Spiel in der Gabel

  • Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen das ich an der Gabel etwas Spiel habe. Hatte erst auf Lenkkopflager getippt und das dann bei der letzten Wartung auch prüfen lassen. Mei HH sagte mir dann, dass das nicht das Lenkkopflager wäre sondern das Spiel in der Gabel selbst wäre. Nach Rücksprache mit Öhlins wäre das wohl normal und unbedenklich. Hat das jemand bei seiner Gabel auch?

    CBR1000RR SC77 SP

  • Jede Gabel hat Spiel, sonst würde sie gar nicht funktionieren.
    Die Frage ist also "wieviel" Spiel sie hat. Messuhr mit magnetischem Fuß am Tauchrohr befestigen und zum Standrohr exat messen. Alles andere ist Kaffeesatzlesen.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • An meiner CBR musste ich die Simmerringe tauschen und habe Spiel beim Zusammenbau festgestellt.
    Dann neue Buchsen montiert und das Spiel war immer noch vorhanden und nachdem ich das Gabelöl eingefüllt hatte war es weg. ;)

  • An meiner CBR musste ich die Simmerringe tauschen und habe Spiel beim Zusammenbau festgestellt.
    Dann neue Buchsen montiert und das Spiel war immer noch vorhanden und nachdem ich das Gabelöl eingefüllt hatte war es weg. ;)

    Meinst Du er hat kein Gabelöl in der Gabel ?(:)

    CBR 900 SC28 Bj 1992; CBR 600 PC31 Bj 1996; Yamaha XT 550 (5Y3) Bj 1983; Kreidler LK 600 (80ccm) Bj 1982

    Honda CB Seven Fifty RC42 Bj 1998 32000km zu verkaufen

  • Jede Gabel hat Spiel, sonst würde sie gar nicht funktionieren.
    Die Frage ist also "wieviel" Spiel sie hat. Messuhr mit magnetischem Fuß am Tauchrohr befestigen und zum Standrohr exat messen. Alles andere ist Kaffeesatzlesen.

    Das jede Gabel etwas Spiel hat ist natürlich klar. Bei dieser Gabel ist es jedoch größer als bei allen anderen Gabeln, die ich vorher hatte. Da waren auch Öhlinsgabeln (SC59 SP) aber auch Seriengabeln (SC59) dabei. Aber mit der Messuhr nachmessen ist eine gute Idee. Vielen Dank. .........und Öl ist drin. Zumindest ist in 2 Jahren nichts ausgelaufen und die Gabel arbeitet bestens.

    CBR1000RR SC77 SP

  • Ich hol das mal aus der Versenkung, da ich ich dasselbe Problem habe (wenn es denn eins ist). Hatte die Gabel auch letztes Jahr beim Service (bei Öhlins Experten), aber die waren auch etwas ratlos, denn nachdem neue Gleitlager drin waren, war es immer noch da. Bei mir war es aber auch in einem Holm stärker, als im anderen, so dass man hier den Austausch eines Gabelrohrs in Erwägung gezogen hatte. Inzwischen ist es aber in beiden recht deutlich und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Rohre durch den reinen Fahrbetrieb ohne Sturz o.Ä. kaputtgehen sollen.

    Beim Fahren habe ich es jetzt nicht so gemerkt, außer dass ich vielleicht nicht immer die Linie so genau treffe, wie ich das möchte, das mag aber auch einfach an meinen Fahrkünsten liegen. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob ich jetzt nochmal Zeit und Geld investieren oder einfach so fahren sollte.

    Wieviel Spiel darf so eine Gabel denn unten an der Klemmfaust haben?

  • Wenn Experten ratlos waren, sprich eine Auffälligkeit zwar bemerkt aber die Ursache nicht gefunden haben (ähm?), was erhoffst du dir dann hier?

