Hallo,
zuerst die Geschichte, dann die Fragen.
Motorrad: SC59 ABS (2009). Der Lenker sollte höher. Dafür war die originale Bremsleitung vorn zu kurz. Also Austausch, Stahlflex. Das Entlüften nach dem Wechsel schien mir heikel. Deshalb habe ein Bremsenwartungsgerät gekauft, um mit Überdruck befüllen/entlüften zu können. Honda beschreibt im Werkstatthandbuch nur die Variante mit Unterdruckentlüftung am Bremssattel, oder die manuelle Methode - Pumpen mit dem Hebel - letzlich auch Überdruck.
Alles soweit so gut, befüllt, entlüftet (Entlüftungsprogramm nach Handbuch). Auf der Simulatorseite der vorderen Ventileinheit kamen endlos lange Blasen. Ich war froh, nicht manuell pumpen zu müssen. Habe mit 1,8 bar befüllt/entlüftet.
Probefahrt, mehrere Bremsungen hintereinander. Dann Wenden auf enger Straße. Schon irgendwie komisches Gefühl. 200m später Gestank, und kein mm Bewegung mehr. Die Bremse war fest! Mopped an den Straßenrand heben ist auch nicht gerade ohne, wenn man's im Kreuz hat. Per Entlüftungsnippel Druck abgebaut, und langsam nach Hause gefahren. Fehlercode ausgelesen: 4-3, vordere Ventileinheit fehlerhaft. Vorgeschlagene Vorgehensweise: Fehlercode löschen, nochmal fahren mit Selbsttest. Falls Fehler wieder auftritt, Ventileinheit tauschen. Gelesen, getan. Nicht mehr so weit gefahren, aber wieder ein paarmal gebremst. Bis die Bremse vorn wieder anfing, sich geruchlich bemerkbar zu machen (und auch fühlbar, ja). Zurück in die Garage war noch möglich, ohne zu bremsen. Kein Fehlercode mehr angezeigt, aber Bremse auch nicht auf Blockade. Während der zwei Fahrten ist mir noch aufgefallen: Am Anfang ließ sich der Bremshebel sehr weit ziehen (fast kein Druckpunkt), tendenziell dann immer weniger.
Die Fragen: Hatte schon mal jemand eine festgehende ABS-Bremse? Darf man das System mittels Überdruck befüllen? Wieviel Druck im System kann mit dem Handbremshebel/-zylinder aufbauen? Hat jemand Ideen, was ich noch falsch gemacht haben könnte?