SC59 - Motor absenken?

  • Ich hatte schon überlegt, über die gesamte Länge ein M8 oder M9 Gewinde zu schneiden und einen Bolzen von hinten einzudrehen (spart einem den Linksgewindeschneider den man j anicht gerade im Haus hat). Dabei könnte man ja dann den Bolzen im besten Fall durch festes Eindrehen wieder nach vorne ausdrehen.

    Mich lässt allerdings die absolute Unverrückbarkeit des Bolzens in seiner jetzigen Lage am Erfolg zweifeln...

    Nein, ein Rechts-Gewinde bleibt ein Rechts-Gewinde, egal von welcher Seite es du rein schneidest. Du bräuchtest also sehr wohl bei diesem Lösungsansatz (wird nicht gehen) einen Linksgewindebohrer.

    Trotzdem wäre folgender Versuch vor dem Motorausbau noch möglich: Falls in der Hülse noch ein brauchbares M8 drin ist (hattes du ja reingeschnitten), dann schraub mal einen Bolzen rein und klebe ihn mit Loctite "Welle-Nabe-Verbindung" rein und lass das 24h aushärten. Es muss aber dieses Zeug sein, Loctite-Schraubensicherung bringt nichts. Für diesen Versuch bestehen noch 5 % Hoffnung, die Hülse raus zu bringen. Was auch immer gut hilft, ist in Längsrichtung auf das Gewinde drauf zu klopfen. Das lockert die Verklebung der festen Hülse, das Ganze natürlich vor dem Verkleben des Bolzens machen. Nimm aber für den Bolzen min Festigkeit 10.8 oder 12.8 (aber reiße ihn nicht ab). Der Bolzen muss blank sein (also nicht verzinkt), sonst zieht das anaerobe Locetite nicht an.

  • Habe ich auch schon Loctide Losbrechmomente alle angeguckt. Mehr als 40 bis maximal 50 Nm sind unwahrscheinlich zu schaffen mit Kleben. Wobei das eine ganze Menge ist. Na ja fuer ne M8er Schraube eh genug.

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    Vorsicht!

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    Sollte jemand zu Schaden kommen übernehme ich keine Haftung!

    Ach so, : „Wenn du Gott siehst, dann musst du bremsen“

    Einmal editiert, zuletzt von dunlop (22. Februar 2021 um 17:08)

  • Nein, ein Rechts-Gewinde bleibt ein Rechts-Gewinde, egal von welcher Seite es du rein schneidest. Du bräuchtest also sehr wohl bei diesem Lösungsansatz (wird nicht gehen) einen Linksgewindebohrer.

    Trotzdem wäre folgender Versuch vor dem Motorausbau noch möglich: Falls in der Hülse noch ein brauchbares M8 drin ist (hattes du ja reingeschnitten), dann schraub mal einen Bolzen rein und klebe ihn mit Loctite "Welle-Nabe-Verbindung" rein und lass das 24h aushärten. Es muss aber dieses Zeug sein, Loctite-Schraubensicherung bringt nichts. Für diesen Versuch bestehen noch 5 % Hoffnung, die Hülse raus zu bringen. Was auch immer gut hilft, ist in Längsrichtung auf das Gewinde drauf zu klopfen. Das lockert die Verklebung der festen Hülse, das Ganze natürlich vor dem Verkleben des Bolzens machen. Nimm aber für den Bolzen min Festigkeit 10.8 oder 12.8 (aber reiße ihn nicht ab). Der Bolzen muss blank sein (also nicht verzinkt), sonst zieht das anaerobe Locetite nicht an.

    Jetzt wird es zwar theoretisch, aber ich verstehe die Situation so anders, dass ein Linksgewinde hier sogar fehl am Platze wäre

    Ich versuche zu erklären - anhand dieser (der aktuellen Situation leicht angepassten) Skizze:

    Ich habe einen Restbolzen, den ich nach Möglichkeit "herausdrehen" möchte.

    Dieser steckt in diesem Fall aber in einer nach vorne und hinten offenen Öse (siehe auch Thread und die Fotos dazu von vorne und hinten im Beitrag #196).

