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ZitatAlles anzeigenIDM-Finale 2012 - Hockenheimring, 14. bis 16. September 2012 - VORSCHAU
Alle vier Titel-Entscheidungen in den IDM-Soloklassen fallen am Wochenende
Am Wochenende erleben die Fans des Motorradrennsports ein spannendes Finale in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft 2012. Vom 14. bis 16. September werden auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg die letzten Titel vergeben. So viele offene Entscheidungen gab es seit Jahren nicht mehr: Nur ein Fahrertitel ist bereits vergeben. Die zweifachen Weltmeister Pekka Päivärinta (Finnland) und Adolf Hänni (Schweiz) holten sich ihren zweiten gemeinsamen Meistertitel in der IDM Sidecar bereits vor zwei Wochen auf dem Sachsenring. Dagegen sind alle Titel in den vier IDM-Soloklassen noch offen.
Der veranstaltende Club BMC Hockenheim e.V. im DMV sorgt auch 2012 für einen Mix aus hochkarätigem Motorradrennsport und einem attraktiven Rahmenprogramm – bei offenem Fahrerlager. Neben den insgesamt neun Rennen erwartet die Fans am Samstagabend ab 19:30 Uhr die traditionelle Raceparty mit der Molch-Combo und interessanten Fahrer-Interviews. Am Sonntag stehen unter anderem der Pitwalk (ca. 12:45 Uhr) und die Bertha-Benz-Challenge (Fahrtmöglichkeit mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen) auf dem Programm. Neu ist die Möglichkeit, ausgewählte Bikes der Hersteller BMW, Honda und Suzuki bei geführten Touren zu testen.
In der IDM SUPERBIKE ist der Herstellertitel bereits an BMW Motorrad vergeben. Die BMW S 1000 RR war das überragende Motorrad der Saison. Auch der Fahrertitel wird an einen BMW-Piloten gehen. Doch wer das sein wird, entscheiden erst die beiden Rennen am Sonntag.
Die beste Ausgangsposition hat der Österreicher Michael Ranseder, der mit 225 Punkten in Hockenheim anreist. Für den Piloten vom Team Technogym Racing Austria - Fritze Tuning wäre es der zweite IDM-Titel nach seinem Erfolg in der Achtelliterklasse 2004. Der Hockenheim-Sieger des vergangenen Jahres hat aber nur ein acht Zähler-Polster auf seinen Markenkollegen Erwan Nigon. Der Franzose ist IDM-Neuling und fährt eine starke Debüt-Saison. Sechs Podestplätze, davon drei Laufsiege stehen in seiner Bilanz, obwohl einige IDM-Strecken für Nigon komplettes Neuland waren.
Nicht mehr so berauschend sind die Chancen für Jörg Teuchert. Der Franke liegt 23 Punkte hinter Ranseder und braucht schon etwas Glück, um sich den Pokal noch zu holen. Zuletzt am Sachsenring fuhr Teuchert zweimal auf das Podest und verpasste seinen zweiten Saisonsieg nur knapp.Spannung bietet jedoch nicht nur der Dreikampf um den Titel. Die IDM SUPERBIKE ist extrem stark besetzt und verspricht packende Rennen. Für den Ex-Weltmeister Karl Muggeridge (Honda) ist Hockenheim möglicherweise der Abschied vom aktiven Rennsport. Der Berliner Dario Giuseppetti kommt mit dem Erfolgserlebnis des ersten IDM-Rennsieges auf einer Ducati Panigale zum Finale. Im niederländischen Team RAC Racing BMW erlebt der Australier Damien Cudlin (Deutscher Supersport-Meister 2010) sein IDM-Comeback. Sein dort entlassener Landsmann Troy Herfoss ersetzt den verletzten Arne Tode im Honda Holzhauer Racing Promotion Team. Traditionell lockt das IDM-Finale auch in jedem Jahr Gaststarter an, was für gut gefüllte Starterfelder sorgen wird.
Das gilt auch für die IDM Supersport. In der 600er Klasse sieht derzeit alles nach dem ersten Triumph eines Finnen in einer IDM-Soloklasse aus. Tatu Lauslehto aus Järvenpää kommt mit einem Punktepolster von 32 Zählern nach Hockenheim. Fährt der Yamaha-Pilot in einem der beiden Rennen auf Rang zwei oder holt insgesamt mindestens 20 Punkte, ist ihm der Titel sicher. So kann die Entscheidung bereits beim Samstagsrennen der IDM Supersport fallen.
