Saisonfinale HR-Classic Cup 2014 Most

  • Der letzte Lauf in dieser Saison fand erneut in Most Mitte September statt. Leider blieb die erwartete Dramatik in den Klassen aus, denn vor dem letzten Rennen waren die Punkte in fast allen Klasse sehr eng. Leider hatten wir mit dem Wetter Pech und es war sehr Regnerisch an den Tagen. Dadurch trennt sich die Spreu vom Weizen und die Zeiten und Platzierungen lagen dann in den Rennen weiter auseinander, da die Regenerfahrung jedes einzelnen auf den Rennverlauf Einfluss hat. Auf jeden Fall lief unser Finale recht reibungslos ab, gegenüber dem vorherigen Lauf, mit den unangenehmen Zwischenfällen.

    Wir sind wieder mit der in der Saison neu eingeführten Regelung gefahren – 1 Zeittraining, 1 warm up und 3 Rennen. Wobei nur 2 Rennen in die Wertung eingingen. Wieder viel Gesamtfahrzeit für alle ohne Aufpreis. Ein Dank auch an Bike Promotion, die am Freitag die freien Trainings statt mit 20 Minuten Dauer, auf 1 Stunde zum Preis von 20 Minuten hochsetzten. So konnten wir Cupfahrer für günstige Konditionen trainieren, zumal es Nass war und ein Regentraining jedermann dankend annahm.

    1. Zeittraining

    Das erste und einzige Zeittraining am Samstag begann im Nassen bei leicht abtrocknender Strecke zum Ende hin. Da laut Reglement nur startberechtigt ist, der auch im Training eine gezeitete Runde ablieferte, mussten auch die Regenverweigerer wie mein Vater raus, der seine EINE Runde abspulte. Ich selber, nicht gerade der Regenfahrer und auch ohne richtiges Regenmaterial, nutzte das volle Training, denn jede Runde bringt mir Erfahrung. Da ich eben (noch) keine Regenreifen habe, ist es schwerer sich an den Grenzbereich ranzutasten. Also stand ich dann insgesamt in Reihe 5 Startplatz 15. Bei meinen direkten Kontrahenten in der 400er Klasse Gregor und sein Bruder Erich Wehner mit Regenmaterial und mehr Nasserfahrung lief es natürlich besser. Gregor stand im Gesamtfeld sogar in Reihe 1 auf Platz 3. Erich mit seiner modernenen RVF 400 auf Gesamtstartplatz 5. Wie ich Eingangs sagte, trennt sich die Spreu vom Weizen und die Leistungsunterschiede im Cup in den einzelnen Klassen sind nicht mehr so groß. Die Startaufstellung in allen Klassen und des Gesamtfeldes drehte sich fast komplett um. Die langsameren Fahrer/Maschinen des Feldes standen auf einmal recht weit vorn, was sonst unter „normalen“ Bedingungen nicht so ist.


    1. Rennen – Samstag (Sprintrennen außer Wertung)

    Zum ersten Rennen hin wurde es sogar sonnig und trocken. So ging es in die Startaufstellung bei schönstem Wetter. Mein Manko aus dem letzten Lauf – schlechte Starts und Krämpfe in den Unterarmen. Durch diese körperlich Unfitness, auch letztens den Laufsieg in der 400er Klasse verschenkt. Die Sache mit den Krämpfen löste ich durch Homöopathisches Doping (Magnesiumtabletten, Bananen und viel trinken – meine damit Wasser). Außerdem habe ich im Vorfeld durch viele Sport (hoffentlich) Fitness aufgebaut. Die Starts müssen sich zeigen, vielleicht mehr Konzentration… Auf jeden Fall versprach die Startphase Spannung, denn durch die „gedrehte “ Startaufstellung kommen die langsameren Maschinen, meistens Zweitakter schlechter weg und die schnelleren hinten machen ihren „schlechtere“ Position dadurch wieder gut. Also - Ampel Rot und AUS. Mein Start war mittelmäßig aber nicht schlecht (hat also erstmal geklappt) und ich zog im Mittelfeld mit, hin zur ersten Schikane. Vor mir direkt meine 400er Gegner Gregor und Erich, in für mich aussichtsreicher Position. Ein Fahrer der 600 Klasse kam aus Reihe 2 ebenfalls gut weg und ging bis in die Spitzengruppe vor, zumindest so lange es gerade blieb. An der Schikane bremste er aber so stark ab, dass Erich auf seiner 400er erschrocken, ebenfalls in die Eisen musste. Ende vom Lied – Erich überbremste und lag auf dem Helm. Sein Rennen war damit schon nach ca. 500m vorbei, denn eine Fussraste verabschiedete sich. Im Rennen bin ich dann recht dicht hinter Gregor gefahren, wobei wir sehr ausgeglichene konstante Runden fuhren und ich die kleine Lücke nicht recht zufahren konnte. So holte sich Gregor den ersten Sieg der 400er Klasse an diesem Wochenende. Leider ging das Rennen nicht in die Wertung ein, denn mit Erichs Ausfall, wäre es in der Punktetabelle nochmal spannend geworden. Der Schaden an Erichs Motorrad hielt sich in Grenzen und konnte von Wehner’s Rennstall und den Mechanikern = Fahrern behoben werden.
    Als Gaststarter hatten wir auch ein E-Motorrad auf Basis einer Honda RS 125 dabei. Ich war sehr erstaunt wie gut die geht und vor allem beim Start auch gut weg kommt. Er fuhr im Rennen eine 2:03 und wurde im Gesamtfeld 8.

