Unfall rutscher mit 70 km/h

  • Hallo zusammen,

    Ich hatte letzte Woche in einer rechts Kurve einen rutscher mit ca 70 km/h. Das Motorrad ist im Gras gelandet. Es sieht eigentlich halb so schlimm aus, das Geweih vom Tacho ist abgebrochen, die Scheibe und ein Spiegel und natürlich die Linke komplette Seite zerkratzt. Meine Frage wäre, müsste ich den Rahmen vermessen lassen wenn ich sie wieder fahren wollen würde? Bzw. Lohnt es sich das Motorrad überhaupt noch aufzubauen? Ich überlege auch eine nackte daraus zu machen, aber das muss doch beim tüv ausgetragen werden oder?

    Ich hänge mal paar Bilder bei. Vielen Dank und liebe Grüße

    Das Motorrad hat auch „erst 18.000km“ gelaufen

  • Also meine hatte nen schlimmeren Unfall und wurde nicht vermessen, ich glaube der Rahmen bricht eher als dass er sich verzieht, bei meiner waren beide Felgen verbogen und eingerissen welche ich ersetzt habe, faehrt heute tadellos. Aber garantieren kann mans natuerlich nicht...

    Nackt machen ist heute wohl echt schwer, wird nicht mehr einfach so ausgetragen sondern kostet richtig wegen Hochgeschwindigkeitstests etc.

    Zerleg sie erstmal und gucke genau nach ob.- und wenn wie viele Halterungen etc. der Verkleidung und vor allem des Scheinwerfers angebrochen sind. Sind alle Halter dran lohnt sich nur eine Ganzlackierung im Wunschfarbton, das Original Design ist viel zu teuer....

    Geweih kostet gebraucht im Auktionshaus so 60 Euro aber dann kommen die ganzen plus plus plus ...

    Wenn Halterungen an Verkleidung und Scheinwerfer heile sind (oder du das selbst richten kannst) und du einen guenstigen (und guten !!!) Lackierer kennst lohnt das sicher noch zu machen denke ich.

  • Vielen Dank für die ausführliche Nachricht.

    Also es hätte tatsächlich schlimmer kommen können. Das Motorrad lässt sich ohne Probleme schieben oder einfedern es schleift auch nicht irgendwo. Das Motorrad ist mir in einer Pannenbucht weggerutscht und 1-2 Meter weiter war direkt das Feld. Das Fahrzeug hinter mir meinte wohl, dass sich das Motorrad wohl überschlagen hat.

    Defekte sind halt das Geweih was die Scheibe hält, die Verkleidung verkratzt das linke Schalterelement (Blinker, Fernlicht) ist aber such nur verkratzt und wo der Bremsflüssigkeitsbehälter sitzt hat sich verschoben. Scheinwerfer hat paar Kratzer abbekommen aber halb so wild, Befestigung ist zum Glück heile! Der Tank hat paar Kratzer sowie der Rahmen an einer Stelle auch (scheint nichts wildes zu sein).

    Na gut, dann lasse ich den Umbau auf nackt lieber sein. Ich habe in China, Verkleidungen für 300€ mit Versand gefunden, da bin ich noch am überlegen ob die was sein könnten. Oder lieber die alte spachteln und neu lackieren.

    Ich habe immer gehört, dass man immer nach einem Sturz den Rahmen vermessen muss. Weil selbst ein Millimeter könnte zur unsicheren Fahrweise führen.

  • Das Fahrzeug hinter mir meinte wohl, dass sich das Motorrad wohl überschlagen hat.

    Klingt Plausibel wenn das Geweih gebrochen ist, weil dann muß da irgendwo ein Aufschlag an der Stelle stattgefunden haben, wenn die Maschine nur gerutscht wäre wäre das Geweih wohl relativ OK.
    War bei meiner damaligen SC50 auch gebrochen die sich glaube ich 2 mal überschlagen hatte, weil es zwar da auch in eine Wiese rein ging, aber da noch ein halber Meter Abhang von der Straße zur Wiese runter war, und das Motorrad natürlich dann erst mal wie bei einer Sprungschanze in der Luft war und sich gedreht hat.

    Grüße aus dem Altmühltal, Chris :biker:

  • Hi,

    ob ein Rahmenschaden vorliegt, hängt nicht zwingend mit der Geschwindigkeit zusammen, mit der der Unfall passiert ist.

    ich glaube der Rahmen bricht eher als dass er sich verzieht

    Auch dieser Aussage möchte ich widersprechen.

    Hierzu zwei Beispiele, was mir passiert ist:

    Beispiel 1:
    Brünn, Rechtskurve nach Start-/Zielgerade... Highsider bei so ca. 140-160 Km/h... meine SC28 kam - genauso wie ich - ca. 1m vor der Leitplanke zum liegen... Gabel, Rahmen, Schwinge, Felgen, Reifen... alles o.k. ... "lediglich" Verkleidung, Hebel, Kühler etc. waren kaputt...

