Startverhalten / Problem beim Kaltstart

  • Hallo!

    Ich habe mir letztes Jahr eine SC33 1998 zugelegt. Alles original bis auf einen BOS Endschalldämpfer (Oval Alu mit ABE und DB-Killer drin). Auch ein originaler neuer Luftfilter ist verbaut. Die Blade hat so ein einwandfreies Startverhalten. Wenn kälter kurz mit Choke und bei wärmeren Temperaturen oder noch warmem Motor auch ohne. Ich habe vor ein paar Tagen dann den Originalauspuff (ESD) mit neuer Dichtung rangeschraubt und mit dem gibt es „Probleme“ mit dem Startverhalten. Beim Kaltstart (auch warmen Außentemperaturen) braucht es lange den Choke und wehe ich probiere es erst ohne ihn. Dann stirbt die Maschine auch gerne nach dem Anfahren wieder ab. Dann brauche ich erst ein paar längere Startversuche mit Choke bis wieder alles normal. Ist der Motor dann warm läuft sie einwandfrei und von der Laufkultur untenrum auch besser als mit dem BOS. Interessant ist auch, dass die Maschine mit dem Original ESD im unteren bis mittleren Drehzahlbereich auch besser anzieht als mit dem BOS.

    Hat jemand von Euch vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist das normal so? Läuft die Blade mit dem BOS ESD vielleicht fetter? (würde eigentlich vom Gegenteil ausgehen).

    Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!

  • Das sie bessere Beschleunigungswerte mit dem Originalen hatt ist ja bekannt wegen dem fehlenden Staudruck.

    Vielleicht ist dein Moped auf dem Bos abgestimmt und läuft mit dem Originalen dann nicht so gut, aber ob sich das auch auf das Startverhalten auswirkt wage ich zu bestreiten.

    Gruß Carsten
    The Big Four: Metallica, Slayer,Megadeth,Anthrax: :headbang:

  • Hi Opel 70!

    Danke für die schnelle Antwort!

    Ja Abstimmung auf BOS kommt in Bettacht. Habe letztes Jahr Vergaser in der Werkstatt reinigen lassen, da sie nur auf drei Töpfen lief. Da war BOS natürlich noch dran. Auswirkung auf Startverhalten - keine Ahnung.

  • Auswirkung auf Startverhalten - keine Ahnung.

    Würde ich ausschliessen... beim Start gibts keine Gasschwingungen die beeinflusst werden könnten.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Vielen Dank Dr. Fireblade!

    Dann ist das mit dem Auspuffwechsel wohl auszuschließen. Vielleicht ist der zeitliche Zusammenhang einfach nur Zufall. Ich werde mir am Wochenende mal die Chokemechanik anschauen. Vielleicht hängt da ja etwas.

    Grüße!

  • Vielen Dank Utility für die Hilfestellung!

    Ja habe ich gemacht und beim Kaltstart gestern morgen mit dem BOS ist sie auch gut ohne Choke angesprungen. Allerdings war es gestern früh hier im Berliner Raum auch so richtig warm. Die nächsten Tage wird sich aber sicherlich herausstellen, ob das seltsame Startverhalten auch bei dem BOS auftritt. Ich werde berichten.

  • Hallo,

    hier ein Update nach dem Wochenende:

    Das „Problem“ beim Starten ist nun tatsächlich am Freitag auch mit dem BOS aufgetreten. Also ohne Choke gestartet. Sprang an mit Drehzahl knapp unter 1K. Dann losgefahren und nach ca. 300-400m wieder ausgegangen. Dann ca. 10 min. auch mit Choke nicht angesprungen. Dann ging es wieder mit Choke und die Maschine lief wieder völlig normal. Dann Samstag und Sonntag Kaltstarts gemacht mit anfänglichem Choke. So ca. 20-30 Sekunden und dann lief sie ebenfalls ohne Probleme. Mein Fazit: Wie Ihr es schon mitgeteilt habt, liegt es nicht am ESD. Wahrscheinlich einfach ein Bedienfehler von mir mit dem Kaltstarten ohne Choke. Für mich bleibt nur die Frage, warum ich dieses Phänomen vor dem ersten Wechsel des ESD nicht hatte. Dem muss ich aber nicht weiter auf den Grund gegen, da das Moped ja gut läuft und ich erst bei stabiler Drehzahl ab 1K (nach Start mit oder ohne Choke) anfahren werde. Bei der Choke-Mechanik ist mir übrigens auch nichts aufgefallen. Also denke ich, es hat alles so seine Richtigkeit.

