Hinterrad / Schwinge springt, Einstellung Federbein

  • Guten Abend,

    ich habe ein Problem, wahrscheinlich mit der Einstellung des Federbeins.

    Beim harten Anbremsen (Rennstrecke) schreibt mein Hinterreifen Morsezeichen auf die Straße, so dass ein Handling bis zum Aufmachen der Bremse kaum möglich ist.

    Vermute, dass das Federbein falsch eingestellt ist, wobei der Vergleich mit anderen Einstelldaten das eigentlich nicht bestätigt. Vielleicht ist es auch defekt.(?)

    Vielleicht hat ja auch noch jemand das gleiche Problem (gehabt). (?)


    Einstellung ist:

    Vorspannung: 4

    Druckstufe: 1,5 offen

    Zugstufe: 2 offen

    Reifen: CSA

    Druck 2,3 bar


    Gruß

  • meinst du das stempeln beim runterschalten wegen der fehlenden ahk? Das find ich eigentlich im ganz geil :)
    ne also musst halt mit kupplung etwas vorsichtig sein, und nicht grobmotorisch rauslassen

    Gruß

    P.S. wenn du schon am überlegen bist in die Kurven auf der bremse reinzuhalten (reinbremsen) empfehle ich dir deine Reifenwahl in Richtung klebrig zu ändern ;)

  • Also ich hatte das was du da beschreibst als ich zum ersten mal auf der Rennstrecke war, weil ich damals noch versucht habe die Hinterbremse zu benutzen beim Kurvenanbremsen.

    Hier mein setup:

    Hinten:
    Federbeinvorspannung Stufe 7 von 9.
    Druckstufe: 1,5 Umdrehungen von zu.
    Zugstufe: 3 Umdrehungen von zu.
    Niveau: Standard 1/3 n zu 2/3 p

    Edit: mein Gewicht ca. 95 kg.
    Wie sieht's mit deiner Niveau Einstellung aus?

    Rennstreckentermine 2017:

    25. - 26.05. Groß Dölln mit Motomonster
    28. - 28.05. Groß Dölln mit Motomonster Endurance

  • @ Glemens:
    Das tritt bereits vor dem Runterschalten auf.
    Geil ist da leider nix dran. Der Hinterreifen hat halt wenig Bodenkontakt, und außer Festhalten und Geradeausfahren geht da nicht mehr viel, wenn man auf der letzten Rille gebremst hat.
    Bin mit den Reifen sehr zufrieden. Vielleicht bin ich ja auch zu langsam ;)

    @ 030batman:
    Habe immer mit der Hinterradbremse mitgebremst und werde davon auch nicht lassen wollen. Allein aus Gewohnheit und weil ich mir einbilde, damit stabilisierend einwirken zu können. Außerdem hab ich das so in der Fahrschule gelernt ;)
    Davon ab lässt das Ganze aber nicht nach, wenn ich die Hinterradbremse löse...
    Ich wiege 70kg fahrbereit, daher die eher geringe Vorspannung. Weniger wäre wahrscheinlich noch besser, erscheint mir in Kurven aber instabil.
    Hilf mir mal bitte kurz, was Du mit Niveau-Einstellung meinst?

    Danke und Gruß

  • Hi Jörn,

    an deiner stelle würde ich mal den Username Andreas S. ansschreiben , der ist profi was Fahrwerk angeht und der kann dir mit sicherheit weiterhelfen.

  • Mit der Niveaueinstellung meint er den Negativfederweg.

    Dein Federbein arbeit nicht nur in eine Richtung, es kann vom Nullniveau aus sowohl weiter gestaucht, wie auch gestreckt werden. Normal sind 1/3 Negativfederweg (Streckung) und 2/3 Positivfederweg (Stauchung).
    Gemessen wird der Abstand zwischen der Hinterachse und einem Punkt am Heck einmal im unbelasteten Zustand ( Motorrad freistehend ohne Fahrer) und einmal im entlasteten Zustand ( Heck angehoben, bis die Schwinge frei im Federbein hängt). Bei der SC50 sollte die Differenz (entspricht dem Negativfederweg) 40mm sein.

    Mit der Federvorspannung auf Stufe 4 (von unten) sollte dein Niveau zu tief sein. Ich fahre auf der Straße Stufe 5 mit etwa gleichem Körpergewicht, auf der Rennstrecke kannst du für gewöhnlich jedoch etwas weniger Negativfederweg fahren. Folglich würde ich Stufe 5 und 6 mal testen.

    Auch der Rest sollte für die Rennstrecke zu weich sein, die Motorrad empfielt:

    Rennstecke:
    Zugstufe: 1Umdrehung raus
    Druckstufe: 0,25 Umdrehungen raus
    Feder Vorspannung Stufe 6
    bei einem Fahrergewicht von 70-85kg.

