Rennstreckenumbau SP1 ABS

  • Hallo Fireblade Gemeinde, nach kurzer Abstinenz bin ich wieder unter euch ?

    Danke Rainer für die schnelle Registrierung ??

    Ich bin gerade kurz vor der Fertigstellung meiner Rennstrecken SP1. Es wurde ja schon viel über das für und wieder bzgl. des ABS diskutiert.

    Ich habe eine Frage an diejenigen , die bei ihrer SP1 den ABS Modulator verschlossen haben, Stahlflexleitungen montiert und das Semiaktive Fahrwerk beibehalten haben.

    Ich möchte gerne wissen, ob dann automatisch der A1-A3 Modus deaktiviert ist ?! Also muss dann automatisch auf User 1-Manuellen Modus 1-3 gefahren werden?

    In einem älteren Bericht konnte ich erfahren, dass das Semiaktive Fahrwerk dann wohl nicht mehr arbeitet, da es den Bremsdruck direkt aus dem Modulator benötigt. > Can bus Kommunikation <

    Kann das jemand nochmal bestätigen, bzw. was habt ihr für Erfahrungen nach dem Umbau gemacht und wie arbeitet das Fahrwerk dann ggfls. auf dem man. Modus ?

    Habt ihr diesbezüglich Einstellungs-Erfahrungen für Oschersleben ? Ist P1 / T2 oder T3 / EB 3 eine gute Lösung ?

    Vielen Dank vorab an euch !??

  • Ich kann Dir nur dazu was sagen, da ich eine Standard auf der Renne fahre.

    Habt ihr diesbezüglich Einstellungs-Erfahrungen für Oschersleben ? Ist P1 / T2 oder T3 / EB 3 eine gute Lösung ?

    Ich fahre bei normalem warmen Wetter P1 und T2, wenn etwas kalt oder erster Turn auch mal P2/T3.

    EB fahre ich in OSL 2, da mir das beim entschleunigen hilft - auf "Hacker" Strecke wie Lausitz fahre ich EB1 - also mehr Motorbremse - und auf "Segel" Strecke wie Sachsenring auf EB3 - also wenig.

    vg

    Nils

  • Ich hatte von Florian folgenden Beitrag gefunden:



    Wenn du allerdings ein Öhlins drin hast und willst es weiter verwenden muss der ABS Block drin bleiben und mit M10x1 Verschlussstopfen verschlossen werden.

    Nachteil: das ECS nimmt sich den Bremsdruck vom CAN Bus und verstellt das Fahrwerk beim Bremsen wenn du auf A1 Fährst, wenn du Manuelles Setup einstellst kannst du den Nachteil Kompensieren, aber ABS muss drin bleiben da das ECS es benötigt.

    Ich hatte es so verstanden, dass wenn das ABS Modul verschossen ist , dann kein Druck mehr in den ABS Modulator gelangt , und somit das Semifahrwerk nicht mehr reagieren bzw. arbeiten kann, deshalb sollte dann in manuellem Modi gefahren werden um den Nachteil zu kompensieren?! Oder bin ich da auf dem Holzweg ? :/

  • Ich hab das ABS noch drin (fahre nur Renne damit) und find es eigentlich nach wie vor gut, einzig in Schräglage macht es sehr früh auf. ABER ich hab das automatische Fahrwerk ausgestellt und fahre nur noch manuell. Die Automatik funktioniert auf der Renne nicht so schön, da sie dir halt ständig das Setup umstellt und die Maschine immer mal wieder anders reagiert an der gleichen Stelle. Gerade bei Kursen mit starker Kompression oder vielen Bodenwellen fand ich es nervig. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wenn es viel Druck bekommt erst einmal eine ganze Weile auf "weich" stellt und dann wieder langsam härter wird. Oschersleben ist ja recht flach diesbezüglich, da wird die Automatik vielleicht ganz gut funktionieren.

    Früher oder später wirst Du aber denke ich auch auf manuell stellen. Hier mal Settings die grundsätzlich gut funktionieren (FC = Front Druckstufe, FR = Front Druckstufe, hinten analog):

    Dave Moss FC 20 FR 50 RC 35 RR 70

    Ron Haslam (dry) FC 20 FR 35 RC 40 RR 40

    Ron Haslam (wet) FC 5 FR 25 RC 10 RR 30

    Meine eigenen FC 25 FR 25 RC 40 RR 30 (hab ich so in Osche gefahren, war mir am Schluss aber etwas zu "zappelig", Zugstufen werde ich wohl wieder etwas zudrehen).

    Im SP1 Fahrwerk scheinen übrigens recht harte Federn verbaut zu sein, was so Leuten wie mir (hab schwere Knochen, vor allem im Winter ;) ) zu Gute kommt. Leichtgewichte müssen hier ggf. gegensteuern.

    Zur Elektronik fahre ich meistens 1 2 3 oder 1 1 3. Bei TC1 lässt diese schon recht heftige Rutscher zu und limitiert die Leistung so gut wie garnicht mehr. TC3 kann man vielleicht mal fahren, wenn die Reifen nicht mehr so toll sind, aber da merkt man schon wie man eingebremst wird. Alles darüber hinaus ist für die Renne uninteressant - ggf. noch im Regen oder so.

    Was Du auf jeden Fall vorsehen solltest ist eine Übersetzungsänderung. Ich hab von 16 / 43 auf 15 / 44 gewechselt. Für Oschersleben hat das ganz gut funktioniert. Ich bin damit .38 gefahren (hatte vorher auf meiner 600er .37 - muss mich noch weiter an meine erste 1000er gewöhnen, vor allem Bremspunkte sind noch Mist). Einen Zahn weniger hinten könnte man aber wohl auch fahren, wenn man den Speed besser als ich im Motorrad hält. Bei einem Zahn mehr wirds mit Sicherheit vor Hasseröder und Triple links in den Begrenzer gehen.