    Gibt ja nun nicht viele Möglichkeiten, Standrohre, Gleitringe oder Passungen aus der Toleranz. Ein Experte weiß das und kann das auch messen. Und wenn er wirklich was drauf hat kann er das je nach Defekt auch ausgleichen ohne gleich einmal den Ersatzteilkatalog rauf und runter zu bestellen.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen das ich an der Gabel etwas Spiel habe. Hatte erst auf Lenkkopflager getippt und das dann bei der letzten Wartung auch prüfen lassen. Mei HH sagte mir dann, dass das nicht das Lenkkopflager wäre sondern das Spiel in der Gabel selbst wäre. Nach Rücksprache mit Öhlins wäre das wohl normal und unbedenklich. Hat das jemand bei seiner Gabel auch?

    Die Gleitbuchsen im Holm (Standrohre) haben üblicherweise eine Spielpassung H7/f7, das bedeutet eine Toleranz von -25/-50 µm. Das Spiel ist somit 25-50µm oder anders gesagt 0,025-0,05mm. Der Spalt fürs Öl ist somit 0,0125-0,025mm. Das ist sehr wenig und man spürt dies mit Sicherheit nicht bei einer Spielprüfung, zumal in dem Spiel noch der Ölfilm drin ist, der nicht komprimierbar ist. Außerdem befinden sich 2 Buchsen mit Abstand im Standrohr, wodurch Momente aufgenommen werden. Falls der Holm spürbares Spiel hat, dann ist entweder die Buchse fehlerhaft/verschlissen oder der Sitz der Buchse ist zu groß. Der Sitz der Buchse ist ebenfalls ein sehr wichtiges Kriterium, der muss ebenfalls genau sein und hat üblicherweise eine Übergangspassung (die Buchse muss durch leichtes Einklopfen reingehen). Möglicherweise wurde die Gabel auch unter Vorspannung gefahren und deshalb verschleißen die Buchsen eher und haben dann zu viel Spiel. Bekanntlich sollte man beim Radwechsel die Klemmflansche der Gabel unten im Achsbereich ganz am Schluss festziehen, also immer zuerst die Achsmutter von Rad. Ansonsten hat man Vorspannung drin.

    4 Mal editiert, zuletzt von Leandro (19. Januar 2021 um 10:16)

  • Das maximale Spiel ist somit 25µm oder anders gesagt 0,025mm

    Darf ich mal fragen woher du diesen Wert hast?

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Die Ursache ist natürlich schon, dass da an den Lagern ziemlich viel Spiel ist. Allerdings war man sich nicht ganz einig, woher es kommt, da dieses nach dem Ersetzen der Gleitlager zwar etwas besser, aber nicht weg war. Vor dem Ersetzen der Gleitlager wurde auch untersucht und es schien zumindest so, dass das Außenrohr oval ist (das Spiel war in einer Richtung besonders deutlich und wanderte nicht mit durch Drehen des Innenrohrs / Gabelfuß).

    Mittlerweile (ca. 10 Rennstreckentage später) habe ich besagtes Spiel nun in beiden Gabelholmen und zwar so, dass es hörbar "tock, tock" macht, wenn man die Gabel eingebaut und das Rad ausgebaut hat und unten am Gabelfuß mit etwas Kraft wackelt und halt am Standrohr / Außenrohr festhält. Auf der einen Seite ist es etwas mehr als auf der anderen.

    Erhofft habe ich natürlich, dass einige Leute schreiben "hab ich auch, ist bei der SC77 Gabel normal, kannst so fahren". Könnte ja sein, dass wenn die Gabel belastet / im Fahrzustand ist, dieses Spiel dann über den (Öl)druck in der Gabel ausgeglichen wird.

