer anderen Handpumpe mit grösserem Zylinder würde der gleiche Bremssystemdruck bei weniger Handkraft entstehen wodurch das Bremsen leichter wäre.

    Stahlflex sollte nur den wandernden Bremspunkt auffangen da ein heissgebremstes System die Gummischläuche mehr zum ausdehnen bringt. Damit muss mehr Volumen im Handbremszylinder bewegt werden. Resultat, der Druckpunkt wandert da die Bremse zum Volumenausgleich mehr gezogen werden muss.

    Man kann sich das nun überlegen, wenn wir mehrere Meter Bremsschlauch verbaut haben, diese um x% auseinanderdrücken (Gunmi, Hitze) was dann der kleine Handbremszylinder mehr an weg zurücklegen muss um das aufzufangen.

    Ich kann mir vorstellen, dass bei einem heissen System dies spürbar ist.

    Hydraulik: Kraft = Fläche x Druck

  • YMMV- Flame suit : ON

    Das ist die weiseste Aussage hier. ^^

    scribere non curo ego dolentes quod aliquis fals

    Vorsicht!

    Das lesen meiner Beitraege erfolgt auf eigenes Risiko und eigene Gefahr!

    Sollte jemand zu Schaden kommen übernehme ich keine Haftung!

    Ach so, : „Wenn du Gott siehst, dann musst du bremsen“

  • Nö.

    das was reingeht muss auch raus, wieviel dazwischen ist spielt keine Rolle.

    ein evtl. Unterschied im Volumen wird hoffentlich durch die Schnüffelbohrung ausgeglichen.

    Evtl flasch ausgedrückt.

    Wenn sich die Gummischläuche auseinanderdrücken so muss im System mehr Ölvolumen verschoben werden, das zusätzliche Volumen welches durch die Ausdehnung der Schläuche entsteht.

    Hier muss der Kolben der Handpumpe weiter gedrückt werden. Er legt einen Weg zurück womit er Bremsflüssigkeit in das System drückt. Und dieser Weg vergrössert sich um das ausgedehnte Volumen. Damit wird der Bremshebel immer mehr an den Ringfinger gezogen.

    Deine benannte Schnüffelbohrung. Wasn das?? ^^

  • Nochmal nein.

    ein 10l Eimer ist voll. du kippst ein Glas Wasser drauf. Es läuft ein Glas Wasser über.

    ein 20l Eimer ist voll.....

    Schnüffelbohrung=Ausgleichsbohrung=in english this is the fluid intake and return port:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mas…der_diagram.svg

    ach Rudi jetzt raff ich erst wie du das meinst, sorry.

    was da zu erwarten ist hat Michael ja eins drüber beschrieben.

    Das hat aber mit einem wandernden Bremspunkt imho nichts zu tun.

    わびーサビ

    3 Mal editiert, zuletzt von chris16 (30. Juni 2022 um 14:45)

  • Das Problem ist, je die länger die Leitungen werden, und je mehr Module zwischen den Leitungen sitzen,

    je mehr "Störfaktoren" hat man für den Druckpunkt.

    Deswegen wird man mit ABS wohl nie einen wirklich knallharten Druckpunkt hinbekommen.

    Auch die Bremssättel spielen dabei eine große Rolle.

    Zangen mit Einzelbeläge sind imo merklich besser.

    Auch einteilige Zangen bringen Vorteile.

    Letzten Endes ist es dann die Kombination aus richtigen Komponenten die eine Bremse mit super Druckpunkt bringt.

    Vielleicht kann man mit Stahlflex eine leichte Verbesserung herbei führen,

    ob man die aber merkt, oder ob sie in der Vielzahl der "Störfaktoren" schlichtweg untergeht...

    Früher, bei Moppeds ohne ABS, mit butterweichen Serienbremsleitungen, hat Stahlflex eine deutliche Verbesserung gebracht.

    Aber heute mit dem Gewürge an Leitungen, und Steuermodulen, dazwischen....

    Bei meinem letzten Mopped hats genau gar nichts gebracht, außer weniger Geld auf dem Konto.


    Klar, schaden tut Stahlflex nicht.

    Und wenn die Gummileitungen eh neu müssen, dann machts schon sinn auf Stahlflex zu gehen.

    I`m not in the condition to fu**!

    Einmal editiert, zuletzt von Thomsen (30. Juni 2022 um 15:50)

  • Es ging hier so oder so nur die ganze Zeit darum Stahlflex einzubauen. Immerhin war es ja mal ein Stahlflex Thread.

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  • Es ging hier so oder so nur die ganze Zeit darum Stahlflex einzubauen. Immerhin war es ja mal ein Stahlflex Thread.

    falsch, ich wärmte den Tread auf und meine Frage bezoge sich u.a. auf Stahlflex aber generell die Bremse zu verbessern welche auf dem Track nachgelassen hat!

