Zunächst einmal war das eines der interessantesten Rennen der letzten Jahre.
Die 3 an der Spitze - Crutchlow, Zarco und Rins - gehen medial derzeit ein wenig unter.
Zu dominant sind die Schlagzeilen und die Eindrücke der Irrsinnsfahrt des Marc Marquez. Anders kann man das nicht mehr bezeichnen, was der kleine Spanier da gestern veranstaltet hat.
Im positiven Sinne zeigt es einmal mehr die fahrerischen Fähigkeiten von MM, der Zeiten fahren konnte, welche die anderen - auch an der Spitze - nun mal eben nicht erreicht hatten.
Im negativen Sinne aber auch sehr deutlich die Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Fahrern und seinen scheinbar nicht vorhandenen Selbsterhaltungstrieb.
Er nimmt bei seinen wagemutigen Überholmanövern schwere Stürze und Unfälle der Anderen billigend in Kauf und vertraut einerseits darauf, dass diese eben jenen Selbsterhaltungstrieb haben, der ihm scheinbar zu fehlen scheint und daher für ihn schon bereitwillig Platz machen werden.
Andererseits scheint er sich wohl für unverwundbar zu halten.
Es mag zutreffen, dass kein anderer Fahrer im Feld kritische und beinahe aussichtlose Fahrsituationen und Beinahe-Stürze so gut abfangen kann wie er, weil er einfach diesen Instinkt für solche Momente hat und auch die erforderliche körperliche Fitness und Beweglichkeit.
Aber.....er ist auch gerade mal 25 Jahre alt. Und auch ein Marc Marquez wird älter.
In 3, 4 oder 5 Jahren könnten seine Reflexe schon ein wenig anders aussehen und dann könnten derartige Dinge - die er heute noch problemlos meistern kann - in einer Katastrophe enden.
Es steht zu befürchten , dass dann ein sehr schwerer Sturz nicht nur seine Karriere beenden könnte.....
Dass er dabei mit seinen Kamikaze-Manövern möglicherweise noch andere mit ins Verderben ziehen würde, hätte dann einen besonders bitteren Beigeschmack.
Daher wäre es angebracht, wenn dieser kleine Hitzkopf beim nächsten Rennen in den USA mal eine Denkpause in Form einer Sperre bekommen würde und sich so ein Rennen mal von der Tribüne aus ansehen müsste.
Gut übrigens, dass man ihn unmittelbar nach dem Rennen daran hinderte in die Yamaha-Box zu gehen.
Seine "Entschuldigung" wäre ohnehin nicht als solche akzeptiert worden und alle wissen, dass sie auch nicht ehrlich und aufrichtig gemeint gewesen wäre.
Und bei einem Zusammentreffen mit Rossi wäre Marquez womöglich danach noch ein Fall für die Kiefer-Chirurgie gewesen.