Fahrwerk einstellen und verstehen

  • Wirth verbau ich nicht, nicht mal auf ausdrücklichen Wunsch, also keine Ahnung.
    Diese ganzen Zubehörfedern sind einfach nur lächerlich teuer, Wirth auch noch von zweifelhafter Qualität. Ich verbau einfach Serienfedern aus anderen Modellen, kürz mir die Originalfedern auf meinen Wunschwert oder wenn alle Stricke reissen sollten und es partout nix gibt lass ich bei Eibach welche fertigen. Das ist auch nicht mehr viel teurer und ich bekomm was ich haben will.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Er hatte ursprünglich Bj. 92 in seinem Profil stehen... dass die 94/95er ne Druckstufenverstellung hat, ist mir durchaus bekannt.

    ...hab ich inzwischen auch mitbekommen, dass er die Angaben in seinem Profil geändert hat... :rolleyes: ... und ich dachte schon, ich könnte dir noch was lernen... 8o ...mein Fehler... :dumdiedum:

    Das gilt erst für die SC33B ab 98 (Ätsch) 94-97 ist bis auf die Farbe der Tauchrohre identisch.

    ...gibt es eigentlich i-r-g-e-n-d-e-t-w-a-s was du nicht über die SC28/33 weißt? Ich habe ja den Eindruck, dass der Tadao bei dir Anfang der 90er in der Lehre war... :lol:

    Ernsthaft: Ohne dir Zucker in den Allerwertesten blasen zu wollen, ich bin von deinem Wissen und deiner Erfahrung ziemlich beeindruckt... :perfekt2:


    Grüße,
    Gitsch

    MM93 | | #315
    There is grey blur, and a green blur. I try to stay on the grey one... - Joey Dunlop

  • Danke :)
    Sagen wirs mal so, ich hatte Ahnung genug um das Meisterstück von Baba-san schon auf den ersten Fotos/Vorstellungen als solches zu erkennen, mir eine der allerersten noch in der Kiste unter den Nagel zu reissen und seit dem 27 Jahre Zeit dran zu üben :)... und lerne bis heute dazu weil das Schätzchen langsam anfängt sich "Alterserscheinungen" einzufangen.

    Was dabei hilft ist die hinreissende Schlichtheit und Zugänglichkeit dieses Mopeds, da ist schrauben doch eine echte Freude.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Auweia:

    Komme mir gerade vor wie einer meiner Lehrbuben im ersten Lehrjahr. Na toll, :wow

    Ich bin schon froh das ich alles nach meinen Bedürfnissen zerlegen kann und wieder ordentlich zusammen bekomme. Aber das was der Dr. schreibt ist ist für mich einfach next Level.

    Hast du noch einen Ausbildungsplatz frei?

    Woher soll man das denn wissen das Wirth von zweifelhafter Qualität ist. Also ist es ratsam die original Federn drinn zu lassen. Sie haben noch das original Maß.

    Wie gesagt das Motul kommt morgen. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von TeXaner (12. Juni 2019 um 04:45)

  • Natürlich bist du quasi "Lehrling"... na und, das ist doch nicht ehrenrührig sondern ein Privileg wenn es "Meister" gibt dir die die Mühsal der eigenen Experimente ersparen können. Du hast doch hier die Möglichkeit nach Erfahrungen zu fragen... nicht nur meine. Denn beim Fahrwerk gibts DIE Abstimmung nicht. Auch wenn die Marketingfuzzis der großen Zubehöranbieter was anderes behaupten....
    Noch werden ja sogar einige SC28/33 "engagiert" bewegt, @erixx, @Gitsch und @Methy62 fallen mir da auf Anhieb ein.
    Das Motul wurde dir ja auch von mehreren Seiten empfohlen.
    Zur Feder könnten wir dir erst was sagen wenn du uns deine Eckdaten nennst. Die Serienfedern sind grenzwertig weich, kommt auf Gewicht und Einsatzzweck an... will sagen bist du n 65kg Jockey der gern "weich" und rund fährt, gibts keinen Grund für nen Tausch, bist du n 100kg+ Bär gehts ohne härtere Feder kaum vernünftig. Auch welches Federbein/Lenker/etc. verbaut ist spielt ne Rolle.
    Also schreib doch einfach mal den genauen "IST-Zustand" deines Mopeds auf.
    Für die Wirth-Feder könnte man ein einfaches Drehteil fertigen, eine Scheibe die nur auf dem Cartridge einrastet und die Auflageffläche entsprechend verbreitert ohne das Standrohr berühren zu können. Wenn du nur ne lose Scheibe nimmst, HRC-Style, wird die am Standrohr scheuern. Das wäre zwar kein wirkliches Problem, die Feder scheuert ja auch, aber unschön ist es trotzdem.