    Ich hatte auch schon einige Gabeln in der Hand und geserviced, allerdings keine Öhlins sondern eher Showa / Kayaba und so großes Spiel war da nie vorhanden. Ein klein wenig hatten die selbst mit frischen Gleitbuchsen auch, aber nie so dass es hörbar gewesen wäre wenn man wackelt. Und ich denke ein wenig Spiel ist ja auch gewünscht, da die Rohre ja auch bei leichter Verbiegung noch aneinander vorbeigleiten sollen. Zweieinhalb Hundertstel erscheint mir da auch recht wenig, könnte ich mir aber vorstellen, wenn hier der Abstand von der Lagerbuchse zum Innenrohr gemeint ist.

    Unten an der Gabelfaust hätte ich jetzt mit 1-2 Zehntel Maximalspiel als Antwort gerechnet.

    Die Gabel ist übrigens nicht verspannt eingebaut. Schrauben kann ich schon ganz gut, nur das ist wieder so ein Fall wo ich gerne Erfahrungswerte von anderen / eine zweite, dritte Meinung hätte.

  • bei der SC 59 haben einige nicht die Gleitbuchsen von Honda
    sondern die der Yamha R1 SP Version von 2006 bestellt und verbaut
    soll angeblich Besserung gebracht haben
    hatte irgendwie etwas mit dem Losbrechmoment der Gabel zu tun soviel ich mich erinnern kann

    und nicht jedes knacken kommt auch wirklich von der Gabel im eingebauten Zustand sind das auch oft die Bremsklötze

    Mitleid gibt's umsonst mein Freund Neid muss man sich verdienen

  • Mit den Lagern könnte man tatsächlich nochmal schauen, ob es da was dickeres gibt. Das Spiel ist definitiv in der Gabel und ich habe es jetzt auch mit der Messuhr so gut es ging gemessen. Ich hab an der Gabelfaust in beiden Holmen etwa 4-6 Zehntel Spiel, wobei der eine etwa nen Zehntel mehr hatte als der andere. Man hört auch, dass es am oberen Gleitlager hin und her wackelt. Das halte ich für (zu) viel im zusammengebauten, gefülltem Zustand. Sehr ärgerlich gerade wo es sich ja um "Premium Ware" handelt.

  • Die Ware ist dann wohl doch nicht so „Premium“ wie wir glauben. Das ist halt doch eigentlich eine Großserien. Aber Mängel muss sie ja trotzdem nicht haben. Nachdem ich diese Frage gepostet hatte war mein Fahrwerk bei Zupin zur Wartung. Dort wurden die Gleitlager getauscht. Jetzt ist es etwas besser, aber immer noch deutlich spürbar. Ich mach da jetzt erstmal keine großen Experimente mehr dran. Ende des Jahres geb ich das Fahrwerk wieder zur Wartung und schau dann mal weiter. Hat denn einer was schriftliches von Öhlins dazu bekommen? Würde mich mal interessieren.

    CBR1000RR SC77 SP

  • Klingenvogel

    Ich habe das selbe "Phänomen" bei meinen SC77.

    Die Standard für die Renne mit der Showa BPF hat quasi kein Spiel, auch nach 3000tkm Renne nicht.

    Meine SP2 für die Straße mit dem Öhlins-Fahrwerk hat deutlich Spiel - also die Tauchrore in den Holmen, die hat dabei nur wenige tausend Kilometer Straße runter - also keine wirkliche Belastung.
    Im Fahrbetrieb (auf der Straße) merke ich aber nichts, fühlt sich top an. Es leckt auch nichts etc.. - Ich vermute das ist so gebaut von Öhlins und vielleicht eine Besonderheit des elektronischen Fahrwerks - die Gabel taucht z.B. auch nie komplett ein - egal wie wenig Vorspannung oder Druckstufe drauf ist.

