R1 2009

Zitat

Original von suzuki k5
Hier die sieht richtig gut aus nur mit Aufglebern gemacht. http://picasaweb.google.com/4moto.de/Steri…165130885817890

Goil! Goil! Die Front von der R1 ist einfach Sahne.
Und das Dekor erst recht. So was in der Art brauch ich auch für meine SC 50.
Einfach nur Hammer!

Fahrbericht, R1 RN 22, Baujahr: 09/2009, 798 km, blau, Reimport, 9995,-Euro
nachgerüstet: Kellerman Mirco 1000, Led-Blinkerrelais, Arkapovic SLIP-ON-Linie 2 x Hexagonal-Dämpfer-Carbon, Kennzeichenhalter
derzeit getestete Kilometer: 1700

Auftritt:

Das Aussehen ist reine Geschmackssache, ist aber in Wirklichkeit nicht so schlimm, wie auf Bildern im www, mir gefällt sie. Scheint für das Segment bestimmend zu werden, im Original wirkt es besser. Die Lackierung ist in guter Qualität, blau metallic. Die farblichen Komponenten sind gut abgestimmt. Schwinge, Rahmen, Motor und alle Abdeckungen sind in Schwarz gehalten. Genauso wie die Gabelbrücke und die vorderen Federbeine.

Von vorn wirkt sie aggressiv, die Verkleidung ist gut verarbeitet, im Kanzelbereich läuft sie spitz zu, was das ganze unterstützt. Wirkt schnell, das leicht gebogene Design wirkt nach längerer Betrachtung „wie auf dem Sprung“. Ab und an glotzt sie einen aus den beiden Scheinwerfen blöd an, muss man sich dran gewöhnen. Ist aber einzigartig. Die Lichtausbeute bei Dunkelfahrt ist dabei gut.

Die Seitenteile sind teil lackiert, Streifen und farbliche Unterscheide sind mittels Aufkleber aufgebracht, aber normal bei japanischen Motorrädern. Im unteren Bereich wurde auf eine Lackierung verzichtet. Schwarzmattes Plastikdesign herrscht dort vor. Wirkt sicher nicht hyperschick, scheint aber hinsichtlich fliegender Kieselsteine aus dem Straßenbett nützlich zu sein, Steinschläge im Lack ade…

Der Tank ist aus Metall, mich stört es nicht.

Im hinteren Bereich läuft die Verkleidung wiederum spitz zu, wie bei anderen Motorrädern ist auch das Heck ins Design eingepasst und steht so wie ein kleiner Stachel in die Höhe. Geht in Ordnung.

Die originalen Schalldämpfer wirken plump, deshalb wurden sie ersetzt. Jetzt passt alles zusammen und wirkt wie die Front aggressiv.

Der gesamte originale Auspuff ist bis auf den Katbereich aus Titan, inclusive der Anlauffarben. Sieht richtig toll aus. Beim Umbau war ich erschrocken wie leicht das Ganze ist.

Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, Spaltmaße, Verkleidungsteile, Abdeckungen, alles topp und passt ineinander, wackelt, knirscht und klappert nicht. Die Ramairabdeckungen sind sehr sauber in antrazit metallic lackiert. Alles verschraubt was die Demontage und anschließende Montage zu einem Kinderspiel werden lässt und sich selbst erklärt.

Scheißnähte sind stimmig verarbeitet und wirken aufwendig in das Design integriert.

Nur die geklebten Stimmgabeln im Aufkleberdesign und somit Yamahas Markenzeichen wirken billig und sollten verbessert werden. Das kann z.B. BMW und Honda viel besser.

Aufgesessen:

Ja, also, die Sitzposition passt schon mal gut. Der Kniewinkel geht in Ordnung, inclusive der höhenverstellbaren Fußrastenanlageaufnahme am Rahmen.

Der Winkel der Lenkerenden ist neu, passt aber, die Bedienhebel für Kupplung und Bremse wirken leicht noch oben gestellt. Supersportler fordern hier ihren Tribut, wem's nicht passt, Roller fahren.

