Usd Gabel von Sc57 zerlegen.

  • Hallo,

    nun hats mich auch erwischt und die Gabel leckt nach 32tkm.

    Ich habe schon mehrere Gabeln abgedichtet, allerdings noch keine Usd Gabel.

    Hätte hierzu jemand ne Anleitung oder könnte mir kurz sagen wie ich vorgehen soll?
    100€ für die Rep. Anleitung finde ich etwas überzogen.

    Inwiefern unterscheidet sich das zerlegen von ner Normalen Gabel?

    Muss man hier auch nur die Federn entfernen, die Dämpfereinheit mir der Imbusschraube unten Lösen und das Standrohr mit einem Ruck raus ziehen?

    Grüße
    Scar

  • Ansich ja! Voriges Jahr habe ich folgende Anleitung in einem anderen Thread gepostet:

    Zerlegen:
    - Einstellungen (Federvorspannung, Druck- Zugstufe) notieren
    - Voderrad frei machen (aufbocken, aufhängen) und ausbauen
    - Obere Gabelbrücke, Lenkerstummel und Gabelstopfen lockern
    - Untere Gabelbrücke lockern und Holme ausfädeln
    - Stopfen aufschrauben und Öl ablaufen lassen
    - Feder vorspannen, Kontermutter lösen und Stopfen von Kolbenstange schrauben
    - Holme an der Achsklemmung einspannen und die Befestigungsschraube der Cartridge entfernen und Cartridge herausnehmen
    - Staubkappe, Sicherungsring entfernen und die beiden Rohre auseinanderreißen (ggf. Außenrohr erhitzen)
    - Außenrohr reinigen, am Gabelfuß den Druckstufenversteller herausschrauben und das Innenrohr reinigen. Alles trocknen lassen.

    Zusammenbauen:
    - Cartridge mit frischem Gabelöl spülen (mit 1/4 - 1/2L, in einem Becher, durchpumpen. Besonders, wenn man nicht weiß, was vorher drinnen war!)
    - Innenrohr am Sitz der Gleitbuchse mit Isolierband abkleben, Staubkappe, Sicherunngsring, Simmerring, zwischenring und Gleitbuchse (Teflon innen) auf's Innenrohr schieben, vorher alles mit Gabelöl einschmieren und Steckrichtung beachten
    - Isolierband entfernen und Gleitbuchse (Teflon außen) auf's Innenrohr setzen
    - Innenrohr ins Außenrohr stecken und den Simmering mit dem Eintreiberwerkzeug ins Außenrohr drücken, den Sicherungsring einstzen und die Staubkappe ins Außenrohr drücken
    - Cartridge und Druckstufeneinsteller montieren, Öl einfüllen und Kolbenstange pumpen, bis keine Luftblasen mehr aus der Kolbenstange kommen
    - Öl entsprechend gewünschtem Luftpolster absaugen
    - Feder, Distanzhülse und Passring auf die Kolbenstange setzen und Feder mit einem Spanngurt vorspannen
    - Gabelstopfen aufschrauben, Zugstufeneinsteller einstellen (ca. 7 Umdrehungen sollten möglich sein), erst dann den Gabelstopfen kontern, Federvorspannung lösen und Gabelstopfen ins Außenrohr schrauben
    - Holme, Rad und Bremsen montieren und mit richten Anzugsmomenten fixieren

    Zum Eintreiben der Simmerringe brauchst auf jeden Fall ein Eintreiberwerkzeug, zum Vorspannen der Feder, zumindest einen Ratschenspanngurt und Haken. Einen Drehmomentschlüssel setze ich voraus, wenn man selber Hand anlegt.

    Spar nicht beim Material und rechne mit ~4h reiner Arbeitszeit! Eine Garage wäre also eine dringende
    Voraussetzung!

    Kauf originale Simmerringe, die Staubkappen sind dabei! Die Gleitbuchsen könnten auch fällig sein.

    Erkundige dich nach dem Luftpolster und der Ölviskosität in cSt@40 (nicht SAE Klassifizierung!) und nimm ein hochwertiges Öl, das für den Einsatz in USD-Gabeln mit Cartridge-Einsätzen spezifiziert ist, wie z.B.: Motul Fork Oil Factory Line

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    Einmal editiert, zuletzt von erixx (2. Oktober 2017 um 23:57)

  • @erixx

    Mit welchem Werkzeug hast du die Feder zusammengedrückt, bzw. das Kunststoffrohr gepackt?

    Ich habe einen Ring aus Alu gedreht und zwei Schrauben durchgeschraubt, welche in die Löcher im Rohr greifen.

    Um die überstehenden Schrauben und ein Rohr in der Achsaufnahme habe ich ich dann die Ratschengurte gelegt.
    Das Komprimieren funzt damit ganz gut das Lösen aber nicht, da die Ratschen schlagartig aufmachen und dann nur aufeiner Seite.

    Würde ich die Aktion noch einmal machen würde ich die Feder mit Hilfe von zwei Gewindestangen zusammendrücken.

    @ Endevour

    Wenn du die Dichtungsringe eingesetzt hast achte darauf, das Standrohr nicht zu weit rauszuziehen.
    Das Standrohr ist am oberen Ende nicht poliert sondern nur grob abgedreht und du würdest dir den Simmering gleich beschädigen. ( mir passiert)
    Bei einer herkömmlichen Gabel kann das nicht passieren, da das Standrohr nicht über die obere Gleithülse hinausrutschen kann

  • Mit welchem Werkzeug hast du die Feder zusammengedrückt, bzw. das Kunststoffrohr gepackt?

    Auch einen Ratschenspanngurt mit 2 Haken vom Baumarkt, die in die Bohrung der Kunststoffhülse passen - also ~5mm.

    Würde ich die Aktion noch einmal machen würde ich die Feder mit Hilfe von zwei Gewindestangen zusammendrücken.

    Da gibt's ein ähnliches Werkzeug zu kaufen:


    http://www.rp-tools.at/Federspanner-fuer-Upside-Down-Gabeln

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  • Ist das mit der undichten gabel ein Standart Problem der sc57 ?
    meine hatte es jetzt schon das 2. Mal
    Oder hat meine Gabel einfach nen Schuss und deswegen häuft es sich bei mir
    Zeitraum dazwischen waren 4 Jahre und ca 10000km

  • Nicht die Gabel der SC57, sondern USD - Gabeln im Allgemeinen haben eine diesbezügliche Prädisposition, weil das Gabelöl schwerkraftbedingt hinunterläuft. Bei konventionellen Gabeln (RSU) verschleppen sich Undichtheiten über einen wesentlich längeren Zeitraum, bis Handlungsbedarf besteht.

    In deinem Fall kann es an einem Steinschlag am Innenrohr liegen, der mit seinen scharfen Kanten die Dichtlippen in kurzer Zeit wieder zerstört, oder du hast billigen Ersatz verbaut, bzw. schlecht montiert.

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  • Mir hat mein Fahrwerkmensch erklärt, dass wenn die Staubkappen nicht mehr richtig dichten oder gar rissig sind, feinster Bremsstaub durch die Staubkappen dringen kann und sich in die Simmerringe und die Gleitbuchsen setzen kann und dort wie Schmirgelpapier wirkt, was die Chromschicht angreift. Wenn das der Fall ist muss das Rohr getauscht werden.