Jahresrückblick 2015

  • So, und wieder ein Jahr vorbei. Zeit, es noch einmal Revue passieren zu lassen.


    Achtung: wird länger !


    Mein Jahresbeginn 2015 begann erstmal mit der Vorfreude auf eine neue Motorradsaison und einen unmittelbar vor mir liegenden Urlaub mit der besten Ehefrau der Welt.
    Den Winter beendeten wir vorzeitig durch einen Urlaub in Khao Lak. Sonne, Meer, lange Strandspaziergänge, lecker Thai-Food und kühles, frisches Singha Bier. Und das Tollste: 14 Tage keine Schuhe anziehen müssen.


    Der Frühlingsbeginn brachte ein tragisches Ereignis, dem ich mich berufsbedingt nicht entziehen konnte, aber auch nicht wollte. Der Germanwings-Absturz. Unfassbar. Unfassbar tragisch. Unfassbar traurig. So endgültig und sinnlos. Entsetzen, Trauer ... und Wut. Mitgefühl für alle Angehörigen. Hilflosigkeit, nicht mehr für sie tun zu können. Respekt vor allen Betreuern der Airlines und Flughäfen sowie den Seelsorgern, die sich in den Tagen und Wochen nach dem Absturz um die Angehörigen gekümmert haben und anschließend oft selber Betreuung bedurften.


    Eigentlich müsste der Jahresrückblick hier aufhören, weil es schwer fällt, im Folgenden über so vergleichsweise belanglose Sachen wie Motorräder zu schreiben. Ich versuche es trotzdem.


    Nach einer wetterbedingt sehr kurzen Warmlaufphase auf der Landstraße begann im Mai meine Renntrainings-Saison in Spa Francorchamps. Meine Lieblingsstrecke. Wer die Eau Rouge noch nicht gefahren ist, sollte es tun, solange es noch geht.


    Der Juni brachte erneut einen Dämpfer, der mich über Sinn und Unsinn des Lebens und die Motorradfahrerei nachdenken ließ. Am 21. Juni gab es in Oschersleben auf der Start-Ziel-Geraden einen schweren Unfall mit zwei Trainingsteilnehmern. Beide starben. Einer war mein Boxennachbar, der genau neben mir auf der anderen Seite des Gitters stand. Als ich am Abend meine Sachen einpackte, steckten seine nassen Regenhandschuhe, die er vor seinem Unfall zum Trocknen aufhing, noch oben auf dem Gitter. Er würde sie nie wieder anziehen können. Warum hatte ich mich vorher eigentlich nicht mit ihm unterhalten? Jetzt konnte ich es nicht mehr.


    Wenn mir in den zwei Wochen danach jemand Bargeld auf den Tisch gelegt hätte, hätte er beide Motorräder, meinen Anhänger und alle meine Motorradklamotten mitnehmen können. Ich war kurz davor, alles an den Nagel zu hängen.


    Ein Urlaub in den Dolomiten und eine lange Pause bis zum nächsten Training reichten, um die Dinge wieder etwas nüchterner zu betrachten. Anscheinend ist das menschliche Gehirn so konzipiert, dass es die meisten negativen Erlebnisse nach und nach relativiert. Oder anders gesagt: die Zeit heilt alle Wunden.


    Der Sommer entschädigte für das viel zu kalte und nasse Frühjahr. Ein bunter Mix aus Landstraßen- und Rennstrecken-Aktivitäten folgte.


    Mein letztes Training hatte ich (erneut in Oschersleben) beim 1. FRT. Ein schöner Abschluss mit vielen bekannten Gesichtern. Zurück lag eine bewegende Trainings-Saison mit vielen netten Boxenbekanntschaften, vielen rasanten Kilometern, vielen neuen Erfahrungen und durchaus akzeptablen Zeitenverbesserungen. Meine grüne Rennschlampe hatte mich nie im Stich gelassen oder gar abgeworfen.


    Mein häufigster Sparringspartner und Boxen-Co , Norman, hatte mir vor dem letzten Termin eröffnet: „Ich glaube, ich höre auf.“ „Wenn Du aufhörst, höre ich auch auf“, war meine Antwort. Bis Jahresende wollten wir uns endgültig entscheiden.


    Tja. In meiner Garage steht die neue R1. Die ersten Termine 2016 sind gebucht. Ich fahre weiter. Norman auch.


    In diesem Sinne: Euch allen einen guten Rutsch und ein glückliches, gesundes 2016. Vielleicht sieht man sich im neuen Jahr mal irgendwo zum Fahren. Entweder auf der Landstraße oder auf der Rennstrecke.


    Nun würde ich gerne noch Eure Jahresrückblicke lesen. Muss ja nicht immer so lang sein, wie meiner.

    Gruß, Euer
    OdenwäldeRR

    Einmal editiert, zuletzt von OdenwäldeRR (30. Dezember 2015 um 18:27)

  • Bin zufrieden, bin gesund, habe gute Arbeit, und kann mir manches leisten.

    Meine Frau und ich teilen auch den nicht selbstverständlichen wohlstand mit anderen.

    07 Repsol #855

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  • Eingelebt in ner (fast) neuen Stadt.
    Ständig Pleite wegen Scheidung.
    Trotzdem den Traum von ner Fireblade erfüllt, nach 16 Jahren.

    Was soll ich sagen? Ständig pleite aber glücklich. :cool3:

    15 war geil. 16 wird geiler. :danke10: