Die graue Maus

  • Ein Freund hatte sich die SC33 gekauft und war damit bei mir zur Wartung. Der Vorbesitzer (Autoverkäufer) hat sie mit anderen Heck und Auspuff Ala SC57 umgebaut. Die Arbeit war allerdings dilettantisch und katastrophal.

    Technisch gesehen stand sie nach 65TKM recht gut da. Mein Bekannter hatte dann aber Probleme mit der Sitzhaltung da er auch Motorradunfall ein eingeschränktes Knie hat. Er wollte sie dann doch nicht mehr und ich habe mich erbarmt ihr bei mir das Gnadenbrot zu geben.

    Immerhin war die SC 28 in den 90ern eine meiner ersten großen 4 Takt Mopeds und somit schwelgten Erinnerungen und vernebelten meine Sinne.

    Ich habe jetzt recht viel Zeit investiert um sie herzurichten und bin dann gestern das erste mal ausführlich gefahren. Durch den Harz auf unseren Hausstrecke mit der bitte an den Kumpels doch bitte etwas Rücksicht zu nehmen. lol naja nach anfänglichem Respekt und Eingewöhnungsphase ging es dann immer besser und richtig flott, so das ich dem Verkehrsfluss meiner Freunde mit Fleiß und viel Schaltarbeit gut folgen konnte.
    Das 16" Vorderrad ist schon sehr gewöhnungsbedürftig und verlangt eine gänzlich andere Fahrweise.

    Kurzum es mega spaß gemacht verlang jedoch um einiges mehr an Aufmerksamkeit und Arbeit wie mit einem modernen Motorrad. Es hat aber auch irgendwie seinen eigenen Reiz ein heutzutage untermotorisiertes Motorrad ohne Schnickschnack auszuführen.

    gruß Klicki


    CBR 932SP by Thomas Jarzyk, auf Flickr


    CBR 932SP by Thomas Jarzyk, auf Flickr


    CBR 932SP by Thomas Jarzyk, auf Flickr


    CBR 932SP by Thomas Jarzyk, auf Flickr

  • >>>Ich habe jetzt recht viel Zeit investiert um sie herzurichten und bin dann gestern das erste mal ausführlich gefahren. Durch den Harz auf unseren Hausstrecke mit der bitte an den Kumpels doch bitte etwas Rücksicht zu nehmen. lol naja nach anfänglichem Respekt und Eingewöhnungsphase ging es dann immer besser und richtig flott, so das ich dem Verkehrsfluss meiner Freunde mit Fleiß und viel Schaltarbeit gut folgen konnte.Das 16" Vorderrad ist schon sehr gewöhnungsbedürftig und verlangt eine gänzlich andere Fahrweise.

    Kurzum es mega spaß gemacht verlang jedoch um einiges mehr an Aufmerksamkeit und Arbeit wie mit einem modernen Motorrad. Es hat aber auch irgendwie seinen eigenen Reiz ein heutzutage untermotorisiertes Motorrad ohne Schnickschnack auszuführen.<<<

    Sehr cool geworden!
    Vielleicht niht unbedingt jedermanns Geschmack aber immerhin wert das sie gerettet wurde!
    Viel Spass damit! :thumbup:

  • sehr sehr schön, wo bei ich sowieso ein Fan von einem schlanken Heck bin, und mit den nochmals schlanken Auspuff + Farbe = TOP

    8) Blade rules

  • Cooles Teil... Gefällt mir gut... Steh zwar mehr auf die Bunten... Aber der Umbau ist genial... Und ja, das grau hat auch was.

    Und wenn ich dann sowas lese : "Kurzum es mega spaß gemacht verlang jedoch um einiges mehr an Aufmerksamkeit und Arbeit wie mit einem modernen Motorrad. Es hat aber auch irgendwie seinen eigenen Reiz ein heutzutage untermotorisiertes Motorrad ohne Schnickschnack auszuführen." , merke ich wieder was für ein Sonntagfahrer ich bin :-). hatte früher immer Sporttourer ... CBR 1000, FJ 1200, 1200 Daytona etc... Und dann 18 Jahre Pause .... Und freu mir ein Loch in den Bauch wie schön leicht die alte Fireblade ist... Komme mir vor wie auf nem Fahrrad mit 134 PS ... :)
    Wenn ich immLotto gewinne Kauf ich dir deine graue ab ':-)

  • Nach der ersten Ausfahrt habe ich erstmal eine Liste erstellt um einiges zu ändern, einzustellen und zu reparieren.

    - Das Federbein hatte einen gewissen Leerweg durch Druckverlust. ausserdem war der Ausdehnbehälter verkehrt herum montiert so das sich am Ventil Luftblasen gebildet haben. Flux alles zerlegt gereinigt und ein Ventil zum Stickstoff befüllen eingebaut. Neues Öl drauf und mit 4 Bar gefüllt, läuft. Parallel habe ich mir noch ein gebrauchtes von einer SC59 von 2016 besorgt. Hier lässt sich sogar Low und High einstellen.