    MfG

    Die Hinterradbremse destabilisiert das Motorrad eher, da ein blockierendes Hinterrad leichter zur Seite ausbricht, das würde ich mir also abgewöhnen.
    In der Fahrschule lernt man viel, das für zügiges Fahren völliger Unsinn ist.

    Meine persönliche Meinung ist jedoch, dass es weniger am Federbein liegt, sondern es sich um das übliche Hinterradshattering handelt. Wenn man mit der SC50 kraftig bremst, und das Gas zu macht, knallt es auch ohne Runterschalten ordentlich am Hinterrad.

    "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende
    beides verlieren." - Benjamin Franklin (*17-Jan-1706, † 17-Apr-1790)
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  • Ich würde auch mal versuchen auf die Hinterradbremse zu verzichten. Zumindest beim harten Anbremsen nach einer langen Geraden.
    Und ich messe meinen Negativ Federweg einmal Unbelastet Federbein (Hinterrad in der Luft über Ständer kippen). und einmal wenn ich drauf sitze (mit Bekleidung, Füße auf den Rasten, 2. bzw. 3. Person zum helfen holen).

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  • wenns stempelt, mehr Zugstufe damits nicht so schnell ausfedert. Dann sollte das stempeln weg sein.

  • Hast du was an der Geometrie verändert?Bei einer Heckhöherlegung kann es ähnliche Auswirkungen haben da das Federbein feinfühliger reagiert.

    gruß

    Ruhe in Frieden MatzeRR

  • Also die Hinterradbremse würde ich gerne mal außen vor lassen. Die hat nix mit diesem Problem zu tun. ;)

    @ techam:
    Niveau werde ich am WE nachmessen und schreiben. Thematik ist mir bekannt, Bezeichnung aber nicht.
    Was ist denn das "übliche Hinterradshattering"? Das Wort "üblich" gefällt mir hier gar nicht. Klingt so als wäre das... üblich.(?) :)

    @ Mumpitz001:
    Danke für den Link. Gibt auf jeden Fall schon mal einige Anhaltspunkte.

    @ rocket:
    Wenn ich nur die Zugstufe weiter zudrehe, würde nach meiner Auffassung das Hinterrad doch länger eingefedert bleiben. Ich würde somit lediglich die "Sprungfrequenz" verringern, richtig?

    Hätte eher gedacht: Druckstufe weiter zu und Zugstufe weiter auf, vielleicht nicht auf meine jetzigen Einstellungen bezogen aber zumindest im Verhältnis zueinander.
    Würde das wahrscheinlich zu schnelle Einfedern verringern und durch schnelleres Ausfedern wieder früher Bodenkontakt herstellen. ?(

    @ -Honda-900-:
    Geometrie ist unverändert.

    Gruß

  • Machst die Druckstufe weiter zu, federts nicht gescheit ein.
    Das Hinterrad stempelt weil es zu schnell ausfedert, nicht weils zu schnell einfedert.
    Wenns schnell einfedert, aber langsam aus, würde da nix stempeln.

    Probiers einfach aus. Aber nicht gleich zuviel Zugstufe, schön langsam machen.

  • Ich sehe gerade einen Fehler in meinem Text, war wohl schon etwas spät.

    Gemessen wird natürlich Motorrad MIT Fahrer. Nach dem Draufsetzten am Besten auch eben einen Meter vor und zurückschieben, damit sich das Fahrwerk wirklich in der Nulllage einpendelt.

    Mit dem "üblichen" Shattering meine ich, dass dies fast alle Motorräder ohne Antihoppingkupplung beim starken Bremsen haben.
    Das Heck wird leicht und durch die Motorbremse blockiert das Rad kurz, um dem auszuweichen spingt es hoch, beim runterkommen ist es jedoch relativgesehen noch langsamer und blockiert erneut. Das schaukelt sich solange auf, bis man entweder wieder Gas gibt, oder die Kupplung zieht. Ein betätigen der Hinterradbremse erhöht die Blockierneigung des Hinterrads hier natürlich zusätzlich.

    Ich will nicht bezweifeln, dass man mit Einstellung von Zug und Druckstufe da zumindest mildernt entgegenwirken kann, doch ist das in meinen Augen nicht die Ursache.

    MfG

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  • das hinterradstempeln bekommst mit änderungen in der fahrwerkseinstellung kaum in den griff ..

    da hilft nur das gleiche was auch eine ahk macht .. langsam einschleifen lassen

    die hintere bremse weglassen würde ich nicht .. sie hat schon sinn

    man sollte sogar bevor man vorne bremst leicht hinten anfangen zhu bremsen da das bike dadurch "gestreckt" wird und beim anbremsen wesentlich ruhiger wird

    oder .. wenn man es will .. das bike vor der kurve schon etwas "anstellen" kann


    für die "hinterradbremsenverweigerer" .. warum bauen sich viele rennfahrer sogar daumenbremsen ans bike wenn die hinterradbremse so unnötig ist ?

