Lenkkopflager ersetzen aber welches..?

  • Hallo zusammen! :)

    Ich werde bei meiner CBR SC59 (2014) das Lenkkopflager ersetzen. Nun steh ich vor der entscheidung ob ich ein Originales nehmen soll oder ein Zubehör (Zb. Allballs)

    Kugel oder Kegel, was soll ich nehmen?


    Habe ghört das bei Kegel das lossbrechmoment nicht so gut ist wie bei den Kugel.. merke ich das?

    Was meint ihr?


    Lg

  • Also ich würde immer wieder zum Kegel greifen. Die Nachteile, wenn man sie denn spürt, überwiegen die längere Haltbarkeit wohl nicht wirklich..

  • Hallo,

    wieviel hat das Motorrad gelaufen?
    Rennstrecke oder Straße?

    VG

    Ruhe in Frieden MatzeRR

  • bevor man das Geld von Emil Schwarz raus hat, kann man locker noch 2 weitere Normale Kegelrollenlager einbauen oder was warscheinlicher ist, man hat schon lange ein anderes Motorrad...

  • Oder man zerstört das Lager noch in der Garantiezeit und lässt statt ein original - Lager ein Schwarz - Lager verbauen und zahlt die 30 Euro Differenz zum Originalteil (-:

  • Die Schwarz-Lager haben so'n bissl was Nostalgisches. Früher war das was tolles, um den werkseitigen Pfusch der Mopedbauer auszugleichen. Aber heutzutage sind die Toleranzen dermaßen gering ab Werk, dass so ne Maßnahme überflüssig ist.

  • Die Schwarz-Lager haben so'n bissl was Nostalgisches.

    Ich hatte zwar noch keines, aber was ich mir hier und wo anders zusammen gelesen habe, liegt der Unterschied darin, dass die äußeren Lagerschalen auf Untermaß gefertigt sind, also völlig Spannungsfrei eingebaut werden können und sie deshalb deutliche, funktionelle Vorteile haben, aber auch genau deshalb eingeklebt werden müssen.

    Irgendwann muss dann aber auch ein Emil Schwarz Lager gewechselt werden. Ob man sich dann beim Entfernen des Fügemittels den Lagersitz so richtig versauen will, bleibt jedem selbst überlassen. Vielleicht gibt's dann aber auch noch ein Unter-Unter-Maß vom guten Emil.

    Leute die über 100tkm auf den gleichen Bock fahren, oder gebraucht kaufen, werden diese Vorteile wohl eher als grundlegend, substanzschädigenden Nachteile empfinden.

    PS: Aus meiner Erfahrung sprechen Kegelrollenlager, bei geringst möglicher Vorspannung, deutlich besser an. Die Austauschlager um ~40€ wechsle ich aber alle 2 Jahre, bzw. 20tkm.

    ... remember the times, when sex was safe and bikes were dangerous?

    ... alle Angaben nach bestem Wissen & Gewissen, aber ohne Anspruch auf allgemeine Richtigkeit/Gültigkeit ,,, (-:

    3 Mal editiert, zuletzt von erixx (19. April 2017 um 00:30)

  • In der Schwarz PL ist aber nichts von Untermass zu sehen, bei anderen Modellen wird das immer angegeben oder fehlt das in der Beschreibung? Die Teile sollen 230 Piepen kosten, die originalen gibts für 9x Euros und meine sind schon 30000 km drin.

  • Die Schwarz-Lager haben so'n bissl was Nostalgisches. Früher war das was tolles, um den werkseitigen Pfusch der Mopedbauer auszugleichen. Aber heutzutage sind die Toleranzen dermaßen gering ab Werk, dass so ne Maßnahme überflüssig ist.

    Weitestgehend... zumindest bei Honda.
    Das Hauptargument für diese Lager war/ist nicht das Untermaß sondern die sogenannte Tragmutter, das Innenteil des oberen Lagers ist fest auf eine Gewindemutter gepresst und daurch wird ein evtl. zu großes Spiel auf dem Königsbolzen ausgemerzt. Diese Spiel verursacht ein "knacksen" beim bremsen, kennt man noch von vielen alten Mopeds, was dann dazu verführt die Lager als vermeintlich zu locker zu fest anzuziehen.
    Honda fertigt aber diese Schiebesitze in einer geradezu hinreissenden Präzision. Ich hab über die Jahre sicher 50 Gabelbrücken vermessen und von einer (vermutlich unfallbeschädigten) abgesehen, lagen ALLE in einem Bereich von 1,5/100mm Toleranz.
    Ich hab daraufhin Lager mir einer etwas engeren Toleranz fertigen lassen, hat den gleichen Effekt wie Emils Tragmutterkonstruktiuon, ist aber u.a. billiger und hat noch den einen oder anderen technischen Vorteil. Das ist aber objektiv unnötig und nur was für Präzisionfetischisten wie mich :D

    liegt der Unterschied darin, dass die äußeren Lagerschalen auf Untermaß gefertigt sind, also völlig Spannungsfrei eingebaut werden können und sie deshalb deutliche, funktionelle Vorteile haben, aber auch genau deshalb eingeklebt werden müssen.

