Warum die Kupplung besser trennt, wenn die Maschine kalt ist und warum
das Getriebe bei warmem Motor lauter klackt....
Die Kupplung besteht, wenn man ihre wesentliche Funktion beschreibt,
aus Reibscheiben und den Belägen, die immer schön abwechselnd, wie
Teller aneinanderliegen und zusammengedrückt werden.
Bei gezogenem Kupplungshebel nimmt man den Druck weg und die
Beläge und Reibscheiben können aneinander vorbeigleiten, wodurch
der Kraftschluss zum allergrößten Teil unterbrochen wird.
Da sich die verbauten Teile bei Wärme ausdehnen, ist der gedachte Spalt,
den man durch ziehen des Kupplungshebels erreicht, bei kaltem Motor
größer. Allerdings ist das Öl viskoser. Und das Öl ist für Kupplung,
Motor und Getriebe da. Kaltes Öl bremst frei drehend gelagerte Teile
besser.
Probier das mal mit einem Mopped aus, welches einen Hauptständer hat.
Motor kalt, Leerlauf drin und Kupplung auf dem Haupständer los lassen.
Das Hinterrad wird sich wahrscheinlich etwas drehen, obwohl kein Gang
eingelegt ist. Das viskose Öl überträgt in Kupplung UND Getriebe über die
Scherkräfte noch Kraft ans Hinterrad. Das ist bei warmem Öl fast weg.
Das KRACHEN kommt aber nicht durch die Kupplung, sondern durch das
Getriebe, welches aus Loserädern, Festrädern und Schieberädern besteht.
Loseräder sind Zahnräder, die auf der Getriebewelle frei drehbar
aufgeschoben sind.
Festräder sind statisch auf der Welle aufgebracht und drehen sich mit der
Welle. Schieberäder sind auf der Welle mit Längsverzahnung aufgeschoben
und lassen sich mit Hilfe der Schaltgabeln verschieben, wodurch sich
immer andere Kraftschlüsse von Zahnrädern ergeben, welche dann die
Übersetzung schaffen.
Bei kaltem Öl, ist die Umdrehungsgeschwindigkeit der Loseräder im
Verhältnis zu den Fest- und Schieberädern weniger unterschiedlich.
Probier mal folgendes aus:
Fahre die Kiste warm und im ersten Gang 40 km/h.
Ziehe die Kupplung und schalte so schnell wie möglich in den 2-ten.
Höre, wie laut es "klackt".
Zweiter Versuch: Identisch zum ersten, aber ziehe bei 40 die Kupplung
und warte 2 Sekunden, bis du schaltest.
Die Loseräder ohne Übersetzungsfunktion haben nun Zeit, ihre
Geschwindigkeit abzubauen und müssen beim schalten wieder
auf "Speed" gebracht werden. KLACK!
Zwischengas (hier ist das stoßweise Gasgeben zwischen den Schaltvorgängen)
gemeint, hilf nicht in jedem Gang, die Loseräder auf Geschwindigkeit zu bringen, weil das nur diejenigen betrifft, die auf der motorseitigen,
direkt angetriebenen Welle sitzen.
Vom Leerlauf in den ersten Gang, wird (meine ich) in ein Loserad auf
der Sekundärwelle eingerastet. Vom Leerlauf in den zweiten Gang,
ist ein Loserad auf der Primärwelle (motorseitig) betroffen.
Es sollte also vom Leerlauf in den zweiten Gang NICHT so laut klacken.
Da ich kein Getriebespezialist bin (hier gibt es aber einen), bin ich
für Anmerkungen, die ggf. Fehler in meinem Post aufdecken und
richtig erklären, dankbar.