    Vielen Dank für Eure Beiträge!

  • Das Verhalten kannst Du so als "normal" einstufen. Wenn das Moped kalt ist einfach so verfahren wie du es heraus gefunden hast und dann läuft sie, ggfs kannst Du noch mal schauen wo deine LL Drehzahl liegt im Betriebszustand und diese bei Bedarf noch etwas nachregeln den falls die recht niedrig ist wirkt sich das im kalten Zustand natürlich kontraproduktiv aus sofern du ohne Choke zu Gange bist.

  • Danke für die Rückmeldung. LL-Drehzahl im Betriebszustand liegt bei 1,1K und bleibt auch stabil. Also alles tutti!

    Grüße!

  • Geronimo 22. August 2022 um 13:38

    Hat den Titel des Themas von „Startverhalten BOS und Original Auspuff/ESD“ zu „Startverhalten / Problem beim Kaltstart“ geändert.
  • Hallo an Alle!

    Ich habe den Thread wieder aufgemacht (und ihn umbenannt), weil meine Kaltstartprobleme schon wieder aufgetreten sind. Ich habe hier im Forum einen sehr alten Thread aus 2005 gefunden, der ziemlich genau mein Probleme beschreibt:

    fireblade-forum.de/dashboard/index.php?attachment/29652/

    https://www.fireblade-forum.de/dashboard/inde…ltstart+problem

    Nur die Lösung ist mir nicht ganz klar, wenn dort am Ende von Nexus 8 vom kurzen Abziehen des Benzinschlauchs bzw. vom Ausbau der Feder der Membran am Benzinhahn berichtet wird. Wenn es ein Benzinhahnproblem wäre, also Spritzufuhr, dann dürfte der Motor nach dem Orgeln ja eigentlich auch nicht anspringen und dann normal laufen. Mein Motor läuft nach dem Absterben, Orgeln, Warten, Orgeln … endlich Anspringen dann ganz normal und hat auch richtig Leistung ohne Stottern oder so.

    Kann mich vielleicht einer von Euch auf die richtige Spur bringen?

    Grüße!

  • Den Benzinhahn kannst du doch leicht pruefen wenn du am Unterdruckschlauch saugst. Aber daran liegt es bei dir nicht.

    Irgendetwas ist mit deinem Choke nicht in Ordnung. Musst du evtl. mal alles zerlegen und reinigen, oder jemanden geben der sich damit auskennt.

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  • Hallo dunlop,

    Danke für die schnelle Antwort! Benzinhahn werde ich trotzdem mal prüfen, auch wenn es unwahrscheinlich ist. Das Choke-System hatte ich eigentlich nicht mehr im Verdacht, nachdem ich die Mechanik geprüft habe und dort bei allen vier Kolben alles freigängig auf und zu gleitet. Außerdem springt das Moped mit Choke zunächst tadellos sofort beim ersten Versuch an und geht auch gleich auf Drehzahl. Eine Vergaserreinigung mit Synchro hatte sie letztes Jahr auch. Die Probleme tauchen erst mit dem Gasgeben auf. Dann hilft es auch nicht mehr, den Choke wieder zu öffnen, sondern sie stirbt ab. Dann beginnt das „Orgel-und-Warteszenario“, bis sie dann urplötzlich anspringt und läuft, als sei nichts gewesen.

    Grüße!

  • Hallo,

    nach dem Wochenende hier mal ein Update:

    Vergaser ausgebaut.

    Choke Mechanik ohne Auffälligkeiten. Alle Chokekolben gleiten und schließen bis zu den Anschlägen mit gutem Federdruck. Luftdurchlässe sind frei.

    Nebenluftfilter war zerbröselt. Krümmel fanden sich unter den Membranen von Vergaser 1 und 4. Sonst alles sauber. Membranen, Schieber und Nadeln unauffällig. Saugen alle vier gleichmäßig.

    Da der Vergaser erst letztes Jahr gereinigt worden ist und die Krümel vom Nebenluftfilter meines Erachtens nicht in den unteren Teil des Vergasers (Schwimmerkammern, Düsen) wandern können und die Büchse bis auf das Kaltstartverhalten gut läuft, wollte ich mit eine weitere unnötige Zerlegung ersparen.