    Ausbildungssplätze... hahaha, erinner mich nicht. Ich hab speziell zu Gabeln (allgemein, nicht spezifisch FireBlade) schon sowas wie Seminare angeboten, fanden auch einige statt. Also für professionelle und engagierte Hobbyschrauber...
    Ich selbst hab mich immer gefreut wenn mir jemand was erzählt was ich vielleicht noch nicht weiß, das hat mir auch Türen zu Öhlins, Akra, RS-Performance (das ist quasi HRC-England), oder dem einen oder anderen Motorspezialisten geöffnet. Man muss auch nicht immer dem Gehörten blind vertrauen, eigene Meinung ist absolut erwünscht... aber zuerst hört man gefälligst mal zu und fragt ggfs.unter dem Aspekt etwas nicht verstanden zu haben nach eh man glaubt es besser zu wissen.... da könnt ich Romane schreiben.
    Wie war das doch: Einen Meister erkennst du daran dass er zeitlebens dazulernt, (schlechte) Lehrlinge dagegen wissen immer schon alles.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Nagut... als Danke für den ganzen Zucker.... :D

    Ein Tipp zum Zusammenbau der Gabeln bzw. einem Ölwechsel.
    Bei den 92/93ern dürft ihr hier übersprigen.
    Bei allen anderen, also die mit Druckstufenverstellung:
    Wenn ihr ins Tauchrohr hineinseht könnt ihr am Boden eine Alu-Drehteil sehen, das ist der sogenannte Hydrostop. Der sitzt mit einem O-Ring abgedichtet ganz unten im Tauchrohr. Genau da drunter sammelt sich jede Menge Dreck. Ideal wäre es, diesen Hydrostop auszubauen, das ist aber nicht so ganz einfach und es besteht ein Risiko zumindest den O-Ring, aber auch das Tauchrohr dabei zu beschädigen. Man kann sich behelfen indem man den Versteller für die Druckstufe herausschraubt und dann in das Loch jede Menge Bremsenreiniger sprüht um damit zu spülen. Das wird zwar nie 100% sauber werden auf die Art, aber zumindest das "Grobe" sollte man so herausbekommen. Den Versteller danach nur "handfest" reinschrauben, dicht wird der über seinen O-Ring, nicht über das Anzugsmoment!!
    Zweiter Tipp, diesmal für alle nicht-USD-Gabeln:
    Wenn ihr die Gabeln zusammenbaut (bzw. nur Öl und Siris wechselt) füllt das Öl ein BEVOR ihr die Siris einbaut. Nein, ich bin nicht besoffen, Gabel zusammenbauen mit dem Cartridge schon montiert, gut 400ml Öl rein.
    Jetzt kommt der "Dr.-Trick": Standrohr oben zuhalten und reindrücken bist am oberen Gleitring, also im Tauchrohr, Öl aufgestiegen ist. Nur so ist gesichert, dass alle Luft zwischen Stand- und Tauchrohr entwichen ist und, noch viel wichtiger, der obere Gleitring eine gründliche Ölversorgung hat. Denn solang dort Luft ist kann dort kein Öl hinkommen...naja, gut, es kommt durch die Bewegung der Gabel schon etwas Öl-Luftgemisch hin, bildet aber nie ein echtes Ölpolster. Es soll sich im Tauchrohr über dem Gleitring ein richtiger kleiner Ölfilm bilden, also ruhig 2-3ml austreten.
    Erst dann die Siris eintreiben... das kann dann etwas schwerer gehen bzw. den Siri wieder hochtreiben, dann einfach einen Moment unten halten bis der Druck nachlässt und mit dem Drahtring sichern.
    Dann wie üblich Cartridge sorgältig entlüften, Luftkammer einstellen, fertig.

