SC33 Gabel vermurkst/verstellt

  • Hallo zusammen,

    ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine SC28 mit SC33 Gabelbeinen erworben. Da einer der Gabelsimmerringe undicht war wollte ich diesen jetzt tauschen, dabei sind mir allerdings um einiges gravierendere Mängel aufgefallen. Ich habe festgestellt dass eines der Beine (das NICHT undichte) sich sehr komisch anfühlt, irgendwie "Lahm". Als ich die Teile dann zerlegt hatte ist mir aufgefallen warum: Die Feder des undichten Beins sitzt schön mit ganz leichter Vorspannung auf dem Dämpfereinsatz, während die andere total lose ist und oben einige millimeter Platz bis zum Anschlag sind(die Einstellschrauben sind bei beiden Beinen in der gleichen Position). Der Vorbesitzer hat Wirth-Federn verbaut und dabei wahrscheinlich gemurkst.


    Kennt sich hier jemand mit dem korrekten Einbau von Gabelfedern aus? Wurde hier etwas verstellt, und wenn ja wie kann ich das ganze berichtigen?

    Hier gibt es noch zwei Bilder des Problems:
    https://imgur.com/Pb8GfnQ
    https://imgur.com/8cdN5wY

    Danke im voraus für jede Hilfe!

    Einmal editiert, zuletzt von JuliK (30. Juli 2019 um 19:52)

  • Fängt schon mal damit an dass die geschlitzte Scheibe oben an der Feder verkehrt herum sitzt....da hat definitiv jemand gepfuscht.
    Woher die unterschiedlichen Längen kommen wird dir anhand der Bilder niemand sagen können.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Das wird ja immer besser. Das drehen der Scheiben ändert leider wenig an der Situation. Wie man auf dem ersten Bild sehen kann ist beim linken Bein ein Absatz zwischen der Mutter und der geschlitzten Scheibe, dieser ist beim anderen Bein nicht vorhanden. Kann es sein dass diese Mutter nicht weit genug draufgedreht wurde?

    Es muss doch Stellen geben an denen die Länge des Dämpfereinsatzes (die hier wohl falsch ist) verändert werden kann, oder?

    Edit: Habe die Kontermutter die den oberen "Anschlag" für die Feder bildet jetzt beim "losen" Bein gelöst. Wenn ich sie komplett an den Anschlag nach unten drehe sind beide Dämpfereinsätze gleichlang. Ich gehe aber mal stark davon aus das diese Kontermuttern speziell eingestellt werden müssen, und ich bezweifle stark das "bis an den Anschlag nach unten drehen" die richtige Einstellung ist. Somit habe ich ein neues Problem: Wie stelle ich den Mist ein?

    Einmal editiert, zuletzt von JuliK (30. Juli 2019 um 20:08)

  • Zusaetzlich scheint auf der einen Seite eine weitere Scheibe under der geschlitzen Scheibe zu sein, unter der anderen nicht.

    scribere non curo ego dolentes quod aliquis fals

    Vorsicht!

    Das lesen meiner Beitraege erfolgt auf eigenes Risiko und eigene Gefahr!

    Sollte jemand zu Schaden kommen übernehme ich keine Haftung!

    Ach so, : „Wenn du Gott siehst, dann musst du bremsen“

  • Die Scheiben sind auf beiden Seiten gleich angeordnet, das täuscht auf dem einen Bild nur etwas. Es sind/waren keine Distanzhülsen drin, weder unten noch oben. Verbaut sind Wirth 2058 Federn, brauchen die evtl. keine Distanzhülsen?

  • Ansonsten ob und wielang Huelsen eingebaut werden, haengt von dem Laengenunterschied zu den original Federn ab.

    scribere non curo ego dolentes quod aliquis fals

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  • Ich gehe stark davon aus dass die neuen Federn keine Distanzhülse benötigen, das nicht verstellte Gabelbein hat sich ja auch ohne super angefühlt. Zudem bin ich bis jetzt ca. 1000Km mit diesem murks in der Gabel rumgefahren und habe kein sonderbares Fahrverhalten festgestellt, ich denke mal fehlende Distanzhülsen hätten sich bemerkbar gemacht.

    @utility Danke für den Tipp! Ich werde morgen mal versuchen das Ganze so einzustellen.