  • wie bereits erwähnt das leichte Spiel ist gewollt und hat mit dem Losbrechmoment der Gabel zu tun habe ich mir einmal erklären lassen also wie feinfühlig das Ganze arbeitet

    ist nicht jedermanns Sache ich weiß hat mich anfangs auch angezipft allerdings solange alles dicht ist bzw nicht sieft habe ich kein Problem damit dann ist es eben so

    dieses Spiel ist auch der Grund warum so gut wie keine Öhlinsgabel zu 100% dicht ist wenn man sie ganz genau kontrolliert sieht man immer einen ganz leichten Schmierfilm

    Mitleid gibt's umsonst mein Freund Neid muss man sich verdienen

  • Das Losbrechmoment bzw. auch die Reibung der Oehlins-Gabel ist natürlich schon beachtlich niedrig, im Vergleich zu anderen die ich so kennengelernt habe. Das ist toll, nur dieses Spiel finde ich nach wie vor zu hoch. Aber wenn es offensichtlich alle haben, die sich das mal näher angesehen haben (denke viele merken das auch vielleicht garnicht), dann scheint es ja doch normal zu sein.

    Andersherum sagt man beim Lenkkopflager, dass jedes kleinste Spiel oder Rastpunkt dafür sorgt, dass man die Linie nicht mehr trifft. Ich finde es unlogisch, dass das dann bei der Gabel egal sein soll. Ich könnte mir höchstens noch vorstellen, dass das Spiel durch den Druck in der Gabel wenn diese auch belastet ist - man also fährt - dann nicht mehr vorhanden ist.

    Aber gut, es bleibt einem ja auch nicht wirklich eine Option das zu ändern, wenn auch relativ neue Exemplare das haben. Teile tauschen wäre also wahrscheinlich Geldverschwendung. Auf jeden Fall danke für die Rückmeldungen / Erfahrungen von Euch, so kann ich den Kram halbwegs beruhigt wieder einbauen :)

  • Musst du mal im Ducati Forum gucken, die haben das alle. Das Lenkkopflager ist eine ganz andere Geschichte.

    scribere non curo ego dolentes quod aliquis fals

    Vorsicht!

    Das lesen meiner Beitraege erfolgt auf eigenes Risiko und eigene Gefahr!

    Sollte jemand zu Schaden kommen übernehme ich keine Haftung!

    Ach so, : „Wenn du Gott siehst, dann musst du bremsen“

  • Statt wie wild rumzuspekulieren wäre eine Anfrage direkt bei Öhlins vermutlich hilfreich.

    4-6/10mm sind für eine Funktion der Gabel ebensowenig sinnvoll wie die vorher genannten Fabelwerte von Leandro

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Statt wie wild rumzuspekulieren wäre eine Anfrage direkt bei Öhlins vermutlich hilfreich.

    4-6/10mm sind für eine Funktion der Gabel ebensowenig sinnvoll wie die vorher genannten Fabelwerte von Leandro

    das waren keine Spekulationen das sind Tatsachen das dies bei Öhlins einfach so ist
    wie dunlop bereits erwähnte einfach mal ins Duc Forum schauen die haben exact die selben Probleme ( wenn man es überhaupt Problem nennen darf )

    Das Losbrechmoment bzw. auch die Reibung der Oehlins-Gabel ist natürlich schon beachtlich niedrig, im Vergleich zu anderen die ich so kennengelernt habe.

    Aber gut, es bleibt einem ja auch nicht wirklich eine Option das zu ändern, wenn auch relativ neue Exemplare das haben. Teile tauschen wäre also wahrscheinlich Geldverschwendung. Auf jeden Fall danke für die Rückmeldungen / Erfahrungen von Euch, so kann ich den Kram halbwegs beruhigt wieder einbauen :)

    SC 59 SP und SC77 SP2 ich hatte genau das selbe bei beiden Motorrrädern also Du kannst wirklich alles wieder beruhigt einbauen
    wenn Du mit dem Spiel überhaupt nicht leben kannst/willst dann bestell Dir die Simmeringe und Staubkappen von der Yamaha R1 Modell SP aus dem Jahre 2006

    Mitleid gibt's umsonst mein Freund Neid muss man sich verdienen