    Daher bestünde doch die Möglichkeit, einen Bolzen (grün) von hier gewählt hinten (ginge umgekehrt logisch auch von vorne) mit einem Rechtsgewinde einzufügen und dann immer weiter nach rechts zu drehen, bis sich der Bolzen herausarbeitet (blauer Pfeil): irgendwann ist der Bolzen fest im Bolzenrest und gibt sein Drehmoment an den Bolzenrest weiter

    Also: anstatt herausdrehen würde ich immer weiter hineindrehen, bis er "hinten" rausfällt.

    Ein Linksgewinde wäre hier imho sogar kontraproduktiv. Und solange ich hier den Bolzen nicht überdrehe beim Eindrehen benötigte ich hier imho auch kein Loctite o.ä. Das würde es sehr viel einfacher "zurückbaubar" machen.

    Habe ich das logisch korrekt verstanden und erklärt - oder wo gehe ich in meinem Gedankengang fehl?

    4 Mal editiert, zuletzt von CBR-k-Timmi (22. Februar 2021 um 17:29)

  • Glaube das Linksgewinde bezog sich darauf eine Schraube von der Rahmenseite so herrauszudrehen nicht doggy.

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  • Naja, der Gewindezustand deutet ja eher darauf hin, dass es so vergriesknöddelt ist, dass sogar die originale Schraube abgerissen wurde. Alles was kleiner ist führt dann eher zum Risiko, dass wieder ne Schraube rauszubohren ist.

    Übung und Geduld dafür hat er ja?‍♂️ Würde das aber nicht riskieren....

    Dünnes Metallsägeblatt und mit so ner Knastkonstruktion nen Griff dran tüddeln, die eine Seite ist doch schon recht dünn. Auftrennen und Spannung rausnehmen...

    Die von mir verfassten Beiträge sollen der Hilfestellung dienen, sind nach bestem Wissen verfasst und nach besten Kräften richtig und vollständig, können allerdings im Falle des Irrtums zu Irreführung und unnötige Arbeiten am Motorrad führen. Zur Vermeidung von Risiken und Zeitverschwendung befragen Sie auch bitte die unzähligen Meinungen der anderen Forumsteilnehmer oder befragen Sie für leider zum Teil ebenso falsche Aussagen für teures Geld ihren Hondahändler oder eine entsprechende Fachwerkstatt.

  • Mit ner Laubsaege habe ich auch schonmal so komische Sachen gemacht. ^^ Hatte ich mir extra mal so ein Kinderpaket gekauft fuer Stahlsaegeaktion. Da kann man einiges mit machen.

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  • Ich bezweifle auch sehr stark, dass eine M8 Schraube das Drehmoment übertragen kann, dass nötig wäre um den Restbolzen raus zu bekommen, ohne selber abzureißen.

    Egal ob sie als Rechtsgewinde von der Motorseite oder als Linksgewinde von der Rahmenseite rein gedreht wird.

    Zuerst würde ich auch weiter aufbohren und versuchen den "Ring" mit der Säge auf zu trennen, wie hier schon vorgeschlagen, um die Reste der Gewindegänge zu entfernen.

    Wenn alles nicht funzt, würde ich bis zum Kerndurchmesser des Helicoil oder ähnlichem aufbohren (hier wurden mehrere Varianten genannt) und diesen einsetzen/einkleben und fertig ist die Sache.

    Gruß Olli
    4 wheels move your body - 2 wheels move your soul.....

