"Viel Spaß" im Westen des Landes - endlich mal wieder was für die "Verkehrssicherheit"

Paßt auf Eure Lappen und Geldbörsen auf - besonders in NRW und Niedersachsen.
Hier mal wieder ein echtes Schmankerl in Sachen "Verkehrserziehung":

https://www.fireblade-forum.de/www.gmx.net/th…kontrollstellen

Super ist auch die Seite:

https://www.fireblade-forum.de/www.polizei.nr…blitzermarathon

Hier wird komplett im Stile der Demagogie und Massenverblödung diese Aktion quasi als Lebensrettungkampagne der örtlichen Polizei verkauft.
Alles nur toll; alles im Sinne der Verkehrssicherheit. Kein Wort davon, was finanziell dabei herumkommt (oder -kam; schließlich müssen Vergleichszahlen der vergangenen Aktionen vorliegen - die Massenabzocke läuft ja nicht zum ersten mal).

Zum Glück sind die Leute nicht blöd, wie einige teils deftige Äußerungen zu dem Thema auf den Seiten diverser Zeitschriften und News - Diensten zeigen.
Man muß sich das echt mal vorstellen: Da rücken doch fast alle Bullen aus diesen Ecken zum Abkassieren aus. Für 24h dürfte es schwer werden, bei einem wirklichen Verbrechen jemanden zu Hilfe zu holen.
Für mich ist noch ein anderer Aspekt erschreckend: Solche Art totaler Überwachung kenne ich noch aus meiner Kindheit - allerdings war die damals nicht so sehr verkehrsbezogen.
Aber das stört scheinbar niemanden mehr.
Im Gegenteil: Psychologisch geschickt wurden hier die Anwohner aufgefordert, ihre "Wutstellen" zu nennen.
Superclevere Win- Win - Situation: Der Bürger kann seine Anscheißermentalität mal so richtig ausleben und die Gegenseite erfährt so, wo`s denn mal so richtig in der Kasse klingelt.
Dumm nur, daß bei einer solchen Überwachungsdichte wohl auch der eine oder andere, der sich mal etwas weiter motorisiert aus seinem Kaff bewegt, in die Falle tappen wird...

Zitat von sturzflug

Wer sich über sowas aufregt,sollte echt mal zum Psychiater gehen. oder vllt. gleich zur MPU

Entweder selber hingehen, oder sich mal Gedanken über demokratische Grundwerte wie Meinungsfreiheit machen.
Aber vielleicht ist ja so etwas eher nix für Dich...

Zitat von Leto89

Hat sich die Aktion merklich auf die Unfallstatistik ausgewirkt? Sollte bei der häufigsten Unfallursache ja der Fall sein. Jede Wette, dass es nicht so war.

Es geht hier nicht um gut oder schlecht, sondern ob es sinnvoll ist. Ob es angedroht wird oder nicht ist auch egal. Durch Alkohol und Zigaretten sterben mehr Leute und da gibbet keine gescheiten Kontrollen oder gar Kontrollaktionsoffensiven.

Bei dieser Aktion geht es primär darum die Bevölkerung von der Sinnhaftigkeit der Kontrollen zu überzeugen/erziehen. Was ja bei einigen hier gefruchtet hat.

Ich wurde auch schon paar mal geblitzt. Keine Tode oder Fremdschäden (nur an meinem Konto) zu beklagen. Bei den, von mir beobachteten, Schlägereischäden in einer Disco aufgrund von Alkohol (über eine Dauer von 12 Monaten) sind mehrer t€ bei drauf gegangen. Wurde natürlich nix mit Polizei oder ausgleich oder gar Strafe belegt.

Wo ist da das Recht? Oder die Staatsmacht?

Das mit dem "gefruchtet hat" macht mich auch echt betroffen.
Es gibt hier tatsächlich Befürworter solcher Aktionen!!
Aber wer weiß, wer hier so mitliest und -schreibt...
Aber wenn ich hier Meinungsfreiheit propagiere, dann gilt das in meinem Verständnis natürlich für alle.
Trotzdem kann ich nicht verstehen, wie man solch einer Aktion, die selbst vom in Sachen Kritik sonst sehr zahmen ADAC als reine PR - Maßnahme gebrandmarkt wurde, etwas positives abgewinnen kann.
Mal ehrlich:
Wenn man die Verkehrssicherheit erhöhen wollen würde, müßte man Blitzer an Stellen aufbauen, die wirklich "gefährlich" sind (Schulen, Altenheime, Krankenhäuser, Wohngebiete).
Wo stehen sie aber? Na eben.
Und dann immer dieses Gelaber von wegen "Raser". Sollen sie doch mal Jagd auf richtige Rowdies machen - ab auf die Autobahn und die Spinner rausziehen, die bis auf 2m auffahren, laufend lichthupen und sich dann wahllos rechts und links überholend auf der Bahn immer weiter nach vorn bewegen. Seh`ich jeden Tag einige! So etwas ist wirklich gefährlich und sollte mit MPU und mehreren 10000€ Strafe belegt werden.
Alles andere ist in Sachen Sicherheit halbherzig und dient nur einem Zweck.
Aber es gab auch lustiges bei der 24h - Blitzer - Marathon - Aktion:
Auf der B51 wurde jemand geblitzt, obwohl er sich einen Merkzettel auf sein Lenkrad geklebt hatte.
Und in Iserlohn - und da bin ich jetzt mal schadenfroh - wurde jemand in einer verkehrsberuhigten Zone geblitzt, obwohl er diesen Punkt vorher der Polizei als "Wutstelle" gemeldet hatte, an der mal ordentlich kontrolliert werden sollte.
Und zum Thema Erziehung der Bevölkerung zur Akzeptanz solcher Maßnahmen fällt mir irgendwie immer wieder das alte Kant - Zitat aus der Epoche der Aufklärung ein: "Sapere aude (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen)"!
Irgendwie klappt das heute nicht mehr so richtig, bzw. hat bei einigen bereits der Staat übernommen...