    Wegen des schlechten Kaltstarts meinte ein Freund, dass wahrscheinlich das Gemisch grundsätzlich zu fett sein könnte und sie deshalb kalt mit Choke wieder abstirbt. Ohne Choke geht aber auch nicht, da nicht warm genug. Klingt für mich sehr plausibel.

    Nach meiner letzten AU aus Mai 2022 betrug der CO-Gehalt 4,2% bei 1200/min (warmgelaufen, aber ohne Fahren).

    Meine Fragen an Euch wären:

    Sollte ich am Vergaser noch etwas prüfen, bevor ich den wieder einbaue?

    Könnte ggf. bereits ein K&N Filter statt des verbauten (noch neuen) Originalluftfilters für ein ausreichend mageres Gemisch helfen? (An die Gemischschrauben möchte ich eigentlich nicht ran und der Freundliche ruft den halben Kaufpreis der Maschine für die Vergasereinstellung auf, da sie keine halben Sachen machen wollen.)

    Über Beiträge würde ich mich freuen!

    Grüße!

  • Kannst dir das noch mal alles durchlesen. Vielleicht ist auch was mit den Schwimmernadelventilen.:

    Thomas S.
    7. April 2020 um 17:33

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  • Hallo Dunlop!

    Muss schon sagen, du bist immer schnell und hilfsbereit dabei. Vielen Dank!

    Der verlinkte Thread löst sich leider nicht so richtig auf. Sollten bei mir Nadelventile undicht sein, dann jedenfalls nicht offensichtlich, da bei mir nichts überläuft oder nach Sprit riecht und die Büchse - bis auf Kaltstart - normal läuft.

    Kann man bei den Schwimmernadeln einen etwaigen Verschleiß sehen oder fühlen (evtl. Verhärtung) oder hilft nur der Test von Dr. Fireblade in dem von dir zitierten Thread mit dem Zudrehen des Benzinhans für 1 km und dann im Leerlauf aufdrehen und schauen, ob was passiert.

    Letzterenfalls bräuchte ich die Schwimmerkammern ja nicht öffnen, sondern müsste eh erst wieder den Vergaser einbauen und testen.

    Grüße!

  • Also spaeter wenn alles wieder zusammengebaut ist kannst du ja nochmal den Bergauf, Bergab Test machen wie der Dr. beschrieben hat.

    Aber du kannst jetzt nochmal Benzin in die Schwimmerkammern laufen lassen und jeweils auf den Ablaufnippel der Schwimmerkammern einen durchsichtigen Schlauch stecken und aufdrehen. Der Benzinpegel muss in allen Kammern gleich hoch stehen, das siehst du dann am Pegel im Schlauch wie bei einer Schlauchwasserwaage. Wenn du jetzt einen direkten Vergleich eines neuen Nadelventils haettest, wuerdest du es durchaus merken dass das Gummi haerter wird, aber das hilft dir so nicht weiter, Wenn die Pegel gleich sind auch ueber eine laengere Zeit musst du irgendwann wohl oder uebel mal die Vergaser einstellen. Aber step by step. Sieh am besten mal nach wie der Pegel steht, auch ueber Nacht.

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  • Guter Tipp! Ich werde mir mal ein paar Schläuche besorgen und das testen und berichten.

    Nur so ergänzend: Den Bergauf-/Bergabtest habe ich nicht wirklich verstanden. Egal wie das Moped steht, müsste sich doch der Schwimmer immer anpassen und das Ventil schliessen oder eben nicht (falls undicht).

  • Guter Tipp! Ich werde mir mal ein paar Schläuche besorgen und das testen und berichten.

    Nur so ergänzend: Den Bergauf-/Bergabtest habe ich nicht wirklich verstanden. Egal wie das Moped steht, müsste sich doch der Schwimmer immer anpassen und das Ventil schliessen oder eben nicht (falls undicht).

    Also ich will mich in den Dr. Spezial Test auch nicht so sehr einmischen. Am besten Dr.Fireblade erklaert dir das selbst. Ich habe da auch nur meine Theorien zu lach.

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  • Dann hoffe ich bloß, den 100-jährigen Honorar- Misantrophen des Lehrstuhls für angewandte Cholerik mit meiner laienhaften Frage nicht zu sehr provoziert zu haben. ?