  • Genau! Die Schraube ist voll unter Spannung. Da hilft es wirklich nur, die Spannung zu beseitigen. Dazu braucht man einen Schlitz, damit die die Schraubenteile dem Druck ausweichen können. Die 1. Wahl ist es immer, mehrere Bohrungen nebeneinander zu setzen. Wenn man die kleinen Löcher dann größer bohrt, hat man die Stege raus und ist knapp vor dem Gewinde. Der Schlitz geht durch und die Spannung ist erheblich reduziert. Das ist hier vorbei. Die Säge nach rechts unten wäre auch meine nächste Variante, gefolgt von Schlitz nach links oben erweitern. Manchmal feile ich wie ein doofer bis ich beim Gewinde ankomme. Die Laubsäge habe ich dafür noch nie probiert, es wäre aber einen Versuch wert. Mit dem durchgehenden Schlitz und einem Schraubenzieher habe ich es fast immer geschafft. Einmal war ich so verzweifelt, dass ich einen zweiten Schlitz rechtwinklig dazu rein gefummelt habe. Es ist fast so wie Kühlerlamellen gerade biegen, hat aber immer geklappt, ich weiß es.

  • Es ist fast so wie Kühlerlamellen gerade biegen

    Das ist so ziemlich die groesste Kacke die es gibt. ;(

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  • Pffft... das macht man als letzte Arbeit am Tage, stellt sich 2-3 Bier daneben und macht Musik an. Eine Packung Zahnstocher und ab geht der Spaß :D

    Bei ausgebautem Rad ist das für mich entspannender als Yoga. Regelmäßig müsste ich das aber echt nicht haben..

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  • Nabend, nach Abschluss des heutigen Tages, wollte ich mich noch mal kurz melden und die Variante des eintreibens einer Vielzahnnuss, als eine gute Lösung zu sehen.

    Beim Autowagen ist mir vor einigen Tagen der Turbo ausgestiegen, Dichtringe in Krütze und das Öl hinten aus dem Schornstein getropft.

    Alles ausgebaut und heute endlich die Zeit gefunden, da recht früh Feierabend gemacht, alles wieder zusammen zu basteln, Krümmer gestern Abend noch begradigt.

    Was soll ich sagen, das gleiche Problem wie beim Heiko auch.

    Krümmer konnte ich alle Muttern problemlos lösen, keine Mutter festgegammelt gewesen und auch schön zu lösen gewesen.

    Neue Dichtung drauf, Krümmer drauf und neue Muttern aufgesetzt....Sch...ein Bolzen wackelte etwas, alles wieder runter und den Bolzen etwas bewegt... ach du grüne neune...der ist doch bestimmt nicht gebrochen und will nur wieder fest gedreht werden, Mutter konnte ich ja auch runter schrauben...aber...da lag ich etwas daneben.

    Ich denke mal, es ist genauso verlaufen wie beim Heiko.

    Zwei Mutten auf den Bolzen, gekontert und beim herausschrauben war nach einer halben Umdrehung dann Ebbe und der Bolzen ab, 2,5 cm steckten nun noch drinnen, Ackuschrauber war zum bohren zu groß, Winkelackuschrauber mit Bohrer hat gerade so Platz gehabt.

    Stelle nicht einsehbar und der Bolzen 5mm nach innen abgebrochen...ganz große Sch..., Spiegel unterhalb vom Kopf etwas schräg gelegt, Körner scharf gemacht und einen Hammer zur Hilfe genommen.

    Bolzen mit 3mm durch gebohrt, mit 4mm nach gebohrt und dann eine Vielzahnnuss eingetrieben und den Versuch gestartet, hat einmal knack gemacht, der Bolzen war lose und konnte recht leicht heraus gedreht werden.

    Ja ich weiß, das meine Patschhändchen, wie eine Landkarte aussehen aber das ist zur Zeit halt mal so, habe ja auch 2 Hocker für den Lacker fertig gemacht, alles mehrmals mit Wasser geschliffen, das kalte Wetter die letzte Zeit noch und dann noch die Spielerei mit dem Fliesenkleber und dem Wasser, das holt die beste Creme so schnell nicht wieder raus ABER es wird ja nun besser, hoffe ich doch mal. :gruebel:

    Den Versuch ist es auf alle Fälle wert, das Loch ist da, eine Vielzahnnuss in solchen Größen gibt es auch und macht nur die Arbeit des eintreibens und dann des heraus schraubens.

