Reifengrößen/ -freigabenthematik - aktueller Stand

  • Moin aus KW,

    Lobbyisten wird ja nicht zu Unrecht vorgeworfen, der Politik Gesetze quasi direkt in die Feder zu diktieren.
    Der aktuelle Beweis: Die neuen Regelungen zur Eintragung von der Zulassungsbescheinigung abweichender Reifengrößen.
    Bereits im späten Frühling gab es ja die ersten Herumzickereien seitens TÜV, Dekra und wie sie alle heißen.
    Reifenfreigaben der Hersteller, die in Breite und Querschnitt von den werksseitig eingetragenen abweichen, wurden plötzlich nicht mehr akzeptiert, obwohl das System seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wurde (Für die, die es nicht wissen: Reifenhersteller selbst haben umfangreiche, harte Tests durchgeführt und nach erfolgreichem Ende eine Freigabe erteilt, deren Mitführen bei HUs oder Kontrollen stes akzeptiert worden ist.)
    Sondergrößen sollten künftig nur noch nach Eintrag in die Papiere gültig sein.
    Zu Recht ging Unmut durch die Szene und die Motorradpresse, denn was das für einen Zweck hatte, war nur zu offensichtlich: Reine Geldschneiderei!
    Man könnten nun meinen, der gesunde Menschenverstand hat gesiegt und diesen Schwachsinn ad acta gelegt - aber nein, nicht doch:
    Das Bundesverkehrsministerium (wo ja sicher jedes Mitglied richtig viel Ahnung von Motorradreifen hat -> Nachtigall, ick hör dir trapsen...) hat eine Regelung entwickelt, wonach künftig Reifengrößen, die von den in der Zulassungsbescheinigung eingetragenen abweichen, auch dann nicht mehr mehr zulässig sind, wenn vom Reifenhersteller eine Freigabe vorliegt.
    Damit die Betriebserlaubnis in solchen Fällen nicht erlischt, müssen solche Reifen - was jetzt folgt, ist klar - von den Prüforganisationen begutachtet und eingetragen werden!
    Die Regelung gilt zunächst für alle Reifen ab Produktionsdatum 2020, ab 2025 für alle Reifen.
    Mein Fazit: Die Lobby hat sich durchgesetzt und über die Politik eine komplett unnötige Regelung (hat ja immer auch anders funktioniert) geschaffen, die einzig und allein dem Generieren von Einnahmen dient. :cursing:
    Um hier keine politische Diskussion zu entfachen, daß immer mehr mehr und mehr abgezockt wird:
    Ich bin mehr als empört darüber und denke, daß es niemanden gibt, dem dazu etwas positives einfällt.
    Mein Glück ist, daß ich mit dem 50er Querschnitt auf meiner SC 57 recht gut klarkomme.
    Und die 55er Fans werden zähneknirschend die Größe gegen Gebühr eintragen lassen.
    Aber bravo TÜV, Dekra und Co.: Mit Hilfe der Politik mal eben neue Einnahmequellen generiert - aus eurer Sicht bestimmt nicht schlecht... :thumbdown:

    Wichti

    Nicht kneifen - schleifen! ;)

  • Die Abzockerei ist absoluter Mist, aber interessiert mich bei diesem Thema fast nur sekundär.

    Um mal wieder Mopedreifen zu zitieren:


    Woher der TÜV und die anderen Prüforgane das Können und Wissen haben werden, eine abweichende Reifengrößen als tauglich zu bewerten, ist aktuell nicht schlüssig.....uns sind bundesweit keine Handvoll Prüfingenieure bekannt, die das fahrerischen Niveau der Testfahrer der Reifenindustrie haben....

    Frage ist ob die Reifenhersteller ihre Test-Centren zum "Spaß" weiter laufen lassen während andere damit Kohle verdienen. Ich kanns mir irgendwie nicht vorstellen.
    Und dann ist es ein Sicherheitsproblem zusätzlich zu der Abzockerei. Es sei denn die haben sich irgendwie geeinigt und die Reifenhersteller kriegen was vom Kuchen ab.