    Nach dem Rennen im Fahrerlager kam es dann zu einem Zwischenfall, der naja zumindest Kopfschütteln hervor rief. Andy Junghans (600er Open Klasse) hielt bei seinem Team an und ein 250er Fahrer übersah das und knallte ihm ins Heck. Nur Materialschaden und nur an der 600er – aber seine schöne Yoshimura Anlage war erstmal unreparierbar geknickt. Dank der Hilfsbereitschaft untereinander, stellte ein anderer Open Fahrer von seinem Ersatzmotorrad seine Anlage zur Verfügung. Für die Auspuffhalterung wurde eine Lösung gefunden, die uns zum schmunzeln und staunen brachte. Ich glaube, die meisten Bilder vom Wochenende wurden davon gemacht – später mehr.

    2. Rennen – Sonntag früh

    Der Wetterbericht sagte für den Sonntag eigentlich schönes Wetter voraus und nach dem Samstagrennen in Sonnenschein und dem Abendrot war auch jeder dieser Meinung. Irgendwie passte aber das Rauschen in der Nacht auf dem Hänger, nicht zum erwarteten Wetterbild. Früh dann aufgestanden - TRÜB UND NASS!!! Also war klar, das Rennen wird jedenfalls unter feuchten Bedingungen stattfinden. Ich erwischte einen sehr guten Start, kam richtig weit vor und machte die erwarteten Positionen zu den vorderen Startreihen gut. Unter trockenen Bedingungen wäre so ein Topresultat in meiner Klasse möglich gewesen und ein enger Dreikampf wieder mit Erich und Gregor nicht so abwägig. Leider fiel ich dann recht schnell den Regen-reifen-fahrern zum Opfer. So kämpfte ich mit mir, den Bedingungen und den Fahrern aus verschiedenen Klassen am Ende des Feldes. Es gab ein paar Stellen, da fühlte es sich an wie auf rohen Eiern und es war schlecht abzuschätzen ob es Wellen waren oder wirklich die Reifen an der Grenze sind. So langsam gewöhnte ich mich an die Bedingungen und nachdem ich anfänglich zurückgereicht wurde, ging es nun langsam wieder vorwärts. Ich war dann hinten in einer Gruppe mit weiteren 3 Fahren unterwegs und wir leisteten uns einige Überholmanöver bis…. Mitte des Rennens per Highsider ein 600er Fahrer abstieg und das Rennen unterbrochen wurde. So kam es zum Neustart und eigentlich froh, die erste Ecke im Getümmel gemeistert zu haben, mussten wir nochmal alle auf die Ecke zustürmen. Es ging aber gut und Teil 2 des Rennens entwickelte sich wie Teil 1. Guter Start und wieder nach hinten durchreichen lassen und schon waren die üblichen Verdächtigen zusammen. Insgesamt kam ich auf Platz 14 ins Ziel und war schon sehr dicht an Platz 13 dran. Eingangs Start/Ziel hatte ich einen Slide (nicht Rutscher!!! wirklich) und verlor etwas Zeit. Da wusste ich, das Limit meiner Reifen ist erreicht, aber recht gut spürbar. Beim gestürzten Open Fahrer ist leider ein Kahnbeinbruch diagnostiziert worden.

