Tach Freunde der schönen Künste!
'Heute möchte ich mal einige Eindrücke von der "kleinen" Fireblade Honda CBR600RR PC40 von 2007 wiedergeben. Dies soll keine Diskussionen über Honda Brillen....Wer ist besser.....Qualität etc. werden.
Anfangs war mir schon etwas mulmig bei dem Gedanken von einer SC 57 auf eine kleine CBR umzusteigen, aber der Reinfall mit meiner gebrauchten Repse hat in mir den Wunsch geweckt ein nagelneues Mopped zu fahren, das aber auch finanzierbar bleibt und mir nicht die nächsten 10 Jahre "schlafen und essen neben dem Hund" einbringt!
Nach einer Testfahrt mit einer ZX-6R von Kawasaki begann ich dann doch sehr zu zweifeln, ein Motorrad das zwar ab 10.000 richtig schön am Gas hängt und extremen Vortrieb hat für eine Sechshunderter hat, aber wer wollte das? Das man nicht den Hubraumvorteil der "Großen" hat muss einem klar sein, aber so wenig Druck im Unteren und mittleren Drehzahlbereich?
Da mir die Suzuki Designmäßig nicht gefiel und viele Honda Händler die PC40 zu guten Preisen verkaufen, denn das Modell 2008 stand ja an, führte mich mein Weg wieder einmal zu Honda.
Und was ich da für einen Eindruck von einer kleinen CBR gewann überraschte mich doch sehr. Sicher gibt es viele die eine 600´derter müde belächeln und nicht selten hört man den Ausdruck "Luftpumpe".....ja ich geb zu so manches mal gab ich das auch von mir....denn ZX-9R oder SC57 lassen einen schon Kraft in Überfluss zukommen.
Mit der kleinen CBR fahren ist "anders" man muss seinen Fahrstil eben umstellen, mehr schalten, mal etwas beherzter am Gas drehen aber dann kann man massig Spaß haben, der sich komischerweise manchmal sogar etwas beherrschbarer und sicherer anfühlt. Auch da bekommt man ein Grinsen unter dem Helm, wenn es auch nicht durch den enormen Druck und das "Schaufel im Kreuz" Gefühl entsteht.
Der Motor läuft seidenweich, und selbst beim extremen Hochdrehen sind die nervigen Vibrationen wie bei älteren 600´dertern kaum zu spüren, und auch wenn man keinen Druck hat und die Handgelenke lang werden, so spührt man doch das es zügig voran geht, und der Tacho tut sein übriges dazu und steigt fleißig an. Erstaunlich ist das die kleine CBR im unteren Bereich bis 5000 und im Mittleren Bereich bis 10.000 einen Druck hat wie ich Ihn früher von einer 750ziger Kawa oder Suzuki kannte, selbst Schaltfaul fahren ist kein Problem, und bei 100 KM/H im 6.Gang Beschleunigen wird nicht zu einer Schüttelorgie. Auf der Landstraße fühlt sich das Motörchen richtig wohl, beschleunigt schön aus den Ecken, ist schön Kraftvoll und macht einfach Laune.
Mich hat auch der Klang begeistert, nicht nur das turbinenartige Hochdrehen des Motors, auch das röchelnden Ansauggeräusch und der für einen Seriendämpfer unverschämt gut Klang zaubern hier und da einen Smilie auf mein Gesicht. Sicher für einige Im Forum zu leise und nicht krachig genug, für mich genau richtig. Laut aber nicht aufdringlich, Sportlich aber nicht Nervig.
Viele haben in der Vergangenheit am etwas hakeligen Getriebe Kritik geübt, bei meiner Maschine und der Vorführmaschine konnte ich nichts dergleichen feststellen. Butterweich, exact und präzise. Ein Leichter Druck genügt um die Gänge einzurasten, mit der sehr gut dosierbaren Kupplung zusammen arbeitet alles einwandfrei.