    - Die Fussrasten 1,5cm tiefer für eine bequeme Sitzposition, Schalt und Bremshebel richtig eingestellt

    - noch mal etwas mehr Gabelöl in die Holme damit sie zum Ende etwas straffer wird.

    - Die Vergaser etwas magerer eingestellt

    - Gasgriff und Züge leichtgängig gemacht

    Heute ging es dann zur 2. Tour durch den Harz. So langsam perfektioniert sich alles. Die Gabel arbeitet Top und ist perfekt auf mich abgestimmt. Das Federbein funktioniert wieder, hat aber leichte Probleme bei mehreren aufeinanderfolgenden harten Wellen. bevor ich hier mehr Zeit investiere probiere ich erst mal das SC59 Federbein. Die Sitzposition ist jetzt viel angenehmer. Sie nimmt besser Gas an und die Lastwechsel haben sich minimiert. Der Spritverbrauch lag bei 6,4 Liter obwohl wir recht zügig gefahren sind und ich auch mal Kurz auf der Autobahn 270 gefahren bin.

    morgen geht es erneut auf eine Runde Kurvenfahrt. Mal schauen was so anliegt WBL oder Harz.

    gruß Klicki

  • 4 bar ist wenig, mit 10-12 sollte es besser gehen.

    Jupp.

    Welches Öl hast'n genommen?

    Würde mich auch interessieren, genau wie

    und ein Ventil zum Stickstoff befüllen eingebaut.

    Ich hab da nur nen rel. aufwändigen Weg über einen neuen Deckel, setz doch bitte mal n Foto deiner Lösung rein.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • 270 km/h laut Tacho?

    Vielleicht waren es auch 260, und auch noch zwei Zähne kürzer übersetzt, sowie Tachoabweichung. also dann vielleicht 245 km/h real.


    4 bar ist wenig, mit 10-12 sollte es besser gehen.
    Welches Öl hast'n genommen?

    ok danke für den Tip, also bei 4 Bar musste ich schon die Federvorspannung deutlich zurück nehmen.

    Das mit dem Federbein war einfach mal auf die schnelle ein Versuch welches aber funktioniert hat und zu einem recht gutem Ergebnis geführt hat.

    Ich habe mir das alte Öl angeschaut und es mit vorhandenen Gabelöl verglichen und mich für das 10W entschieden. vielleicht ist die Viskosität jetzt etwas dicker da ich Zug und Druckstufe um einiges weiter aufgedreht habe.

    Ich habe ein einfaches PKW Gummiventil verwendet, dafür habe ich ein Loch in den Blechdeckel gebohrt und dann das Ventil einfach eingezogen. Ich hab jetzt noch ein Stahlventil bestellt, das werde ich noch tauschen.

    Nachdem ich die Druckstufe weiter geöffnet habe war bei der heutigen Fahrt das oben beschriebene Problem erledigt. Das Fahrwerk liegt wirklich richtig gut und ich habe es heute im Harz gut hergenommen.

  • Originalöl ist dünner, keine Ahnung was da drin ist. showa ss25 nehm ich an (2,5w).
    Ich hab silkolene pro rsf 2,5w genommen mit 12 bar.
    entspricht vg15 Hydrauliköl etwa.
    bei 10w und12bar wird wahrscheinlich die Dämpfung zu hart.
    Das Gummiventil findet 12 bar vielleicht auch nicht gut.
    Ich würde beim Ventilwechsel anderes Öl reinmachen.
    Und einen Ventileinsatz der hohen Druck ab kann nehmen.

    Wobei 10w nix heist:
    Liqui Moly Racing Fork Oil 10W medium =29,60 cst40
    Motorex Racing Fork Oil (10W) =52,50 cst40
    (aus einer vergleichstabelle, ohne Gewähr)
    so oder so ist aber dicker. ( Hä?) Nochmal richtig: 10w ist auf jeden Fall dicker als Original.

    btw.
    Thomas: war die Blase rund oder sternförmig zusammengefallen?
    Michael: soll man die , wenn zusammengefallen, wieder in Originalform ziehen für maximales Ölvolumen?
    Oder so lassen für maximales Gasvolumen?

    わびーサビ

    2 Mal editiert, zuletzt von chris16 (1. Juli 2018 um 10:41)

  • Michael: soll man die , wenn zusammengefallen, wieder in Originalform ziehen für maximales Ölvolumen?

    Ich zieh die in die normale Blasenform.
    Wobei meine Dämpfer meistens Trennkolben haben (Öhlins)

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Das mir der Viskosität währe ja dann auch schlüssig, deshalb habe ich Zug und Druckstufe ziemlich weit aufdrehen müssen. Ich habe mir da jetzt das Motul V1400 ausgeschaut es ist mit 2,5W bezeichnet und wird mit einem Viskositätsindex von 400 angegeben.

    Meine Blase war sternförmig zusammengefallen, jedoch könnte man ja über das eingebaute Ventil mit Unterdruck versehen und dann erst mit Öl befüllen und anschließend mit Druck befüllen.