    Durch die zubehör-Federn habe ich allerdings noch ein anderes Problem, ich muss den Ölstand in der Gabel jetzt unweigerlich mit dem Luftpolster feststellen. Das Luftpolster wird ja mit ausgebauten Federn gemessen, aber wie sieht es mit den restlichen Innereien des Dämpfereinsatzes aus? Wenn ich die Federn bei eingebautem Dämpfereinsatz herausnehme muss die obere Verschlusskappe der Gabel mitsamt der Kontermutter etc. ab, danach kann ich dann auch noch die komplette Stange der Druckstufenverstellung aus dem Dämpfer ziehen. Muss die zum Ölstand messen drin sein oder nicht?

  • Den Luftpolster kannst du auch mit allen Innereien anpassen. Wenn du mit Druckstufe ganz "zu" ans Ende des Federwegs kommst, brauchst du klarerweise mehr Öl. Bei einer USD-Gabel hab' ich's mal überschlagsmäßig durchgerechnet, da entspricht 1ml ~ 1mm Füllstand ohne Feder ... wird bei der RSD-Gabel etwa auf's gleiche rauslaufen. Das ist aber grundsätzlich nur wichtig für's Protokoll, bzw. für eine Wiederbefüllung.

    Viel wichtiger ist, dass du mit diesen Federn und ohne Hülsen, zunächst den Federweg mit der Federvorspannung einstellen kannst (~2/3pos. | ~1/3neg.). Trotz möglichen Erfolges sei angemerkt, dass überlange Federn seitlich ausrücken und deshalb dramatisch mehr Abrieb am Innenrohr haben und dir damit binnen kürzester Zeit das Öl und damit auch den Rest der Hydraulik völlig versauen!

    Aber weiter im Text:
    Sofern du den Federweg einstellen kannst, passt du, für den Fahrbetrieb dann mit einer Spritze aus der Apotheke den Füllstand in 5ml-Schritten so an, dass die Gabel niemals das Ende der 120mm Federweg erreicht. Pauschale Füllstand-Angaben müssen sich zumindest auf ein bestimmtest Öl beziehen, wenn schon der Zustand der Dämpferelemnete außer acht gelassen wird! Mit einem 10er-Öl von "Prolo" kannst du getrost jede Luftpolster-Empfehlung völlig ignorieren.

    Du machst dir also bei völlig entlasteter Gabel mit einem Edding, oder einem Isolierband eine Markierung bei 120mm oberhalb der Staubkappe und befestigst einen Kabelbinder, oder O-Ring am Innenrohr. Sowohl der eine, als auch der andere sollten gerade so straff sitzen, dass sie durch Vibrationen im Fahrbetrieb ihre Position nicht verlieren, aber andererseits keinesfalls Schäden an der Staubkappe verursachen.

    Wenn du einen korrekten Federweg einstellen konntest(!), gilt folgendes:
    Solange der Indikator (Kabelbinder, O-Ring) die Markierung (Edding, Isolierband) bei völlig geschlossener Druckstufe trifft, brauchst du mehr Öl.

    ... remember the times, when sex was safe and bikes were dangerous?

    ... alle Angaben nach bestem Wissen & Gewissen, aber ohne Anspruch auf allgemeine Richtigkeit/Gültigkeit ,,, (-:

  • Normalerweise kannst du die Gabelkappe von dem Versteller abschrauben->Versteller, Kontermutter bleiben an der Dämpferstange.
    kannst du die Feder wiegen?
    Gewicht der Orginalteile Bj.99 kenn ich, dann könnte ich dir ne Luftpolsterhöhe geben als Anhaltspunkt.

    Bei ~120mm bist du auf Block, wenn die topout feder nicht gespannt war beim messen. Autsch. Vielleicht besser von der anderen Seite her/Absaugen statt auffüllen.
    Ich stell so ein das ich grad so auf dem Hydrostop stehe -> ~100mm
    (verschenkter Arbeitsweg?)

    わびーサビ

    2 Mal editiert, zuletzt von chris16 (31. Juli 2019 um 05:44)

  • Die unterschiedliche Länge der Dämpferstangen würde mich nervös machen... offensichtlich wurde die Gabel getauscht, es sind andere Federn drin, die Federteller waren verkehrt herum montiert. Also war da wohl mal wieder HRC am Werk....

    Ich habe festgestellt dass eines der Beine (das NICHT undichte) sich sehr komisch anfühlt, irgendwie "Lahm".