Zitat von Fire35

Den unverhältnismäßig großen Mittelaufwand sehe ich auch kritisch. Dass es sich um eine reine PR Maßnahme handelt, ist auch wohl jedem bewusst. Für die Verkehrssicherheit bringt es sicherlich Nullkommanull. Die eingesetzten Beamten habemn wieder mehr Überstunden und der MI Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.

Aber ansonsten sehe ich die Aktionen relaxed. Die Meßstellen waren alle vorher durch diverse Medien bekannt. Wer dann noch "geblitzt" wird, ist irgendwie auch wegen "Dummheit" zu bestrafen. Selbst Listen waren im Netz (z.B. VTR Forum) veröffentlicht. Gefährlich wird es nur, wenn man glaubt, die 24 Stunden seien nun vorbei und man könne wieder ungeahndet drauflosfahren. Auch heute und morgen und so weiter wird geblitzt werden. Manch einen mag das Ende der Aktion eine trügerische Sicherheit vorgaukeln.

Ich für meinen Teil fahre halt an den Tagen, an denen solche Aktionen laufen besonders gesetzeskonform. Und die meisten anderen anscheined auch, denn allzuviele "Raser" sind offensichtlich nicht ins Netzt gegangen.

Man sieht halt, wie geschickt und engmaschig das Netzt aufgestellt ist: Selbst Leute, die `s wußten, sind erwischt worden. Und ich denke jetzt mal nicht, daß das alles "Vollpfosten" waren.
Heutige Blitzer stehen halt immer da, wo es psychologisch und fiskalpolitisch Sinn macht - wie man ja sieht.
Seid doch mal ehrlich:
An Stellen, wo es notwendig ist, fahrt Ihr doch (hoffentlich) alle vorschriftsmäßig. Ich würde in der 30er Zone vor dem Seniorenstift oder der Kita nie wesentlich schneller unterwegs sein.
Auf der Autobahn, die sechsspurig durch den Wald geradeaus geht und wo man seit Menschengedenken freie Fahrt hatte, steht aber jetzt einfach so über Nacht ein 100er - Schild. Tja, wieviel fahrt Ihr dann? Denn Ihr wißt ja, daß dieses Schild die reine Schikane und völlig sinnfrei ist. Innerlich ärgert Ihr Euch noch darüber und geht zögerlich vom Gas - und dann ist`s auch schon zu spät, denn da stand schon die Knipse. Schön in leitplankengrau lackiert, dahinter der Bulli unterm Tarnnetz im Wald...
Offiziell seid Ihr jetzt "Raser", die in der "Verkehrssünderdatei" (allein das Wort erregt bei mir einen Würgereiz) gespeichert sind. Medial verbreitet wird dann, daß es immer mehr Raser gibt (logisch bei immer mehr derartigen Kontrollen) und wie schlimm das doch ist und wir noch mehr Kontrollen brauchen.
Ja denken die, wir sind alle doof (wobei es ja immer mehr tatsächlich zu sein scheinen)?!
Und das soll im Dienste der Verkehrssicherheit sein?!
Für mich ist das scheinheilig.

Zitat von fritzdacat

Die Gedanken sind frei (wenigstens vor und nach der MPU )

Aber auch wirklich nur davor und danach.
Wenn man so sieht, wie das ganze abläuft (also zumndest in den offiziellen Medienberichten), kommt mir irgendwie immer die Inquisition in den Sinn.
Da muß an ja dann echt "zu Kreuze kriechen" und dafür auch noch ordentlich abdrücken und evtl. seine Existenz verlieren, wenn man auf den Lappen angewiesen ist.
Das ist dann eine doppelte und dreifache Bestrafung.
Ach nee - vierfach: Man wird ja dann auch noch "gläsern", da man beim Arzt sämtliche Werte offenbaren und obendrein noch zum Psychiater muß.
Das wünsche ich echt niemandem!