Nur der Schweizer Daniel Sutter hat neben Lauslehto noch eine Titelchance. Doch der Pilot vom Kawasaki Schnock Team Shell Advance muss auf einen Patzer des Finnen hoffen. Klarer Podest-Kandidat für Hockenheim, aber ohne Titelambitionen, ist der Österreicher David Linortner vom GERIN-SKM Racing Team, der vor einer Woche einen bemerkenswerten Gaststart beim Supersport WM-Lauf auf dem Nürburgring ablieferte. Die besten Deutschen in der Meisterschaftstabelle folgen mit Kevin Wahr, Titelverteidiger Jesco Günther und Marc Moser auf den Rängen vier bis sechs.
Wie schon am Sachsenring wird Linortners Teamchef, Günther Knobloch, wieder selbst an den Start gehen. Er pilotiert die neue MV Agusta F3 675, die vor zwei Wochen ihre IDM-Premiere erlebte. Auch der 125-er Meister des Jahres 2007, Georg Fröhlich, startet auf einer MV Agusta.Zwei Titelentscheidungen stehen in der kleinsten Klasse (IDM 125/moto3) in Hockenheim an. Die Piloten der neuen Moto3-Klasse (Viertakt-Motoren mit maximal 250 ccm und einem Zylinder) starten gemeinsam mit den traditionellen 125ccm-Zweitaktern, werden aber extra gewertet.
Chancen auf den ersten moto3-Titel in der IDM-Geschichte haben noch drei Piloten. Seit der unglücklichen Trainings-Verletzung von Klaus Heidel (ADAC Sachsen Leistungszentrum) ist Luca Grünwald der klare Titelfavorit und könnte nach 2010 (IDM 125) seinen zweiten Meistertitel holen. Mit 42 Zählern Vorsprung braucht Grünwald nur noch einen achten Platz in einem der beiden Rennen. Der Pilot vom Freudenberg Racing Team hat in dieser Saison bereits zehn Laufsiege auf seinem Konto, dem stehen vier Ausfälle gegenüber. Nur ein weiterer Patzer des Leaders lässt die Titelchancen seiner Konkurrenten am Leben. Zwischen Michael Ecklmaier (208 Punkte) und dem Niederländer Bryan Schouten (207) erwarten wir aber auf jeden Fall ein spannendes Gefecht um den Vizemeistertitel.
In Hockenheim wird möglicherweise zum letzten Mal ein IDM-Titel in der Achtelliterklasse vergeben. 2013 sollen die Zweitakter zwar weiter einen Platz in der IDM haben, aber nicht mehr das Prädikat einer Deutschen Meisterschaft.
Als Führender der IDM 125 kommt der Tscheche Ladislav Chmelik nach Hockenheim. Zwei Punkte Vorsprung trennen ihn vom Nümbrechter Florian Alt. Der 16-Jährige vom Freudenberg Racing Team will den Deutschen Meistertitel unbedingt gewinnen, obwohl sein Saison-Schwerpunkt auf dem Red Bull Rookies Cup im Rahmen der MotoGP liegt. Dort führt er aktuell die Wertung an und hat beste Chancen, diesen begehrten Pokal als erster Deutscher zu gewinnen.
Und dazu hat er einen Plan: Er wird am Samstag in Misano (Italien!) das Cup-Rennen fahren. Danach geht es gemeinsam mit seinem Vater Richtung Hockenheim – knapp 1.000 Kilometer über Nacht per Auto. Am Sonntag ab 9 Uhr muss Florian mindestens drei gezeitete Runden im Warmup fahren, um sich per Sonderregelung noch für die beiden Rennen zu qualifizieren. Und dann geht’s erst richtig los. Da er die Trainingsläufe am Samstag auslässt, muss er sich hinten anstellen und versuchen, die Rennen von der letzten Start-Position zu gewinnen.
Schon einmal gelang ihm das. Am 29. und 30. Juni gewann Florian in Assen (Niederlande) beide Läufe des Rookies Cups, düste 1.200 km nach Spielberg in Österreich und holte dort am Sonntag den 125er Rennsieg - von der letzten Startposition. Neben Ladislav Chmelik und Florian Alt hat auch dessen Teamkollege Max Enderlein noch Titelchancen. Der Hohenstein-Ernstthaler liegt 24 Punkte hinter Chmelik.Termine und Tickets
Die Qualifyings starten am Samstag um 09:00 Uhr. Ab 16:30 Uhr werden die ersten beiden Rennen (ADAC Junior Cup, IDM Supersport) ausgetragen. Am Sonntag fallen nach dem Warmup (ab 09:00 Uhr) alle noch offenen Titelentscheidungen in weiteren sieben Rennen. Die IDM SUPERBIKES gehen um 11:15 Uhr und 14:35 Uhr an den Start.Tickets an der Tageskasse kosten Samstag: 16 Euro, Sonntag: 30 Euro. Für das Wochenendticket werden 32 Euro (Vorverkauf: 28 Euro) fällig. Kinder unter 13 Jahren haben in Begleitung Erwachsener freien Eintritt in den Stehplatzbereich.
(IDM Presse - Text: Wolfgang Mihan)