    Sollte etwas abbrechen, so kann ja nun der Heiko von hinten wieder heraus treiben, also einen einfacheren Versuch gibt es erst einmal nicht mehr. :perfekt3:

  • Das war ja eine saubere Operation Matze. Die Schraube sieht ja so aus als ob sie so sein muss mit dem Innenvielzahn. Und das auch noch alles um die Ecke. Saubere Arbeit. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Die hier hat in der Naehe ne Werkstatt fuer Luxuskarossen. Hat immer sone Haende. ^^

    https://www.kabeleins.de/tv/ps-perlen-m…tanja-trautmann

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    Einmal editiert, zuletzt von dunlop (25. Februar 2021 um 00:38)

  • Danke Joe, ja ich konnte die Stelle nicht einsehen, hätte zwar den Kopf zwischen Zylinderkopf und Kühlflüssigkeitsbehälter drücken können aber dann hätte ich es auch nur verschwommen sehen können, die Brille hätte da keinen Platz mehr zwischen gehabt, blöden Augen im Alter, blöde Brille :motz::tougue:

    Mit dem Spiegel darunter ging das schon, muss nur seitenverkehrt denken , wollte auch nur zeigen das es auch bei schwierigen Situationen funzt, knappe halbe Stunde und alles war wieder gut.

  • Für die Dokumentation zu Optik, Haptik und irgendwie auch Onolfaktorie des (Achtung - hier der technische Fachausdruck:) Drecksackbolzens, im Bild unten.

    Oben der geplante Ersatz.

    Warte noch auf Bohrer und Gewindeschneider.

    Heiko, ich würde es dennoch erst mit einer Torx- oder Vielzahnnuss versuchen.

    Als ich den Krümmerbolzen heraus geschraubt habe, hat es so laut geknachst, das ich dachte, der Vielzahn ist abgebrochen, so fest saß das Ding drin.

    Die Nüsse gibt es ja nicht nur in kurz, die gibt es auch in langer Ausführung, gerade weil der Rahmen noch vor dem Motor sitzt.

    Bedenke das du die Bohrung nicht mittig hast und die Bohrschablone bringt dir ja nur was, wenn du die direkt vor das Loch setzen kannst.

    Je länger der Weg zum bohren, so ungenauer wird es und das Gewinde ist zum Schluss auch in die Grütze.

  • Verstehe deinen Punkt, nur:

    Von vorne kann ich nicht ansetzen. Ich meine, dass meine Versuche, von vorne einen Torx einzuklopfen jetzt den Bolzen an einer Seite bis auf das Gehäuse abgetragen haben.

    Von hinten habe ich (noch) keine Vision wie Einklopfen.

    Idee?

  • Dann:

    https://baer.tools/de/gewindeschn…mm-1-stueck?c=0

    https://baer.tools/de/gewindeschn…-12-x-1-5?c=855

    Das ist nicht erste Qualität, aber Preis-Leistung ist gut. Mit dem Schneidöl nicht sparen!

    Und natürlich vorher perfekt ausrichten und eine Führungshülse für den Bohrer drehen lassen.

    Für alle "Mitlesenden":
    Es ist in der Tat ein M12 x 1.25 Gewinde, die hier genannten Werkzeuge sind also nicht ganz pässlich ;)

    Es geht weiter....

  • Jetzt schau erstmal primär das du da, an der Stelle mittig ein rundes Loch hinein bringst damit das genannte Werkzeug auch zum Einsatz kommen kann ansonsten wirst über einen Gweindeeinsatz nicht hinweg kommen sofern du es annähernd "Original" reparieren willst, HRC-mäßig ginge natürlich noch die lange Schraube mit angepasster Mutter hinten drauf.

  • Jetzt schau erstmal primär das du da, an der Stelle mittig ein rundes Loch hinein bringst damit das genannte Werkzeug auch zum Einsatz kommen kann ansonsten wirst über einen Gweindeeinsatz nicht hinweg kommen sofern du es annähernd "Original" reparieren willst, HRC-mäßig ginge natürlich noch die lange Schraube mit angepasster Mutter hinten drauf.

    Richtig, genau das ist das Ziel.

    Ausrichten, Bohrschablone, bohren, Gewindeschneiden.

    Daumen drücken!