Gabel vermessen

  • Moin,
    gestern nacht hat mir einer in der Einfahrt das Moped umgefahren und ist abgehauen. Auf der rechten Seite, Verkleidung, Tank, Fußraste, Spiegel im Eimer. Er ist wohl zum wenden rückwärts in die Einfahrt und hat das Moped am Vorderrad so getroffen, das sie umgefallen ist. Optisch kann ich nichts feststellen. Ein und ausfedern ist auch normal. Kann man die Gabel vermessen und wie teuer wird das ungefähr?

    Gruß
    Stefan

  • Es gibt eine einfache Möglichkeit dies vorher zu prüfen. Du baust die Gabelrohre aus. Dann legst du es auf eine gerade Unterlage(z.bsb. einen Tisch). Das Tauchrohr fixierst du am Tisch mit einer Schraubzwinge oder ähnlichen. Danach drehst du oben das Standrohr (am besten wäre du würdest dies mit einer Messuhr tuen). Sollte das Tauchrohr krumm sein wird es oben Elipsensenförmig ausschlagen (eiern).

    Dies ist nur eine simple Vorabmethode, sie ersetzt keine Laservermessung!!!!

  • So wie du es schilderst, ist eine krumme Gabel eher unwahrscheinlich. Die Rohre sind saustabil.
    1. Indiz für eine gesunde Gabel ist, daß bei Geradeausfahrt die Stummel und obere Gabelbrücke gerade aussehen.
    2. Die Rohre verbiegen, wenn überhaupt, direkt unter der unteren Gabelbrücke. Da würde ich mal genau hinsehen. Federn tut dann alles trotzdem noch vernünftig, es steht halt nur schief.

    Wenn man die Achsklemmschrauben und die der oberen Gabelbrücke löst, kann die Gabel auch ausgerichtet werden. Selbst eine gesunde Gabel kann so gerade, oder ebenso auch schief montiert werden.

    Wenn dann wirklich was schief ist, können die Gabelbrücken auf einen planen Untergrund gestellt werden und die Rohre auf einem Rollbock mit Meßuhr am Ende geprüft werden.

    Ein eventuelles Richten wird dann wieder spannend. Unfassbar wie stabil die Rohre und die untere Gabelbrücke sind. Mit einem Lenkerstummel als Hilfsmittel gegen Verdrehen und einer Ständerhydraulikpresse mit Manometer und Zeit und viel Liebe und Gefühl geht das dann so genau, daß die Einbautoleranz erreicht werden kann. (Natürlich abhängig vom Vorschaden).

    Viel Erfolg!

  • So wie du es schilderst, ist eine krumme Gabel eher unwahrscheinlich. Die Rohre sind saustabil.
    1. Indiz für eine gesunde Gabel ist, daß bei Geradeausfahrt die Stummel und obere Gabelbrücke gerade aussehen.
    2. Die Rohre verbiegen, wenn überhaupt, direkt unter der unteren Gabelbrücke. Da würde ich mal genau hinsehen. Federn tut dann alles trotzdem noch vernünftig, es steht halt nur schief.

    Wenn man die Achsklemmschrauben und die der oberen Gabelbrücke löst, kann die Gabel auch ausgerichtet werden. Selbst eine gesunde Gabel kann so gerade, oder ebenso auch schief montiert werden.

    Wenn dann wirklich was schief ist, können die Gabelbrücken auf einen planen Untergrund gestellt werden und die Rohre auf einem Rollbock mit Meßuhr am Ende geprüft werden.

    Ein eventuelles Richten wird dann wieder spannend. Unfassbar wie stabil die Rohre und die untere Gabelbrücke sind. Mit einem Lenkerstummel als Hilfsmittel gegen Verdrehen und einer Ständerhydraulikpresse mit Manometer und Zeit und viel Liebe und Gefühl geht das dann so genau, daß die Einbautoleranz erreicht werden kann. (Natürlich abhängig vom Vorschaden).

    Viel Erfolg!

    zum Punkt 1 muss ich leider wieder sprechen. Eine Abweichung von bis zu 4 mm pro Seite siehst du nicht. Es kann optisch für dich so aussehen als ob es gerade ist doch wissen tust du es erst wenn du es nachmisst. zu 2 Auch verbiegen die Rohre nicht nur unter der Gabelbrücke, wenn zum Bsp. der Lenkanschlag erreicht ist werden die Kräfte durch diesen abgestützt in das Lenkkopflager geleitet so verwindet sich obere zu untere Brücke.

    Die Gabelbrücken der Sc 33 kannst du auf die plane Fläche stellen wie du willst das bringt gar nicht da die brücken unten nur Guss roh sind und nicht gerade gefräst...... das ist tricky das zu vermessen....