Und das Fahrwerk? Macht seinem Namen alle Ehre, man kann damit Fahren...und das richtig gut. Während die Kawa seiner Zeit einem fast das Rückenmark aus dem Kreuz prügelte, merkt man schon beim Ausetzen das dieses Fahrwerk mehr auf Comfort ausgelegt ist. Die CBR ist äußerst Stabil, neutral in Kuven und lässt nicht jeden Stoß gnadenlos an den Fahrer dringen. Etwas störend ist, das die PC40 zum Hoppeln neigt, und auf welligem Boden gern mal etwas versetzt oder eben hüppelt :). So unmerkbar perfekt wie etwa das Fahrwerk der SC59, bei dem man ja kaum eine Unebenheit spürt, ist es nicht.
Auch die Bremsen arbeiten perfekt, lassen aber ein klein wenig Schärfe vermissen. Für "Auf der letzten Rille bremser" dürfte das nicht das Wahre sein, für den Alltag aber sehr harmonisch und gut dosierbar.
Die Sitzhaltung ist etwas gebeugter als bei der SC59, aber nicht unbequem, ich persönlich sitze auf Ihr besser als auf meiner alten SC57, Die PC40 geht etwas auf die Handgelenke und von gutem Windschutz jenseits der 180.....kann man schwer reden, wenn ich aber auch schon schlimmeres erlebt habe. Bei Geschwindigkeiten ab 220 sollte man sich schon etwas falten können, aber man sollte sich nicht täuschen, zwar dreht die kleine dann wie der Teufel aber mal richtig in Schwung gekommen ist Sie sehr fix unterwegs und kann so manches Bigbike aus vergangenen Tagen ärgern, wenn auch mit deren Drehmoment nicht im geringsten mithalten. Darum geht es ja auch nicht.
Der Lenkungsdämpfer arbeitet auch perfekt, und verrichtet kaum spührbar seinen Dienst, und das auch noch schön Verpackt ohne groß ins Auge zu fallen.
Und wo wir beim Thema Auge sind, natürlich ist jedes Design geschmackssache. Mir persönlich gefällt das Design der PC40 sehr gut.Sieht noch wie ein richtiges Motorrad aus, und selbst die neue Blade wirkt dagegen fast Mopedhaft. Dazu noch eine Underseatauspuffanlage die Designmäßig sehr gut gemacht wurde und für mich einfach viel aufwendiger und schöner wirkt als die ganzen Stummelanlagen die von sämtlichen Herstellern momentan angepriesen werden. generell gefällt mir as schöne schlanke Heck bis auf das weniger Ansprechende Rücklicht sehr gut. Die Verarbeitung ist für meine Ansprüche sehr hochwertig, egal ob Beschichtung des Rahmens und der Schwinge, des Motors oder auch die schönen Aufwendigen Lackierungen dies wirkt alles sehr hochwertig.
Sicher bleibt hier die Frage warum Kawasaki seine Fußrastenanlagen hinten wie vorne gedreht hat und Pulverbeschichten lies, und Honda wieder nur Standartteile verwendet hat. Das gefällt mir weniger! Ein so schön designmäßig geratenes Bike dürfte noch etwas mehr detailarbeit fordern. Und auch das man beim Polieren ab und zu an stellen leichte Farbspuren an der Watte hat darf eigentlich nicht sein.
Trotzdem muss man dazu sagen das nach einigen Ausfahrten keine abnutzung zu erkennen ist.
Ob Spaltmaße, verwendete Schrauben oder Materialien, ob ein beschichteter Kühler etc. mir gefällt dies alles sehr gut. Auch wenn ich mich etwas ans Design gewöhnen musste, so sieht sie für mich aus wie eine kleine Blade und hat noch einige Elemente der SC57 mit neuen Stilelementen gemischt.
Ein Liebenswertes Motorrad, das mich gelehrt hat das auch 50 PS weniger und geringerer Hubraum gehörig Spaß machen können und man deshalb nicht an der 14.000 Euro Marke kratzen muss, obwohl druchschnittlich 10.000 Euro auch nicht zu verachten sind.
Aber die Hauptsache ist doch, das man jedes mal ein Lächeln bekommt wenn man aufsteigt und dieses nach jeder Ausfahrt auch weiterhin hat.
Gruß Pitti