    Übrigens ging das E-Motorrad nicht an den Start. Ob es am Wetter lag – keiner weiß es. Gregor holte seinen 2. Sieg der 400er Klasse an diesem Wochenende. Für mich in dem Rennen erfreulich, ich habe meine Trainingszeit stark verbessert und bin nur knapp 10 Sekunden langsamer als Gregor auf Regenreifen gewesen. Da war ich schon sehr erstaunt, denn ich bin eigentlich auch ein Regenverweigerer und deshalb im Nassen eher nicht gefahren. Erich wurde Zweiter und damit stand fest, dass er den Gesamtsieg in der 400er Klasse vorzeitig holte. Er reiste mit einem guten Punktepolster an und nur ein Ausfall hätte noch für Gregor oder mich eine Chance bedeutet.

    3. Rennen – Sonntagnachmittag

    Nur im Feuchten aber schwierigen Bedingungen ging es ins 3. und letzte Rennen dieser Saison. Der Start war o.k. aber nicht optimal. Wieder, nachdem ich Plätze gut machte, ging die Reise rückwärts bis in meine, für dieses Wochenende, gewohnte Regionen im Feld. Schwierig waren die Bedingungen deshalb, weil die Streckenabschnitte verschieden feucht waren. In jeder Runde änderte sich die Linie. Gegen Mitte des Rennens wurde es sogar leicht trocken, vor allem auf der Ideallinie und für Regenreifen schon zu trocken. Eigentlich für meine Reifen die besseren Bedingungen. Irgendwie konnte ich aber die besser werdenden Bedingungen nicht umsetzen und fuhr meinen Regentrott weiter. Eigentlich Blödsinn, denn andere Fahrer vor mir hatten das gleiche Reifenmaterial und fuhren mir nun langsam davon. Ich hätte nur mitziehen brauchen, doch man merkt, wieviel der Kopf auch ausmacht und zum Vertrauen oder Misstrauen beiträgt. Das Rennen in unserer 400er Klasse gewann wieder Gregor und holte damit in allen Rennen an dem Wochenende den Sieg. Er kam mit den Bedingungen an allen Tagen am besten zurecht. Er wurde sogar Dritter im Gesamtfeld, obwohl mittlerweile die 600er Maschinen das Feld im Cup dominieren. Glückwunsch und wirklich Klasse Leistung von ihm!!!
    Zweiter wurde Erich und ich Dritter bzw. 13 im Gesamtfeld.

    Die Gesamtwertung findet aller Klassen findet man auf unserer Homepage: https://www.fireblade-forum.de/www.hr-racing.de

    Für mich als Resümee am Ende der Saison kann ich ziehen:

    1. Ich bin froh, diesmal wieder heil und ohne Schaden die Saison geschafft zu haben und den Cup auf Platz 3 beendet zu haben. Sicherlich wäre es bei trockenen Bedingungen, noch besser gelaufen, denn ich reiste auf Platz 2 liegend in der 400er Klasse zum Finale an.
    2. Sehr erstaunlich für mich, welche Performance meine (Trocken)Reifen auch im Nassen ablieferten, denn der Vorderreifen war gefühlt genauso warm, nur Hinten hab ich nicht auf Temperatur bekommen.
    3. Regenrennen machen auch Spaß. Man muss nur üben und das Material haben – also wird für die nächste Saison investiert!

    Von meiner Seite ein Glückwunsch alle Cup-Starter zu den erreichten Siegen und Platzierungen. Vielen Dank auch an die Gaststarter, welche immer wieder mit interessanter Technik anreisten und einen schönen Vergleich von Alt bis Modern lieferten.

    Sobald es Neuigkeiten gibt für die nächste Saison gibt, werden diese bekannt gegeben. Ein paar interessante Änderungen wurden schon besprochen, vor allem die Baujahrerweiterung, sowie neue, andere Rennstrecken.

    Rico
    ps: Und wenn mir jemand sagen kann, wie man in dem Forum Bilder einfügt, habe ich noch die zum Bericht passenden Schnappschüsse.