    Beispiel 2:
    Landstraße... ca. 50-70 Km/h... aufgrund von zu Matsch gefahrenen Äpfeln(!) welche sich auf der Straße befanden, ist mir das Vorderrad in einer Linkskurve weggerutscht... Blade rutscht in die Wiese, welche gleich angrenzend zur Straße war... kein Graben, kein Hügelchen.. nix.. völlig ebener Übergang... Fazit: Rahmenschaden im Bereich Lenkschaft... Rahmen war somit Schrott...

    Was ich(!) nun machen würde: vorsichtige(!) Probefahrt, ob das Bike generell noch "gerade" fährt... also testen, ob es nach links/rechts zieht... ansonsten - einfach auch um ganz sicher zu gehen - wäre natürlich Rahmen vermessen (lassen) die beste Lösung... was das heutzutage kostet... keinen Plan... :rolleyes:

    ...evtl. mal auch den Thread > Rahmenvermessung :: Interpretation der Messwerte < hier im Forum lesen.

    @rob8050: Ich wollte dir jetzt keine Angst machen wegen deinem Rahmen, ich glaube nicht dass da was kaputt ist.. ich wollte nur aufzeigen, dass bei "viel Pech" - unabhängig von der Geschwindigkeit und den "optischen" Schäden - auch mal ein Rahmen kaltverformt werden kann... ;)

    Vielleicht kannst ja mal bei Gelegenheit berichten, was rausgekommen ist bei deinem Bike... :)


    Grüße,
    Gitsch

    MM93 | | #315
    There is grey blur, and a green blur. I try to stay on the grey one... - Joey Dunlop

  • Danke für die Beispiele :) das ist ja wirklich wieder Ironie des Schicksals. Ich hätte natürlich darauf getippt das der Rahmen nach der Rennstrecke defekt war und nicht nach dem rutscher! Wie hast du den defekt des Rahmens denn erkannt, durch das vermessen oder durch eine Probefahrt?

    Ich denke ich werde erstmal deinen Vorschlag annehmen und ein kleines Stückchen fahren und mal abwarten wie sich das Motorrad verhält.

    Die Frage ist ob sich das finanziell lohnt den Rahmen zu vermessen.

    Ich werde berichten

  • Wie hast du den defekt des Rahmens denn erkannt, durch das vermessen oder durch eine Probefahrt?

    ...das Motorrad war damals bei einem Gutachter, brauchte das Gutachten wegen Vollkaskoversicherung. Ob und wie genau der Gutachter das damals ge-/vermessen hat, kann ich leider nicht sagen.

    Meine Blade war ja damals auf der linken Seite in die Wiese tund hatte sich dort "irgendwie" gesetzt und ist dann noch zusätzlich auf die rechte Seite gefallen... dabei hat es den Rahmen im Bereich Lenkschaft erwischt... ansonsten kam noch das Übliche dazu: Verkleidung li/re gebrochen... Heckrahmen verbogen... Gabelholme verbogen... Lenkerstummel usw. .... eigentlich insgesamt "große" Schäden bei der geringen Geschwindigkeit... aber manchmal hat man halt auch Pech... :rolleyes:
    Als ich mich in Brünn hingelegt habe, hatte mein Bike insgesamt wesentlich weniger Schäden... :huh:

    Mach mal eine vorsichtige(!) Probefahrt (wenn möglich sogar auf einem privaten Gelände/Firmenparkplatz etc.)... wenn das Ding freihändig gerade läuft, beim bremsen/beschleunigen nicht nach links/rechts zieht sieht es doch schon mal gut aus.
    Vielleicht auch mal bei deiner Werkstatt deines Vertrauens vorbeifahren und mal durch einen Mechaniker anschauen lassen bzw. der soll auch mal eine Probefahrt machen... so wäre zumindest meine Vorgehensweise.

    Wie ich bereits erwähnte, kenne ich die Preise für das Vermessen aktuell nicht, ich würde aber mal grob so 200,- bis 250,- Eur schätzen. Vielleicht meldet sich aber hierzu ja nochmal einer der erfahreneren Forenmitglieder.... ich denk da z.B. an unseren Dr.Fireblade... ;)

    MM93 | | #315
    There is grey blur, and a green blur. I try to stay on the grey one... - Joey Dunlop

  • Bei einer Wiese sage ich mal ist halt immer das Problem daß das Motorrad darauf nicht so gut rutscht wie auf Asphalt und sich da mit irgend einem abstehenden Teil wie Fußraster oder Leker eingräbt und sich dann aufstellt und nach der anderen Seite fällt oder sich überschlägt, ganz eben ist ja so eine Wiese auch nicht, daher sage ich mal ist rutschen nur auf Asphalt weniger problematisch als wenn es dann in eine Wiese übergeht

    Grüße aus dem Altmühltal, Chris :biker:

  • Danke für eure Nachrichten! Genau, es ist vom Asphalt in eine Wiese übergegangen wo die Maschine auch ziemlich schnell zum „stehen“ gebracht wurde.

