Vergleich ktm super duke 990 und aprilia tuono
Gestern hatte ich die möglichkeit beide maschinen direkt nacheinander auf einer probefahrt zu testen.
Als erstes die super duke.
Wie schon öfters beschrieben, erweckt das äußere erscheinungsbild schon den eindruck von einer spassmaschine. Aussehen ist bekanntlich geschmacksache und nicht jeder ist von diesem teil begeistert. Ich fand sie jedenfalls optisch beeindruckend.
Sitzposition passt zum rumbolzen für mich ideal. Man sitzt oben auf der maschine und hat einen super überblick. Was auffällig war, die kontrollleuchten und der drehzahlmesser sind bei sonneneinstrahlung extrem, um nicht zu sagen überhaupt nicht ablesbar bzw. erkennbar.
Aber wer braucht das schon bei so einem teil?
Auf knopfdruck brobbelt der twin dumpf vor sich hin und lässt schon im standgas erahnen, wie er sich anhört wenn er feuer bekommt.
Aufgestiegen, gang rein und los geht’s. die ersten km den motor und die reifen warm fahren ist wohl klar. Schon auf den ersten metern merkt man die leichtigkeit des seins. Die duke ist ein wirkliches leichtgewicht. Sie reagiert auf jede aktion des fahrers sofort und mit nachdruck.
Der motor ist ein wirkliches sahnestück, reagiert sofort auf jeden gasdreh und schiebt ordentlich ab 2000u/min an. Wheelys sind eigentlich vorprogramiert, wenn man richtig am hahn dreht, bei mir kam sie im 2 ten auch noch heftig hoch.
Die ersten kurven durchs warmfahren noch locker durchfahren, gings jetzt heftiger zur sache. Egal ob enge spitzkehren oder weite radien, die duke mach mächtig laune. Schräglagenfreiheit bis zum abwinken und ein fahrwerk, daß so ziemlich alles wegbügelt was mir unter die räder gekommen ist. Egal ob glatter belag, wellig oder holprig, die duke macht alles supi mit. Das grinsen unterm helm wurde immer breiter und ich hätte noch ne ganze weile weiterfahren können. Die superportfraktion wird sich auf landstraßen erschrecken, das ding ist einfach genial, der sound einfach geil. Gewöhnungsbedürftig ist für die 4 zylinderfraktion lediglich das schnelle in den begrenzer laufen. Der motor dreht so schnell hoch, das man ständig vom begrenzer daran erinnert wird, mal den schalthebel zu betätigen.
Dabei ist sie aber sauschnell, auch wen man es anhand der geräuschkulisse des v2 nicht meint.
Den tacho sollte man schon im blick behalten, wenn man seinen schein auf dauer behalten möchte. Man glaubt ständig langsamer zu sein als man tatsächlich ist.
Fazit: das ding macht einfach tierisch viel spass. Für kurvenreiche strecken das ideale gerät.
Beim händler angekommen sofortiger umstieg auf eine niegelnagelneue tuono. Mit dem hinweis sie bitte nicht auszudrehen, da noch nicht eingefahren, schickte er mich mit einem viel spass auf die straße.
Der erste eindruck. Sie ist vorne länger und schwerer. Instrumente im gegensatz zur ktm gut ablesbar, lediglich der blinkerschalter saß zu tief, so das man ständig anstatt zu blinken die hupe betätigte. Sitzposition etwas mehr nach vorne ausgerichtet, passt aber sonst alles.
Der motor ist bärig stark, nur nicht so drehfreudig und spontan wie der von der ktm. Unten herum etwas lahmer, dafür geht er ab ca. 4500 wie sau. Der schaltblitz war, da noch neu, auf 6000 eingestellt, was aber wirklich mühe bereitete dieses möglichst einzuhalten. Sie geht dann erst richtig gut. Wie gesagt, der antritt ist nicht so gewaltig und spontan wie bei der ktm, was aber nicht heißen soll, daß es sich um ein langweiliges möppi handelt. Auch die tuono geht locker und entspannt aufs rad und man sollte aufpassen, das daraus nicht ein überschlag wird. Da ich die strecke mit der ktm gerde erst gefahren war, kannte ich die kurven, die mich erwarteten natürlich schon besser und ich ließ die aprilia gehen. oben rum brauchte ich die mortorleistung sowieso nicht. Auf engen landstraßen und dort sind diese beiden maschinen zu hause, haben beide genug druck aus dem keller. Das fahrwerk der tuono ist den gegebenheiten unserer landstraßen locker gewachsen und der ktm ebenbürtig. Nur halt nicht so wieselflink und direkt wie das der ktm. Beide maschinen machen hier richtig viel spass, wobei die aprilia es etwas ruhiger angehen lässt.
Fazit: wenn man ein richtiges spassgerät sucht, ist die ktm wohl die bessere wahl, auf der tuono ist man halt nicht ganz so radikal unterwegs. Beide maschinen sind klasse, der aha effekt ist auf jedenfall bei beiden vorhanden. Die ktm neigt für den fahrer zur führerscheinabgabe, da man fast immer zu schnell unterwegs ist.
Für mich käme als spassgerät und genau so etwas suche ich für die landstraße, die ktm in frage. Da ist aber noch eine andere und zwar die speed triple in der auswahl und die werde ich nächste woche testen. Mal sehen was dabei herauskommt.
Gruß h-g