    Und das Steuergerät solltest Du zu Plexe / Florian schicken. Die Lastwechselreaktionen bzw. Gasannahme im Teillastbereich wird signifikant verbessert (nerviges Thema im Serienzustand gerade im 2. / 3. Gang bei hoher Drehzahl) und er kann Dir das Sportskit semi-freischalten, so dass Du zumindest Übersetzungsänderung und Reifenumfänge ändern kannst. Das ist sonst nur mit HRC ECU und Kabelbaum möglich, aber doch sehr wichtig für Rennstreckenfahrer. Den kannst Du dann auch gleich nochmal zum ABS / E-Fahrwerk befragen.

  • Klingenvogel

    Danke für deine ausführliche Erklärung und Erfahrung zu meinem Thema. Top erklärt ??

    Sollte das Fahrwerk tatsächlich zu weich in den Bremszonen arbeiten, werde ich die genannten manuellen Fahrwerk Setup‘s mal ausprobieren. Den Beitrag von Ron Haslam und seiner Racing Schule , gerade im Zusammenhang mit der man. Fahrwerksabstimmung, hatte ich auch schon gesehen und mal im Hinterkopf abgespeichert.

    Im Prinzip muss das ABS nicht raus, wenn es nicht zu früh regelt. Denke mir nur, dass der Druckpunkt durch die kürzeren Leitungen dann einfach etwas präziser ist und man mehr Gefühl für das Vorderrad bekommt. Aber sicherlich auch einfach eine Erfahrungssache und für jeden eine individuelle Entscheidung.

    Aktuell habe ich den Motor ( Akrapovic komplett, BMC , SLS zu) noch mit einem Powercommander 5 abgestimmt. Diesbezüglich habe ich von Jens Holzhauer ein gut abgestimmtes Map bekommen, welches er vor den ganzen“ ECU Flash Geschichten“ erarbeitet hat.

    Sicherlich kann über den „ECU Flash“ noch feiner abgestimmt werden, aber zum Anfang reicht mir das erstmal und ich taste mich mal langsam ran.

    Sicherlich wäre der ECU Flash in Zukunft dann mal sinnvoll, gerade wenn es um das Thema Übersetzung etc. geht. Werde mich bei Florian mal schlau machen.

    Bei den Reifendimensionen lässt sich ja der Bridgestone V02 noch zum Glück ohne Probleme mit der Serien ECU fahren.

    Da ich allerdings keine Rennen fahren möchte, ist mir das „Sekundenfeilen“ nicht ganz so wichtig. Auch möchte ich den Drehzahllimiter nicht anheben lassen, da die Haltbarkeit des Motors bei mir Vordergrund steht.

  • So, ich habe mit Florian nochmal bzgl ABS / Deaktivierung Rücksprache gehalten.

    Wenn man das ABS verschließt und Stahlflexleitungen verlegt, dann ist das Semiaktive Fahrwerk (Öhlins SP) in den Modis A1 bis A3 quasi ohne Wirkung, da das ABS Modul kein Bremsdruck mehr für die Informationsweitergabe über die Bremsleitungen bekommt , und somit keine automatische Regelung des Fahrwerkes mehr möglich ist. Es ist zwar noch aktiv, aber halt ohne Wirkung.

    Eine Umstellung auf die M-Modi’s ist dann natürlich ratsam und macht auch am meisten Sinn .

    Und wie bereits gesagt, muss der ABS Modulaltor verbaut bleiben, wenn das Öhlinsfahrwerk weiter benutzt werden möchte.

    Vielleicht hilft dass denjenigen , die gerade am überlegen sind, das ABS bei den SP Modellen für den Rennstreckenbetrieb außer Kraft zu setzen.

    Sonniges We ?

  • Für diejenigen, die eventuell auch das ABS für die Rennstrecke stilllegen möchten .

    Ich habe alle Leitungen im Motorrad belassen und die Öffnungen vom ABS Modulator mit den Bekannten Verschlussstopfen M10x1 verschlossen . Da ich vorher schon Spieglerleitungen verbaut hatte, konnte ich die Leitungen auch auf der anderen Seite mit den Stopfen verschließen.

    Die Leitungen welche direkt aus dem ABS Modulator kommen, habe ich mit jeweils einem Stück Kunstoffschlauch versehen und innen verschlossen. Damit ist auch das Gewinde der Leitungen geschützt.

    Mit dem SP Model kann jetzt nur noch im M-Modus gefahren werden...alles andere funktioniert ohne Probleme. Da das ständige regulieren des Fahrwerks auf der Rennstrecke eh nicht so interessant ist, stört mich dieser Nachteil nicht. Der A-Modus ist zwar noch anwählbar, aber halt ohne Funktion , da kein Bremsdruck mehr an das Steuergerät gegeben wird.

  • Super Infos, vor allem mit den Bildern - Vielen Dank ! :)

    Die Leitungen hast Du noch drin, um noch einmal zurückbauen zu können im Zweifel oder sind die so "schön" verlegt, dass das ein Riesenakt ist die rauszuwerfen?

    Die Leitungen komplett raus zu werfen ist echt ein Akt...und ich habe mich an Rainers Tip gehalten...lieber zu machen, da sonst ein Rückbau quasi unmöglich ist...falls man sich iiiiirgendwann mal vom Motorrad trennt, hätte man zumindest die Option alles wieder zu reaktivieren ?...schön sind nur die Stopfen ?