    Gut, dann werde ich mal eine Probefahrt machen und mal das Verhalten testen.

    Was meint ihr, Motorrad als Unfall Fahrzeug verkaufen oder teile selber einfarbig lackieren oder eine China Verkleidung für 300€ dran montieren und Fahrzeug weiter fahren?

    Lieben dank

  • Ob du dein Bike verkaufen oder reparieren solltest, kann ich dir nicht sagen... das hängt wohl von mehreren Faktoren ab:

    • Legst du Wert auf ein unfallfreies Motorrad im Originalzustand?
    • Hängt "dein Herz" an dem Bike, oder ist es einfach "nur" ein Motorrad... ?
    • Bist du selbst handwerklich etwas begabt? Kannst du reparieren/lackieren? Hast du Werkzeug und Platz (Garage/Werkstatt)?
    • Wie "eilig" muss es repariert sein? Stichwort Lieferzeit Chinaverkleidung.
    • Alles auch eine Geldfrage... wenn die Scheine locker sitzen, dann evtl. wirklich eine Neue oder "neue Gebrauchte" kaufen...

    @FireBlade Chris: ...ein Sturz auf Asphalt ist (meistens) besser als in einer Wiese/einem Acker... aber das Geräusch eines rutschenden Bikes auf Asphalt vergisst man auch nicht mehr... ;)


    Grüße,
    Gitsch

    MM93 | | #315
    There is grey blur, and a green blur. I try to stay on the grey one... - Joey Dunlop

  • • also unfallfrei wäre natürlich schön! Aber wenn ich Sie jetzt als Unfallfahrzeug verkaufe bekomme ich doch nichts mehr dafür.

    •ehrlich gesagt ist es mein erstes Motorrad und Herz hängt da jetzt nicht wirklich dran. Ich bin mir auch unsicher ob Supersportler etwas für mich ist oder einfach ein bequemeres Naked Bike.

    • handwerklich begabt bin ich schon, Platz und eine große Garage sowie Werkzeug ist auch vorhanden. Lackiert habe ich ebenfalls schon einige Teile.

    • das Motorrad ist abgemeldet und habe momentan ein Schlüsselbein Bruch, somit kann ich auch kein Motorrad fahren und diese Saison wird es auch nichts mehr, somit wäre die Zeit bis zur neuen Saison da. Fakt ist, nächste Saison möchte ich wieder fahren! Die Frage ist, ob verkaufen und etwas Geld investieren und was gebrauchtes kaufen oder wieder aufbauen! Jede Menge Geld möchte ich natürlich auch nicht ausgeben das Geld liegt heutzutage bei keinem ja mehr so locker. Also würde ich gerne gut und günstig eine Entscheidung treffen :)

  • ich würde mir da nicht zu viele Gedanken machen.

    Mein Rennbike war eine Unfallmaschine.
    Frontal in ein Auto gerutscht.
    Geweih war Platt, obere Gabelbrücke leicht verbogen und ein Gabelbein platt.
    Verkleidung natürlich auch.
    Hab neues Gabelbein eingebaut und neue Gabelbrücke.
    Lenkkopflager neues eingebaut, was merkwürdiger Weise easy reinflutschte und zur Sicherheit eingeklebt wurde.
    Hab ich was davon gemerkt?
    Nö... fuhr wie meine Strassenblade, auch bei hohem Speed.

    Dieses Jahr habe ich die beim FRT mit 120km/h ins Kies gefeuert.
    Erst auf die Seite aber hat sich dann doch noch überachlagen.

    Geweih gebrochen, Fussraste gebrochen,
    Heck krum... und???
    Die wird wieder fertig gemacht für die Renne. Hab da keine Bedenken beim Rahmen wegen Verzug, selbst wenn er etwas Krumm wäre.
    Es wird getestet ob die einigermassen geradeaus fährt und bremst und damit hat sich das.
    Ein Vollprofi würde das vllt merken, wenn da was ist aber wir doch nicht.
    In der MotoGP fahren die mit reparierten bzw einfach geschweißten Rahmen...
    Oder Langstreckenteams... da wird die Kiste in die Mauer gefeuert, die setzen sich rauf, fahren in die Box und wird weiter gefahren, wenn der Rahmen nicht gerade gebrochen ist.