Fahrwerk einstellen und verstehen

  • Servus alle miteinand,

    Ich möchte gerne ein neues Thema eröffnen wo es darum gehen soll das Fahrwerk einzustellen und zu verstehen wie es funktioniert.

    Ausgangspunkt:

    Sportliches fahren bis hin zur Rennstrecke.

    Korrekt eingestellter Negativ Federweg und das sich das Fahrwerk sonst in einem gewarteten Zustand befindet.

    Die Funktionsweise von Druck und Zugstufe ist bekannt.

    Aber wie geht es dann weiter?

    Zum Problem:

    In Schräglage mit mehreren kurzen Bodenwellen macht es kurze Schläge und verhagelt mir die Linie.

    Und das Moped drängt nach außen.

    Ich habe jetzt an so vielen Mopeds auch auf der Rennstrecke rumgedrückt und war erschrocken wie hart die sind aber beim fahren spürt man davon fast nichts.

  • Bei der rumdrückerei merkst ja nur low speed so halbwegs.
    Mir kommt die Druckstufe(?) hinten bissl hart vor, hab die ganz auf(rest standard),
    wenn ich vorn sitze kickt die bei 2,8bar und schlaglöchern zu viel.
    Allerdings ist mir der Wartungs-zustand vom fahrwerk weitestgehend unbekannt.

    ...war erschrocken wie hart die sind...

    weiß nicht ob man da was drauf geben sollte, es fühlt sich stabil an, kostet aber im zweifelsfall grip.

    わびーサビ

  • Dazu hier jetzt umfassend etwas hinzuschreiben... inkl. der dann folgenden ermüdenenden Diskussionen.. .übersteigt meine Motivation.

    Ich sag dir aber paar grundsätzliche Dinge zur SC28.
    Standardprogramm für den Fahrwerksumbau sah folgendermaßen aus:
    A und O ist eine sensible Gabel, wenn die nicht perfekt!! anspricht schüttelt sich die Mühle u.U. wien nasser Hund.
    Das Serienfederbein ist nicht gut abgestimmt, Druckstufe ist "knochig", außerdem lässt es bei harter Beanspruchung ziemlich nach. Wirkliche Abhilfe bringt nur ein Wechsel, vorzugsweise Öhlins.
    Außerdem liegt die Mühle hinten zu tief, daher auch die Tendenz zum untersteuern. Das kann man (eher behelfsmäßig) über andere Umlenkplatten korrigieren, besser ist aber ein längenverstellbares Federbein. Solltest du auf 17" umbauen ist das sogar ein "muss" weil die Möhre dann vorne nochmal 3-4mm höher kommt.
    Feintuning ist dann ein längerer Nachlauf über die Brücken der 98-99er, die bringen 5mm mehr. Das wäre aber schon "Sahnehäubchen-Klasse"

    Ich habe jetzt an so vielen Mopeds auch auf der Rennstrecke rumgedrückt und war erschrocken wie hart die sind aber beim fahren spürt man davon fast nichts.

    Was du im Stand fühlst ist praktisch nur die Feder, du kommst beim "drücken" nicht auf nennenswerte Dämpfergeschwindigkeiten.
    Der Eindruck beim Fahren wird dagegen vorwiegend vom Ansprechen der Federelemente bestimmt und vom High-Speed der Druckstufen.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Danke erstmal Herr Doktor, jetzt werde ich mich noch mal detaliert der Gabel widmen.

    Das Factory Öl habe ich schon gekauft. Nur was mich ratlos macht ist das mit den Federn von Wirth.

    Eine Höherlegung habe ich auch schon verbaut und damit hängt das Heck nunmehr nicht so leblos hinten drann.

    Nur komme ich mit der Druck und Zugstufe nicht klar. Das Problem besteht wie bereits erwähnt bei schnellen Bodenwellen hinter einander, wo sich dann die ganze Fuhre verhärtet. Ich nehme an, dass Druck und zugstufe nicht die selben Klicks haben müssen, oder?

    Also unten 4 offen oben 4 offen.

  • Ähm...an der Gabel hast du doch keine Druckstufenverstellung... und hinten gibts keine "Klicks"

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Ich habe das Übergangsmodel von 28 auf 33. Die hat schon viele Sachen der 33iger auch schon die Gabel.

  • Ähm...an der Gabel hast du doch keine Druckstufenverstellung...