    So ist es auch....aaaaber ein Lager, besonders ein Kegelrollenlager, bekommt erst durch die Stützfunktion des LAgersitzes seine volle Tragfähigkeit. Die äußere Lagerschale speziell des oberen Lagers kann man z.B. bereit mit bloßer Handkraft sichtbar verformen. Daher ist eine Schicht Klebstoff, auch wenn sie nur 5/100mm dick ist, eine Elastizität die nicht automatisch von Vorteil ist.

    Irgendwann muss dann aber auch ein Emil Schwarz Lager gewechselt werden. Ob man sich dann beim Entfernen des Fügemittels den Lagersitz so richtig versauen will, bleibt jedem selbst überlassen.

    Genau das ist u.U. ein echtes Problem. Ich hab hier einen Rahmen bei dem durch mehrere Wechsel bzw. Neuverklebungen solcher eingeklebten Lager und dem dabei nötigen blankschleifen der Lagersitze die Passungen völlig ruiniert wurden.
    Dort musste ich mittlerweile schon Nicht-Untermaß-Lager einkleben weil die sonst einfach rausfallen würden. Eigentlich wärs fachgerecht, die Sitze aufzuschweissen und neue Passungen zu fräsen... was das dann kostet kann man sich vielleicht vorstellen.


    Generell ist meine Meinung zu den Kegelrollenlagern:
    Dem theoretischen Voteil der höheren Tragfähigkeit stehen drei wesentliche Argumente entgegen.
    1. Die Lagersitze sind nicht für Kegelrollen ausgelegt, sie sind zu schmal und damit tragen die Lager nicht auf voller Breite.
    2. Kegelrollenlager sind für Laien sehr schwierig einzustellen, stimmt die Einstellung aber nicht 100% haben sie gegenüber den Schrägkugellagern nur Nachteile.
    3. Kegelrollenlager reagieren sehr viel empfindlicher auf unrunde Lagersitze (kann man durch oben beschriebenes einkleben umgehen, aber mit den beschriebenen Nachteilen)

    Mein Rat an den "Normal-Schrauber": Serienlager verbauen. Zumal sich der Hr. Honda was bei der Auswahl der Lagerart gedacht hat.
    Bei der Rückrufaktion der SC50 wegen Gabelbrücken wurden sogar die Kegelrollenlager nachträglich durch Kugellager ersetzt.... nicht grundlos.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Gutes Statement Doc

    Mein Bauchgefühl ging auch in Richtung Serienlager, du hast mich jetzt damit bestätigt. In meinem früheren Leben als LKW Mechaniker (lange ist her) konnte ich des öfteren Radlager einstellen, da gibt es nur einen kleinen Bereich in dem es passt. Nachjustieren - wenn nach einiger Zeit zuviel Spiel da ist, geht ja in dem Fall ziemlich schnell - Rad ab, Splint raus. Beim Lenkkopflager der SC59 hätte ich dazu gar keine Lust, das dauert ja dann u.U. einen halben Tag. Bei Kugellagern braucht man das meines Wissens nicht oder liege ich da falsch?

    3 Mal editiert, zuletzt von doohan (19. April 2017 um 08:40)

  • Wenn dus genau nach WHB machst und beim Einbau der Lagerschalen nicht pfuschst setzt sich da nichts mehr.
    Unbedingt eine neue Sicherungsscheibe besorgen... evtl. noch ne zweite in Reserve :D

    Nachgemessen wird mit einer Zugwaage außen am Lenker, dauert keine 2 Minuten. Nachstellen, wenns denn nötig sein sollte, ist auch in paar Minuten erledigt. Lösen der Lenkschaftmutter oben genügt, dann kann man die Nutmuttern nachstellen.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Die Schwarz-Lager haben so'n bissl was Nostalgisches. Früher war das was tolles, um den werkseitigen Pfusch der Mopedbauer auszugleichen. Aber heutzutage sind die Toleranzen dermaßen gering ab Werk, dass so ne Maßnahme überflüssig ist.

    Verdammt! Dann habe ich für das LKL der VTR völlig sinnlos viel Geld bezahlt.

    Um ehrlich zu sein...ich habe den Unterschied nicht gemerkt. Kann man das wirklich spüren, daß Loßbrechmoment eines LKL?

    Das kommt dabei raus, wenn man einem Mythos folgt. Tja, wieder was gelernt. In Zukunft dann bis auf ganz wenige Ausnahmen nur noch Originalteile von Honda.

    Honda CBR 1000 RA SC59 ABS (NH-124 achilles black metallic), Honda VTR 1000 F SC36 (NH-1 schwarz/rot), Yamaha Bulldog BT1100 (midnight black)

  • Hi grüßt euch. Nochmal eine Frage zum Lager:

    Ich nehme an oben und unten haben wie üblich die gleiche Dimension ...

    Welche „DIN“–Größe hat das Lager? (??x??x??)

    Danke und Gruß