    Ich habe zwischenzeitlich das SC59 Federbein bekommen, dies sieht aus wie nagelneu, ich hatte mich aber geirrt es lässt sich nicht Low und high einstellen, sondern Zug und Druckstufe sind nebeneinander am Gasdruckbehälter einzustellen.

    Ich denke das ich dieses erst einmal testen werde und wenn dieses sich bewährt nicht auf das alte Federbein zurück gehe.

    ach mist leider liegt der Schatten auf dem Ventil, aber man kann die Kappe noch erahnen ;) Dafür kann man gut das Reifenbild erkennen und obwohl ich gestern um einiges schneller war wie meine lieben Fireblade Kollegen sahen meine Reifen am besten aus. (protzmodus aus, lol) Nur dieses 16" Vorderrad ist so sehr gewöhnungsbedürftig. Da muss ich einen gänzlich anderen Fahrstil einschlagen.

    Das Rahmenheck muss eh neu da der Vorbesitzer hier noch unverkennbar seine fachmännischen Altlasten hinterlassen hat. Ein Freund vom Harzer Stammtisch hat noch eines für mich übrig. Das kann ich dann auch gleich für das SC59 Federbein schön passend machen.

    Zu guter letzt muss ich noch ein schickes vorderes Schutzblech montieren. Vielleicht nehme ich eins von der BMW S1000R, das hatte ich schon mal angehalten.

    Ventil by Thomas Jarzyk, auf Flickr

  • hab heute die Maus gepimmt und eine andere Bremsleitung montiert, nach dem ich das Isolierband von der Bremsleitung abgespult habe gefiel mir die Farbe nicht mehr. Und gleich noch das SC59 Federbein eingebaut und eingestellt. Passt wirklich richtig gut. Und ja die Abgaswerte wahren auch noch etwas FETT.


    IMG_20180702_162931 by Thomas Jarzyk, auf Flickr

    IMG_20180702_084631 by Thomas Jarzyk, auf Flickr

  • Kurzes Update, das 59er Federbein funktioniert richtig gut und hat ein tolles Ansprechverhalten. Es ist dieses Balance Free Modell ab 2012. Die Feder ist zwar recht weich aber für die Straße passt es hervorragend, genau nach dem Motto so weich wie möglich, so hart wie Nötig einfach perfekt.
    Da das alles mega geil funktioniert, bleibt das jetzt so und das Originale kommt in den Keller.

    Die Zündverstellung um drei Grad auf früh und das abmagern des CO Wertes haben gefühlt im Bereich 3,5 - 6,0 RPM und ab 8.0 - 10.0 RPM richtig was gebracht.

    Eine Idee für die Airbox hab ich noch, meiner Meinung befindet sich der Luftfilter viel zu dicht an den Luftrichtern. Ich werde diesen anders anordnen und probieren wie sich das auswirkt.

    Was ich noch machen will: Eine andere Schwinge, da die jetzige sehr ramponiert ist. Die hab ich schon gebraucht für 25,- besorgt. vorne werde ich ein dezentes Upsidedown Schutzblech einer S1000RR verbauen und hinten eine dezente Radabdeckung.

    Vergaser sowie Tank und Airbox vor der starken Hitzestrahlung des Motors abschirmen (hab ich bei der letzten Ausfahrt gemerkt wo es so 30 Grad war und ich einige Autobahn Meter gefahren bin). Und zugute letzt das marode zusammengeschusterte Rahmenheck für den Höcker erneuern.

    Ich werde die Tage mal Fotos vom eingebauten Federbein und so machen.

    gruß Klicki

  • Die Feder ist zwar recht weich aber für die Straße passt es hervorragend, genau nach dem Motto so weich wie möglich, so hart wie Nötig einfach perfekt.

    Sorry, aber bestenfalls lügst du dich da in die eigene Tasche.
    Sowohl Honda selber als auch ALLE Anbieter von Nachrüst-Federbeinen verwenden eine Federrate um 160, das SC59 hat eine um 120.
    Ich hab diesen Versuch mit dem SC59 durchaus selbst gemacht (weils hier im Forum ja schon öfter mal genannt wurde)... kann man mit ein wenig Kompromissbereitschaft auch fahren, Dämpfung ist in der Tat nicht schlecht, Feder aber eben ziemlich daneben.
    Also fahrbar... aber ganz sicher was anderes als

    einfach perfekt.

    Das:

    Vergaser ... und Airbox vor der starken Hitzestrahlung des Motors abschirmen

    ergibt durchaus Sinn, allerdings nur im Bummelbetrieb bzw. nach ner Landstrassenhatz in der Stadt.
    Unter Last zieht der Motor über 4 Kubikmeter Luft pro Sekunde, die haben kaum Zeit sich nennenswert zu erwärmen.
    Die Airbox bzw. der Ansaugbereich hat in der Tat einige Probleme, Temperatur ist aber eines der kleineren. Wenn du mir verrätst was du erreichen willt geb ich dir gern den einen oder anderen Tipp.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)