  • Ich fahr ja immernoch meine geliebte SC33, mit für heutige Verhältnisse schlichter Bremsanlage, Nix radial, nix Monoblock, konventionelle Bremspumpe... Stahlflex weil ich ja mit sowas handle.

    Und jetzt könnt ihrs glauben oder nicht, das Ding hat einen mörder-harten Druckpunkt, der allerdings, wie in der Bauzeit üblich, auf der Renne wandert.
    Mich hats eigentlich nie wirklich gestört weil sich der Druckpunkt auf dem "Heiss-Wert" wieder stabilisiert, nachstellen, gut is.... aber man ist ja neugierig und nach paar Versuchen stellte sich heraus, kann man mit zwei Maßnahmen fast völlig verhindern:

    Erstens, guter Wartungszustand, saubere Kolben, neuwertige Dichtringe (warum hab ich weiter oben erklärt) und zweitens Bremskolben die den Wärmeeintrag reduzieren. (auf der Straße streng genommen illegal und auch völlig überflüssig).

    So sieht sowas aus:

    Material ist Titan, das hat eine wesentlich geringere Temperaturleitfähigkeit, die Ausfräsungen reduzieren die Kontaktfläche zusätzlich und sollen auch "belüften". Kosteten so um die 120€ pro Zange, billiger als Originalkolben, halten aber nicht übermässig lange, Titan hat eine sehr schlechte Abriebfestigkeit. Die gibts mittlerweile aber auch TiN oder DLC-beschichtet, damit sollte das Problem aus der Welt sein.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

    • Offizieller Beitrag
  • Wobei 1984 ist inzwischen auch ein paar Jahre her ist.

    Die technische Entwicklung ging auch da deutlich weiter.

    Die alten Gummileitungen waren schon nicht so wirklich der Hit.

    Die hatten, wenn ich mich nicht irre, auch noch keine Stahlflexeinlage sondern ein Tex-Gewebe.

    Grundsätzlich hast aber nicht unrecht.

    Brutzelnde Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter hab ich auch noch nie gesehen.

    Das die SC33 einen super Druckpunkt hat glaube ich sofort.

    Viel kürzere Leitungen und kein ABS-Modul.

    I`m not in the condition to fu**!

  • Bei den aktuellen Conti Bremsschlaeuchen steht, sie haetten 1cm³ Volumenzunahme bei 200 bar pro Meter. Allerdings keine Temperaturangaben. Das sind die aktuellen Higtech- Schlaeuche die sie verbauen. Das hiesse falls die Volumenzunahme mehr oder weniger linear ist, bei 20 bar haette man umgerechnet 1 bis 2 Tropfen Volumenzunahme auf einen Meter. Realistisch sind 15 bar max. Das Gewebe wird sich kaum von der Temperatur beeinflussen lassen, wobei hier ja genau der Mythos liegt. Aber die sind schon sehr kompliziert gemacht und ummantelt.

    Also effektiv insgesamt vielleicht ein Tropfen, bzw. 0,1cm³ = 0,1ml beim Mopped. Eine Temperaturdehung des neuen Gewebes wird gar nicht erst angegeben.

    Doch sie geben an bei 100 Grad:Auf 9 mm reduzierter Außendurchmesser2 Verstärkungsschichten aus RayonVolumetrische Ausdehnung bei RT max. 1,00 cm3/m (200 bar)Volumetrische Ausdehnung bei 100 °C max. 1,50 cm3/m (200 bar)

    Haette man also 1,5 Tropfen. Wenn man Langeweile hat kann man sich also die Hebelaenderung ausrechnen solange man lineare Verlaeufe annimmt. Dieser Bereich kann natuerlich wenn man sensibel genug ist als minimal schwammig empfunden werden. Aber das ist fast nichts.

    Jetzt dehnt sich allerdings aber auch die Bremsfluessigkeit aus bei Temperatur.

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    Ach so, : „Wenn du Gott siehst, dann musst du bremsen“

    4 Mal editiert, zuletzt von dunlop (1. Juli 2022 um 15:14)

  • mich interessieren ja nur zwei sachen.

    wie ist die dosierbarkeit beim ziehen.

    wie ist die hysterese beim lösen, bzw auch wieder dosierbarkeit.

    Das wär n Traum wenn das n Traum wär.

    mit bisschen wandernden Druckpunkt kann ich leben solang der nicht gleich abhaut.

    edit. bei der 28(nur Straße) war das richtig kagge, obwohl die Pumpe scheinbar gut ging.

    das sie's nicht tat hab ich erst ohne BF im System gemerkt.

    わびーサビ

  • scheinbar gut ging

    Kicher... wenn du wüsstest wie oft ich verblüffte Gesichter sehe wenn die ihre Mopeds abholen und merken wie sich "scheinbar" einwandfrei Bauteile nach einer Überarbeitung anfühlen, also dann wenn sie wirklich in Ordnung sind. Gerade Bremsen, Gabeln oder, ganz trivial, Bowdenzüge verändern sich über die Jahre nahezu unmerklich.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)