Trotzdem, wenn man nicht gerade auf dem Tank liegt ist das bisschen nervig, lässt sich aber kaum anders gestalten. Da werd ich mir noch was überlegen müssen, da für Veränderungen beim Bremshebel-Amaturstellung der Anschluss für die vordere Bremsleitung im Wege ist. Da müssen dann wohl irgendwann Bremsflexleitungen mit besser gestalteter Anschlussergonomie her.

Das Sitzkissen geht voll in Ordnung und ist für einen Supersportler bequem gestaltet, da kann man auch lange Strecken ohne große Verluste hinter sich bringen.

Ich finde man fühlt sich nicht ganz so in das Bike integriert, wie z.B. bei der Blade oder der Duc. Es wirkt als säße man ein klein wenig oben auf. Man rastet irgendwie nicht ganz so sauber ein in die Fuhre, wie es andere Hersteller gestaltet oder geschafft haben.

Kleines gewöhnungsfähiges Manko…die Tanklinie etwas höher gezogen und schon wär’s besser. Vielleicht wollte Yamaha die ältere Fraktion mit Bauchansatz nicht verschrecken?

Cockpit:

Sehr übersichtlich und alles was das Racerherz begehrt, inclusive Ganganzeige und der großen Drehzahlbegrenzungsleuchte über dem Digitalanzeigeteil, die entweder blinkt oder konstant leuchtet. Die Drehzahlen kann man hier im 500 udm Bereich einstellen und sich selbst ein Maximum setzen. Anfänglich im Bereich bis 7000 udm eingestellt, da man die ersten 1000 km nicht höher drehen darf.

Drehzahlmesser links und Modiwahl (A, Standart, B), Digitalanzeigen für kmh, und was man sonst noch so braucht, inklusive der Leuchten für den Motorenbetrieb etc. rechts. Wirkt aufgeräumt und übersichtlich, aber nicht nüchtern und langweilig. Insgesamt sehr hochwertig anmutend.

Anlassen und los:

Zündschlüssel vorne in Gabel ins Zündschloss gesteckt, gedreht und die Gismo’s verrichten ihre Arbeit. Das Gedrehe des analogen Drehzahlmessers bis Anschlag und zurück inclusive. Schneller macht das einen aber nicht.

Der Motor springt beim ersten Knopfdruck sofort an. Mann, der Sound ist irgendwie krank im Standgas, aber lupfen am Gasgriff, oh man, das erinnert echt an DUC-V4 Soundgemisch, richtig grenzwertig. Toll… der Motor macht dabei Ansauggeräusche durch die Airbox, dass ist mal richtig böse.

Die Gänge lassen sich sauber einlegen, präzise und leicht. Der Motor liegt in allen Modi seidenweich am Gas. Das ist wirklich unerwartet, wenn man an die bösartigen Geräusche denkt, die er so von sich gibt. Was für eine Soundkulisse.

Keine Lastwechsel nichts, Gas und das Bike schnellt nach vorne, im Standart Modi wirkt das schon o.k. , aber was im Modi A abgeht, kann man gar nicht beschreiben. Jedes leichte Zupfen am Gasgriff setzt das Bike dabei vehement in Vortrieb um.

Das wirkt so kontrollierbar, so sauber und ist dabei doch brachial. Gerade in unteren Gängen fängt sie dabei an das Vorderrad zu lupfen, was für eine Abstimmung, Hut ab, das ist wirklich gelungen.

Der Sound schallt dabei so böse aus den Dämpfern das man eigentlich nur noch Grinsen muss. Beim Schließen der Drosselklappen gibt es grollende Nachtongeräusche die einem die Nackenhaare zu berge stehen lassen. Super, hoffentlich sieht die Bullerei das genauso locker.

Leistung ist im Überfluss da, also Gänge durch und vor. Super Beschleunigung, unten herum sanft druckvoll, nach oben hin beißend wild.

Handling und Kurven:

Das Bike liegt super auf der Bahn und lässt sich leicht dirigieren. Vorsicht in schnell gefahrenen weiten Bögen, da will sie schon mal nach außen weg. Einmal gegen gedrückt und man ist wieder auf der gewählten Spur. Könnte die Bereifung sein. Wirkt anders als bei der Duc oder der Blade. Ich hoffe ich habe nicht so übertrieben….der Winter war lang.