    Sind den überhaupt Anstoss Spuren zu sehen??? Ich meine am Rad, Gabel, Lenkanschlag.... ?(

  • Hallo Vaporex,
    das ist interessant was du da schreibst, bzw. welche Erfahrungen du gemacht hast.
    -Bei mir war die untere Gabelbrücke trotz Gußeisen (so rau ist das ja garnicht!) durchaus planparallel messbar und auch schief und der eine Anschlag war krumm. Dabei sammelte ich die Erkenntnis, daß das Teil dermaßen pervers stabil ist, daß ich fast aufgegeben hätte, trotz einer irrsinnig gut ausgestatteten Industriewerkstatt. Zum Glück hatte ich einen Schlossermeister-Kollegen, der mich motiviert und aufgebaut hat. 90.000km ist das Ergebnis nun schon erprobt.
    -Wenn, wie du schreibst die untere zur oberen Brücke verschoben ist, kann das, wie oben beschrieben, wieder gerade gestellt werden und gut is.

    - Eine Anmerkung wäre noch wichtig. Vaporex, ich habe dich so verstanden, daß du die Gabelrohre im zusammengebauten Zustand messen willst. Das dürfte sehr ungenau sein, da selbst bei neuen Gleithülsen und Simmis ein fühlbares Spiel normal ist. Ich denke die Gabel gehört schon zerlegt, um wirklich aussagekräftig zu messen. Die Angaben aus dem Werkstatthandbuch wird man unzerlegt sicher nicht nachvollziehen können.

    ... lasse mich gerne eines besseren belehren, um zu lernen.

  • ... lasse mich gerne eines besseren belehren, um zu lernen.

    Na dann ;)

    Die Standrohre der CBR, eigentlich aller Hondas, sind eher unterdurchschnittlich stabil. Das macht der Hr. Honda (vermutlich) nicht um uns zu ärgern sondern um bei einem Sturz/Anprall den Rahmen zu schützen. Das gleiche gilt auch für die Gabelbrücken. Ist so hier über Jahre quasi statistisch belegt, ich hab dutzende Unfallmopeds zerlegt. Rahmenschäden sind bei Hondas eher selten, verbogene Brücken dagegen sehr häufig.

    Test bei so einem "Umfaller" ist ganz einfach:
    Man besorge sich eine plangeschliffene Stahlplatte, breit genug um die quer über beide Standrohre unterhalb der unteren Gabelbrücke legen zu können und etwa 115mm hoch.
    Diese einfach auf die Standrohre legen und schaun ob sie "kippelt" oder satt aufliegt. Man spürt so schon minimalste Verformungen. So eine Platte nehm ich übrigens zu jedem Gebrauchtkauf mit....
    Wenn da was kippelt ist der nächste Schritt die Gabel zu entspannen, alle Verschraubungen lösen, Standrohre bissle bewegen um sicher zu sein dass sie wirklich lose waren und dann wieder festziehen. Reihenfolge: untere Brücke und danach obere. Nochmal messen.
    Wenns immernoch kippelt wirds bitter. Standrohre raus und diese mit der gleichen Platte im Bereich der unteren Gabelklemmung prüfen. Sind die Rohre i.O. ist die Gabelbrücke verbogen.
    Brücken kann man richten, eine zuverlässige Adresse geb ich gern PN, Rohre richten ist m.M.n. Pfusch.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Danke für die Antworten. Der Unfallverursacher scheint ermittelt zu sein, also werd ich das Moped zu einem Gutachter bzw. in eine Werkstatt bringen. Allerdings scheint mir der Aufwand zum vermessen, relativ hoch zu sein. Mit den anderen Schäden wird es wohl auf einen wirtschaftlichen Totalschaden hinauslaufen.

  • Allerdings scheint mir der Aufwand zum vermessen, relativ hoch zu sein.

    Wozu schreib ich eigentlich Romane?

    Die Diagnose ob überhaupt was verbogen ist dauert keine 2 Minuten, festzustellen was genau verbogen ist maximal 1,5 Stunden.


    Na gut, ich kenn natürlich den Restwert deiner Mühle nicht.....

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Ich bin gerade gefahren. Irgendwas hat da was abbekommen. Moped läuft geradeaus und oben steht alles schief. Das wars dann wohl dieses Jahr für mich. Bis die Versicherungsmühlen fertig gemahlen haben, ist wahrscheinlich Winter

  • Würd mal die Gabel entspannen.
    Wahrscheinlich hats dir nur das Geweih verzogen.
    Versuch ists wert.

  • Die Kosten die durch das messen und Prüfen entstehen muss der Unfallgegner zu 100 % tragen. Laß es im Zweifel lieber ordentlich vermessen (die Gabel). Das Kostet nicht die Welt und kann teilweise am zusammen gebauten Motorrad passieren.

    Die einzige Messung die bei der Brücke wichtig ist ist die Parallelietät von der Lenkachse zu den Standrohren. Das kann man nicht messen in dem man die Brücke auf eine plane Fläche stellt..... Wobei hier auch zu erwähnen ist das die 98-99 Modelle eine Brücke aus ALU haben nicht aus Stahl wie die 96-97.

    Ich spreche aus Erfahrung! Habe eine Unfall Blade gekauft , und vor Wiederaufbau, komplett inkl Gabel vermessen lassen. Habe auch vorher eigene Messungen durchgeführt. Ich habe 5 Blades und habe meine erste 2001 (sc28) erworben. Ich bin kein Profi und eigentl. notorischer passiv Leser.....