    ... auch nicht gerade vertrauenerweckend....sowas kann auf ein defektes Umschaltventil in den Dämpferkolben hindeuten, die Federn dieser Ventile haben keine unendliche Lebensdauer. Könnte natürlich auch sein dass sich die Gabelfedern unterschiedlich gesetzt haben, gerade die Wirth sind für solche Nummern gern mal gut.
    Vorschlag:
    Alles zerlegen und überprüfen, wenn du dir das zutraust helf ich dir mit Bildern. Problem allerdings, solltest du einen Defekt an den Ventilen finden gibt es keine Ersatzteile über Honda.
    Zweite Möglichkeit, die Gabel zu mir oder einem anderen Spezialisten schicken.... die reine Überprüfung/Instandsetzung kostet nicht die Welt.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Die verschiedenen Längen der Dämpferstangen wurden durch die komplett unterschiedlichen Einstellungen an den Kontermuttern verursacht. Wenn ich beide Kontermuttern so einstelle wie utility beschrieben hat passt alles.

    Ich gehe davon aus das dadurch die "Lahmheit" des einen Beins hervorgerufen wurde, da bei diesem aufgrund der falschen Grundeinstellung die Federvorspannung komplett falsch eingestellt war.

    Die restlichen Innereien der Gabel sehen soweit gut aus.

  • Meine Wirth - Federn hatten auch 15 mm Unterschied festgestellt bei dem letzten Simmering Austausch.
    Seitdem habe ich die Originalen wieder drin.

  • ...da bei diesem aufgrund der falschen Grundeinstellung die Federvorspannung komplett falsch eingestellt war.

    Nee, Denkfehler. die kontermutter stützt sich am versteller. damit ist die Vorspannung gleich, wenn die versteller gleich eingestellt sind. (und die federn kein schrott sind, oder oder oder....)

    Alles zerlegen und überprüfen, wenn du dir das zutraust helf ich dir mit Bildern. Problem allerdings, solltest du einen Defekt an den Ventilen finden gibt es keine Ersatzteile über Honda.
    Zweite Möglichkeit, die Gabel zu mir oder einem anderen Spezialisten schicken.... die reine Überprüfung/Instandsetzung kostet nicht die Welt.

    わびーサビ

  • Die Federn sind gleichlang und nicht sehr alt. Das Öl sieht sauber aus und es ist kein Schlamm o.Ä. in den Beinen.

    Die Dämpferstangen waren nie ungleich lang, die oberen Gabeldeckel saßen nur auf unterschiedlichen höhen weil die Kontermuttern unterschiedlich eingestellt waren. Ich kann mir nicht vorstellen dass eine derartige verstellung der Kontermuttern (die eine war locker 1cm höher positioniert als die andere) keine auswirkung auf die Einstellbarkeit bzw. die Dämpfung des Beins hat.

    Ich werde das ganze heute mal ordentlich eingestellt zusammenbauen und schauen ob weiterhin ein Unterschied zwischen beiden Beinen besteht.

  • Ich kann mir nicht vorstellen dass eine derartige verstellung der Kontermuttern (die eine war locker 1cm höher positioniert als die andere) keine auswirkung auf die Einstellbarkeit bzw. die Dämpfung des Beins hat.

    Stimmt. Bei diesem Wert reicht die Verstellmöglichkeit für die DS nicht aus, kann man jetzt zwar schwer nachvollziehen aber ich denke die war ohne Funktion und voll offen an dem Holm.

  • (die eine war locker 1cm höher positioniert als die andere)

    So, so... die Gewindelänge der Cartridgestange ist etwa 18mm, mind. 5mm gehen davon für die Konternmutter drauf.

    Stimmt. Bei diesem Wert reicht die Verstellmöglichkeit für die DS nicht aus

    Stimmt nicht... erstens ist die DS in Wahrheit die ZS und zweitens wird die Verstellung, seis in Klicks oder in Umdrehungen immer von völlig geschlossen gezählt. 1 Umdrehung offen ist eine Umdrehung offen, egal ob du eine Seite vielleicht nur noch ne halbe, die andere aber 5 Umdrehungen öffnen könntesdt.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Stimmt nicht... erstens ist die DS in Wahrheit die ZS und zweitens wird die Verstellung, seis in Klicks oder in Umdrehungen immer von völlig geschlossen gezählt. 1 Umdrehung offen ist eine Umdrehung offen, egal ob du eine Seite vielleicht nur noch ne halbe, die andere aber 5 Umdrehungen öffnen könntesdt.

    Ich meine dass die Verstellung überhaupt nicht funktioniert hat, er schrieb ja dass die Konternutter 1cm höher war. Das deutet darauf hin dass die Nadel gar nicht betätigt werden konnte da die ja keinen Zentimeter Verstellweg hat da die Kappe zu weit außen sass.

    ... und DS und ZS verdreh ich gern mal :)

    Das andere ist mir schon klar ;)