    Da muss ich dir leider -zumindest teilweise - widersprechen: Die SC28 Bj. 94/95 hat an der Gabel - neben der Federvorspannung und Zugstufenverstellung - auch eine Druckstufenverstellung.
    Die SC28 Bj. 92/93 hat die Druckstufenverstellung in der Tat nicht.

    Ich habe das Übergangsmodel von 28 auf 33. Die hat schon viele Sachen der 33iger auch schon die Gabel.

    Genau genommen gibt es kein "Übergangsmodell". Bei der Modellpflege der SC28, welche die Baujahre 94/95 betraf, gab es gegenüber den Modelljahren 92/94 folgende Änderungen:

    • Kunstoff-Doppelscheinwerfer (92/93 waren zwei runde Scheinweifer)
    • Verkleidungshalter aus Alu
    • Ventildeckel aus Magnesiumlegierung
    • elektronischer Tache (92/93er hatte noch eine Tachowelle)
    • Gabel u. Federbein in Federbasis, Zug- und Druckstufe einstellbar

    Die 33er Gabel hat übrigens gegenüber der 28er Gabel ein anderes Cartridge-Dämpfersystem, eine leichtere und steifere Gabelbrücke und auch der Lenker war höher plaziert.
    Dein "Übergangsmodell" hat somit bestimmt keine 33er Gabel drin... ;)


    Grüße,
    Gitsch

    MM93 | | #315
    There is grey blur, and a green blur. I try to stay on the grey one... - Joey Dunlop

  • Ich werde mal schauen ob ich jemanden finde der mir da was fräsen kann.

    Sollte das ein größeres Problem werden kommen die original Federn rein und gut ist es.

  • Habe das auf Anregung gerade geändert. ;)
    Es gibt aber auch passende Unterlagsscheiben 40x28. Das dürfte auch funktionieren. Dann wird es halt HRC Tuning <X leider weil der Händler von den Federn auch keine passende Lösung anbieten kann.

    Ich frage mich nur wie so was möglich ist.

  • Ich habe im Winter begonnen die Blade wieder fertig zu machen um mit ihr auf dem Kringel zu fahren.

    Da dachte ich das Lkl welches ich gemacht hätte wäre der Verursacher. Aber das kann ich nach 2000 straßen km sicher ausschließen genau wie das Radlager und auch nach der Reparatur der Gleitbuchsen. (Großer Dank an den Dr. )

  • Da muss ich dir leider -zumindest teilweise - widersprechen

    Er hatte ursprünglich Bj. 92 in seinem Profil stehen... dass die 94/95er ne Druckstufenverstellung hat, ist mir durchaus bekannt.

    Die 33er Gabel hat übrigens gegenüber der 28er Gabel ein anderes Cartridge-Dämpfersystem, eine leichtere und steifere Gabelbrücke und auch der Lenker war höher plaziert.

    Das gilt erst für die SC33B ab 98 (Ätsch) :) 94-97 ist bis auf die Farbe der Tauchrohre identisch.

    Also unten 4 offen oben 4 offen.

    Standard ist 1 Umdrehung offen, das müssten 6 Klicks sein. Ich schmeiss den "Klick" Mechanismus meistens raus, der ist mir zu grob und macht außerdem oft Ärger...
    Da ich dein Gabelöl nicht kenne kann ich dir keinen Wert empfehlen, nur eine Tendenz: Üblicherweise fährt man die ZS etwas weiter offen als die DS. Mit dem 7,5er Motul ist die Grundeinstellung DS 1 Umdrehung offen, Zugstufe 1,25.

    Btw.: Wenn du nicht vorab die Details deines Ist-Zustandes "verrätst", also z.B. die Wirth-Feder, welches Gabelöl, die Höherlegung etc. ist das genau das was ich als "ermüdend" verstehe.Das zweite Zerlegen der Gabel hättest du dir sparen können wenn ich gewusst hätte dass du eine Wirth-Feder auf dem kleinen Cartridge der 94/95er verbaut hast. Auf der 92/93er geht das, das ist größer im Durchmesser, auf deinem Modell nicht.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Das zweite Zerlegen der Gabel hättest du dir sparen können wenn ich gewusst hätte dass du eine Wirth-Feder auf dem kleinen Cartridge der 94/95er verbaut hast. Auf der 92/93er geht das, das ist größer im Durchmesser, auf deinem Modell nicht.

    Da hat man sofort die logische Erklärung dazu :!:

    @Dr.Fireblade gibt es von Wirth Federn für die Baujahre ab 94? So aus Interesse ;)