Die Dämpferelemente schlucken dabei die Fahrbahnunebenheiten souverän weg. Damit liegt die Fuhre sehr kontrollierbar und berechenbar auf der Bahn. Gefällt mir nach anfänglicher Skepsis gut.

Als ich die Maschine abgeholt habe, waren breite Angststreifen am Hinterrad zu erkennen. Heute sind davon keine Spuren mehr zu sehen. Sie hat sich schnell eingelebt und wirkt dabei vertrauenswürdig auch schneller gefahren zu werden als die StVO erlaubt. Natürlich nur auf der Rennstrecke.

Bremsen:

Die Vorderradbremse ist der Oberhammer. Die 12 Bremskolben inclusive der Beläge verbeißen sich brachial in die Scheiben. Vorsicht, man braucht nur einen Finger. Wenn man das bedenkt bleibt alles berechenbar und lässt die Fuhre einzigartig verzögern. Eine neue Erfahrung die man sammeln sollte.

Kupplung:

Die Kupplung selbst lässt sich leicht bedienen. Stempeln am Hinterrad beim Verzögern, nee…gibt es nicht, dank Antihoppingkupplung. Sehr unauffällig und geräuschlos, kein Rucken oder ähnliches. Alles im obergrünen Bereich.

Der Wechsel beim Hochschalten vom 1. in den 2. Gang sollte schnell und bei Drehzahlen ab 4000 udm erfolgen. Ansonsten läuft das Bike irgendwie störisch auf. Beim langsamen Geruckel ala 30 kmh oder Schritttempo sollte man im 1. Gang bleiben. Macht sich nach etwas Umherexperimentieren besser.

Hausstrecke, dann mal los:

weite rechts mit 14X, das geht wirklich leicht, gerade, kurz am Kabel ziehen, 16X, leicht anbremsen, legen, weite links, mit anschließend kleiner rechts, Kurvenausgang mit 14X, passt, gerade, XXX, anbremsen, legen, mittlere links mit engem Ausgang, tief runter, Vorsicht Bodenwelle, 14X, o.k., Gas, enge rechts, legen, warten, tief, 12X, Vorsicht, S-Kurve, links, rechts links, 13X, Gas, gerade, Vorsicht Bodenwelle, Stoß, kurze rechts, kurze links, kurze rechts, 15X, Ortseingang 5X und zurück…
Passt, geht wie durch Butter. Abgestellt, auf die Oberschenkel gehau’n und Freude pur. Alles richtig gemacht.

Zusammenfassend:

Das Bike macht riesigen Spass. So wie alle 1000ender hat sie Power ohne Ende. Die Abstimmung der Modiwahl ist ein Highlite dieses Bikes. Modi A wird unerfahrenen Bikern die Schweißperlen auf die Stirn zaubern, inclusive von Adrelaninwerten die jeder Arzt verbietet.

Der Standartmodi ist für den normalen Straßenbetrieb voll ausreichend. Modi B wäre nur bei Regenwetter angebracht, da dann die Motorcharakteristik sehr gezähmt wirkt.

Der Sound ist trotz des Erhalts des Katalysators, sehr grenzwertig böse, natürlich ohne diese Kochtöpfe die Yamaha verbaut.

Die Maschine ist auf sehr hohem Verarbeitungsniveau und wirkt dadurch edel.
Die Ausstattung reicht dem Segment, obwohl ein ABS die Gemüter weiter beruhigen würde.

Die Berechenbarkeit und damit die Abstimmung dieses Motorrads ist wirklich gelungen. Für mich vereint sie Straßen- und Renntauglichkeit auf hohem Niveau, wobei der Straßenbereich dominiert. 300 km ohne Pause sind locker drin.

Der Verbrauch bleibt selbst bei zügiger Fahrweise Verhältnisweise niedrig, derzeit saugt sie 5,9 – 7,5 l aus dem Tank. Das geht in Ordnung.

Letztendlich wird vieles durch den eigenen Geschmack bestimmt.

Mir gefällt sie. Der Preis war Oberhammer und zeigt, dass auch 10T für einen Bigracer reichen. Nachgerüstete Anbauteile exclusive.

MfG

firedoctor