    PS. Dass man die Gleitbuchsen bei der Montage so ausrichtet dass der Spalt dieser Buchsen auf der druckentlasteten Seite, i.e. 90° zur Fahrtrichtung, sinnigerweise nach innen, ausrichtet, dürfte logisch sein, oder?

    Grins... und nun sucht so ne Information mal in einem WHB.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

    Einmal editiert, zuletzt von Dr.Fireblade (12. Juni 2019 um 09:29)


  • Mit den ganzen hilfreichen Tips muss es doch was werden. Das wäre doch gelacht wenn ich es nicht hinbekomme.

    Danke vielmals.

  • So ich habe jetzt eine vernünftige Pass Scheibe gefunden und alles haar klein nach der Anleitung vom Doctor gemacht.

    Freu mich schon wie Schnitzel

    Ps: sogar entklickst ;)

    Morgen geht es dann an den Einbau.

    Sogar die Gleitringe gedreht und entlüftet.


    Da darf dann auch eine Markierung nicht fehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von TeXaner (12. Juni 2019 um 20:36)

  • Was zeigt das obere Bild?

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Die Pass Scheibe die auf der Catrige liegt um der Wirth Feder eine Plane Auflagefläche zu ermöglichen. Da gibt es kein hin und her rutschen mehr. Hoffentlich

  • Ich kanns nicht erkennen, da ist Platz damit das Öl auch durchkann?`
    Die Ölmenge die durchs Standrohr beim eintauchen verdrängt wird muss widerstandslos da dran vorbeikommen. Das ist ne ziemliche Menge.....

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Ok danke für den Tip dann darf ich das noch mal ändern. Ohhhh man das hört wohl gar nicht auf. :tougue::thumbup:

  • Ok danke für den Tip dann darf ich das noch mal ändern.

    Naja... der Hr. Honda hat sich was bei den sich verengenden Federn gedacht.....diese Lösung ist eben die eleganteste.

    Lass dir so ne Scheibe irgendwo drehen:

    Aussendurchmesser:Deine Feder minus 2mm
    Innendurchmesser: Dein Cartridge +2mm
    Bund: Aussendurchmesser deines Cartridges, genau messen, dass soll möglichst bissle klemmen. Alternativ mit Loctite 638 ankleben oder das Cartridge minimal biegen... soll halt festsitzen damit es sich bei der Montage nicht verschieben kann, halten muss es nix.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Danke für deine Mühe ich bin echt begeistert.

    Daumen hoch
    Aber, jetzt will ich fahren und nicht mehr an dieser Gabel schrauben. Sind eh schon zu viele Stunden bei draufgegangen. Morgen kommen die original Federn wieder rein mit Hülsen.(73kg Jockey)

    Da vor noch einmal die Lk checken. Ich vermute es bleibt etwas Öl auf den kotz Federn.

    Aber ganz ehrlich solche Vollideoten bei Wirth nichts als unnötigen Ärger gehabt. 3 mal die ganze Gabel zerlegt.

    Wirth ist Geschichte

    Aber dafür was ich dabei lernen durfte hat es sich auf jeden Fall für mich gelohnt. Vielen Dank noch mal Hr. Doctor.

  • Zerleg dreimal die Gabel komplett nur um dann herauszufinden das es nicht an Dir lag.

    Kotzfedern die Nix können, Gleitbuchsen auch noch , wahrscheinlich hätte ich die alten weiter verwenden können und wieder neues Öl das sind in Summe gute 200€ ohne Arbeitszeit.

    Alles für nen A....sch ich werde mir mal bei Wirth richtig Luft machen. Am liebsten würde ich die Federn denen dorthin stecken wo die Sonne nicht scheint.

    Jetzt gehe ich erstmal an die frische Luft zum abkühlen. Thermostat für den Lüfter ist gerade angegangen. :cursing:

    Ich wünsche euch eine gute Nacht.

  • Alter, mach dir ne Kanne auf, genieße sie und freu dich über das Wissen was du erlangen konntest.
    Frust bringt dich nicht weiter, der Herr Dr. würde sagen, das ist kontraproduktiv und den Rest steckst du als Lehrgeld fort.