  • Hi,
    die Reifen sind doch nur die Spitze der Abzocke/Verarsche.
    Sie ist überall, ob in doppelt und Dreifachbesteuerung, Stichwort Leuchtmittelsteuer oder Mineralölsteuer, etc. pp..
    Die Steuereinnahmen sind so hoch wie noch nie, aber von Schulden tilgen keine Rede, nein jetzt gibts noch eine CO2 Kompensation!
    Oder wenn man mal von seinen Rücklagen leben will, dann darf man auf die von seinem versteuerten Einkommen zurückgelegten Rentenbeiträge, nochmal Steuern bezahlen.
    Diese Politiker begrüden das ohne rot zu werden, genauso wie das Besserverdienende doch gefälligst mehr Steuern zahlen sollen.
    Ohne mit der Wimper zu zucken erhöhen sie Ihre Diäten auf ü12.000.... steuerfrei.....
    Weil sie ja so viel arbeiten, .... z.B. im Europaparlamen.....
    Und wundern sich das sie vom Wähler abgestraft werden.
    Etwas mehr Demut bitte, sie sind Staatsdiener und nicht im Selbstbedienungsladen!
    Gruß
    Th.

    Einmal editiert, zuletzt von Eze (6. September 2019 um 12:41)

  • Wenn ich den Text von Wichti richtig verstanden habe gilt diese neue Regelung nicht für meine derzeitigen Reifen. Die sind von Ende 2018.
    Oder?

  • Wenn ich den Text von Wichti richtig verstanden habe gilt diese neue Regelung nicht für meine derzeitigen Reifen. Die sind von Ende 2018.
    Oder?

    Jop, gilt nicht für aktuelle Reifen, erst ab Produktionsdatum 2020

  • Gut, Danke! Gibt's da was offizielles, daß ich dem TÜV Heini zeigen kann? Gibt ja immer übereifrige Leute, die einen den Stempel verweigern wollen.
    So was von bescheuert.... als ob der CSA von 12/19 anders ist, als der von 01/20.
    Über Nacht verändert Conti die Gummimischung. Die sind ja echt nicht ganz dicht.

  • Steht laut Mopedreifen im Verkehrsblatt Seite 530, auch wenn du damit wahrscheinlich nix anfangen kannst ;)

    Natürlich sind die nicht ganz dicht, aber das mit dem Produktionsdatum ist schon gut. Sonst währen jetzt mal alle Motorradfahrer mit anderem Querschnitt von heut auf morgen illegal unterwegs.

  • Ach na ja, wenn Geld da ist, kann man sich schon etwas auf die Seite legen.
    Korrekt gelagert, halten die ja ein paar Jahre.
    Aber natürlich ist es nur verschoben. :(

    Wichti

    Nicht kneifen - schleifen! ;)

  • man könnte auch das Geld gleich nehmen, und die andere höhe eintragen lassen.

    Jage nichts, was du nicht Töten kannst!

    Übrigens, falls du das lesen kannst...habe ich dich nicht geblockt ;) :fadenkreuz:

  • man könnte auch das Geld gleich nehmen, und die andere höhe eintragen lassen.

    Man könnte auch das Geld nehmen und sich ein Eis kaufen, dann hat man auch noch keine Reifen.


    Ich leg mir jetzt auch nochmal einen Satz zu, weil ich sowieso einen brauche und hoffe es ändert sich nochmal was.

    Und wenn nicht, mal sehen, im Moment sehe ich es noch nicht ein dem Tüv Geld zuzuwerfen. Dann fahre ich eben wieder 50er Querschnitt

  • Was für ein sinnvolles Zitat.
    Ich geh mir jetzt mal Bananen kaufen.

    Jage nichts, was du nicht Töten kannst!

    Übrigens, falls du das lesen kannst...habe ich dich nicht geblockt ;) :fadenkreuz:

  • Das kann man nur schreiben wenn man den Unterschied nicht beim Fahren merkt... Das Eis lutschen macht durchaus Sinn.

    oder wenn der Ärger über die Situation größer ist als den Unterschied den man beim Fahren merkt.

    Aber deswegen schreib ich auch im "im Moment", ich überleg mir das dann nochmal wenn der nächste Reifensatz runter ist

  • Also ganz ehrlich: Ich kann mit dem 50er leben.
    Na klar ist der 55er handlicher (Und für die, die`s brauchen: Ja, auch den kann man locker bis zur Kante abfahren; gibt also vor der Eisdiele keine peinlichen Angststreifen.), aber soooo groß ist der Unterschied nicht (beides probiert).
    Hängt aber sicher vom persönlichen Popometer und dem Fahrstil ab.
    Ich jedenfalls stopfe die Prüforganisationen nicht! :nono:

    Wichti

    Nicht kneifen - schleifen! ;)

  • Eben bei der KÜS.....
    Gibt mir wegen dem 55er keinen Stempel. Habe ihm das mit dem Produktionsjahr gesagt, er weiß von nix.
    Hat jemand das als PDF?