    :sonne: Grüße aus dem Ösiland :sonne:

    [color=#009900]Pannonische Rundenzeit ca 2:08 :schildgroete:

    2016 Rennstreckentermine - :

    Pannonia-Ring: 18.03-19.03-20.03 / 11.04-12.04 / 02.05-03.05 / 27.05-28.05-29.05 / 13.06-14.06 / 1107-12.07 /
    05.08-06.08-07.08 / 05.09-06.09 / 19.09 20.09 / 14.10-15.10-16.10

    Slovakia-Ring: 27.06-28.06 / 25.07-26.07,

    Brünn: 25.04-26.04 / 16.05-17.05 / 29.08-30.08

    Rijeka: 07.10-08.10-09.10

  • Servus

    Das HR stempelt, weil die Front eintaucht und das HR entlastet wird. Durch den nun fehlenden Anpressdruck fängt das HR an zu stempeln. Übertrieben springt es von Bodenwelle zu Bodenwelle. Gleichzeitig wird noch eine Drehbewegung um den Lenkkopf zu bemerken sein.
    Abhilfe:
    Kupplung beim harten anbremsen leicht ziehen um das Bremsmoment des Motors wegzunehmen, Zwischengas geben beim runterschalten oder eine AHK einbauen, die macht das dann automatisch.

    Durch Veränderung der Einstellung am Fahrwerk, wird die Einstellung an sich verbessert oder auch verschlechtert, jedoch das Problem des HR stempeln nicht gelöst.
    Hatte ich an allen Rennstreckenmopeds ausser an der jetzigen, die hat eine AHK.

  • Ich habe nie behauptet, dass die Hinterradbremse unnötig ist. Hab nur gesagt das ich das auch mal hatte und daraufhin die Hinterbremse nicht mehr benutzt habe --> Problem für mich gelöst. Wenn man natürlich Racerambitionen hat dann braucht man die Bremse früher oder später wieder.
    Dein Tipp das Bike mit der Bremse etwas "strecken" ist aber echt gut, das probiere ich mal aus. ;)

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  • Zur Hinterradbremse gibt es halt verschiedene Meinungen.
    Ich kenne jemanden, der diese bei seinem Rennstreckenmotorrad sofort demontiert, wenn es der Veranstalter zulässt.

    Wenn man jedoch Shatteringprobleme hat, sollte zumindest in den Anbremszonen, wo das Hinterrad stempelt auf die Hinterradbremse verzichtet werden. Was man in den anderen Bremszonen macht bleibt ja jedem selbst überlassen.

    Strecken kann man die Maschine auch mit der Motorbremse, je nachdem was einem besser gefällt und was die Situation erfordert.

    Was eine gewisse Abhilfe schaffen soll, ist das hochdrehen des Standgases auf etwa 2500-3000U/min. Natürlich nur etwas für die Rennstrecke! Dadurch wird das Bremsmoment des Motors verringert. Ist jedoch auch kein All-Heil-Mittel, dann muss schon eine Anti-Hopping-Kupplung her, obs die allerdings noch für die SC50 gibt, kann ich so nicht sagen.

    MfG

    "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende
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    2016:
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  • Hat leider etwas gedauert, habe mal gemessen.

    Gabel taucht belastet 42mm ein, könnte bezogen auf 1/3 - 2/3 Verteilung also noch ca. 5,5mm Vorspannung hinzufügen (bei 110mm Gesamtfederweg)

    Am Heck habe ich von den Zurrgurthaken zur Achse gemessen:
    ausgefedert 501mm, belastet 477mm.
    Leider fehlt mir der Wert voll eingefedert.

    Hier mal ein Video von der Straßenmalerei...
    Heck springt

  • Am Heck habe ich von den Zurrgurthaken zur Achse gemessen:
    ausgefedert 501mm, belastet 477mm.
    Leider fehlt mir der Wert voll eingefedert.

    Da stimmt alles nicht! Es macht belastet 24mm. Liegt schon in den oberen Bereich. Messe auch der Wert mit dem Fahrer.

    Gebst Du auch genügend Zwischengas, wenn Du unterschaltet?

    Wenn der Zugstufe nicht funktioniert, kann es sein dass der Gasbehälter leer ist? Wenn kein Druck vorhanden ist, dann kommt der Federstange nur draus mit wirkung von Eigengewicht der Schwinge und der Rad.

    Hier kannst Du lesen, was man bei dem Federbein machen kann.
    http://www.cbr1000rr.de/fireblade_foru…&threadID=91872

  • @ Finn1000:
    Was meinst Du mit 24mm und vor allem wo gemessen?
    Das SC50 Federbein hat gemäß Datenblatt 120mm Federweg. Da wären die 24mm sogar zu wenig, wenn man an der Kolbenstange vom Federbein selbst messen würde. Zumindest bezogen auf Nivau 1/3 zu 2/3.

    Am Zwischengas liegt es nicht.

    Gruß