Speer - Getting Started - 24.09

Hi,

hab mich endlich dazu entschlossen mal das Thema Rennstrecke anzugehen. Daher bin ich am 24.09 mit Speer auf dem Hockenheimring. Sonst noch jemand dabei?

Darauf hatte ich gehofft. Kann's ja auch kaum noch erwarten.
Dir dann auch viel Spaß und gutes Wetter.

Kurt
Mein Kleiner fährt gedanklich immer mit. Deshalb musste ich diese Saison zwei Krankenhäuser zum Glück nur als Besucher betreten. Bin gerne der Anker am Ende der Gruppe
Hauptsache gedanklich entspannt. Dann passt es.

Das hast du ja wirklich schön geschrieben. Das macht wirklich Lust auf mehr. In mal gespannt ob das Wetter trocken wird. Sonst Krieg ich eine Regenlektion. Ist auch nötig. Aber das mit der Blickführung wird kniffelig...
Ich fahre meist nach Navi...

Nee, das wird schon. Die Instruktoren werden mir das bestimmt einhämmern. Danke für den Link.

Zusammenfassung des Speer "Getting Started" vom 24.09 auf dem Hockenheimring

Tag 1
Ich bin einen Tag früher angereist, da ich absoluter Rennstrecken Neuling bin. Ich dachte mir schon das ich vor lauter Staunen ewig brauchen würde, bis ich mich am Hockenheimring orientiert hätte. Naja so war's dann ja auch.
Vor lauter Mopeds und lautem brum brum guckt klein Basti nur fasziniert in der Gegend rum
Nachdem ich dann endlich den Weg zur Boxengasse und die Speer Box gefunden hatte, hab ich mich in die laaaaange Schlange vor der Anmeldung eingereiht. Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich dann endlich an der Reihe...und falsch! Es handelte sich um die Ausgabe der Transponder
Also ab ans Ende der andere Schlange und wieder eine Ewigkeit warten. Irgendwann war auch ich dann an der Reihe. Schnell meine vollständig ausgefüllten Unterlagen gezückt und dem freundlichen Menschen hinter dem Anmeldungsschalter in die Hand gedrückt. Nach einem kurzen Blick in meine Unterlagen guckte der mich nur mitleidig an und da war es mir schon klar: Fu**! Schon wieder falsch...
"Die Anmeldung für das morgige Getting Started kann auch erst morgen früh durchgeführt werden" sagte der Gute dann auch zu mir. Naja, wieder was gelernt.
Also konnte ich mein Moped nun in aller Ruhe von Spiegeln und Blinkern befreien und alle Lampen abkleben. Danach noch ein wenig die anderen Mopeds bewundern und abends dann einen sehr leckeren Salat futtern.

Tag 2
Nach dem Aufstehen, Packen, Auschecken und Frühstück bin ich dann in voller Montur, ink. Rucksack und schlotternden Knien, rüber zur Speer Box marschiert um die Anmeldung durchzuführen. Diesmal klappte dann auch alles direkt.
Erster Tagespunkt sollte eine Theorieeinheit um 9 sein. Bis dahin hatte ich noch gut eine Stunde. Also einen gemütlichen Platz gesucht und vor lauter Aufregung eine nach der anderen gequalmt. Um 8:45 fällt mir dann auf das ich vor lauter Nervosität meinen Helm im Hotelzimmer liegen gelassen hab...unglaublich! Da bin ich bei einem Rennstrecken Training und hab keinen Helm!
Nach einem zügigen Marsch zum Hotel und einem noch zügigerem Marsch zurück bin ich dann noch pünktlich zur ersten Theorieeinheit aufgeschlagen. Kalt war mir nun nicht mehr.
Nach der Theorie (Blickführung, Blickführung, irgendwas anderes und Blickführung) kam die Aufteilung der Gruppen.
"Wer will in die schnellste Gruppe?" wurde dann gefragt. Irgendwie konnte ich's nicht lassen. Hab mich dann dafür gemeldet und mich innerlich schon ein wenig gefragt, ob ich da richtig aufgehoben bin. Zum ersten mal auf der Rennstrecke und dann die schnellste Gruppe? Mal abwarten...

Nun ging's zu den Schräglagenübungen. Also fahren mit einem Moped mit Auslegern links und rechts welche ~45 Grad Schräglage ermöglichen. Das klappt nach zwei Runden im Kreis dann auch ohne große Problem. Diese Schräglage ist wohl fast jeder schonmal gefahren. Ob bewusst oder unbewusst.
Richtig interessant wurd's dann, als die selbe Übung mit dem eigenen Moped durchgeführt werden sollte. Da wird's dann schon was schwieriger sich selbst zu sagen, das der eigene Reifen deutlich mehr kann, als das olle runde schwarze Ding auf dem Übungsmoped. Ist ja die eigene Maschine. Aber nach ein paar Runden kam dann auch das Knie mit dem Boden in Berührung und die Übung konnte innerlich als bestanden abgehakt werden. Auf zur Bremsübung.

Die Bremsübung ist eigentlich schnell erzählt. Anfahren und mit 50-60 km/h ab einer Markierung bremsen und vor einer zweiten Markierung zum Stehen kommen. Das klappte bei jedem ganz gut. Richtig spannend wurde es, als wir nicht mehr ab der ersten Markierung, sondern an einem frei wählbaren Punkt NACH der ersten Markierung mit dem Bremsen beginnen sollten. Die zweite Markierung, an der wir zum Stillstand gekommen sein sollten, wurde natürlich nicht verändert. Da lernt man dann ganz schnell, wann der Hinterreifen den Kontakt zum Boden verliert. Eine wirklich sehr lehrreiche Übung. Bleibt noch der Handling Kurs bevor es auf die Strecke geht.

Der recht große Handling Kurs war mit Hütchen abgesteckt und testete im wesentlichen die Blickführung, die Blickführung und die Blickführung. Während wir den Kurs fuhren, wurde dieser durch die Instruktoren verändert. Aber durch das einhämmern der Wichtigkeit der Blickführung war auch der veränderte Kurs schnell erkannt und die Linie konnte, wenn auch langsamer, gehalten werden. Eine echte Herausforderung war dann die Abschlussrunde. Da gab der Instruktor das Tempo vor und naja, da gingen dann doch einige Zehntelchen auf den Instruktor verloren...vielleicht auch was mehr

Turn 1 (14 Uhr)
"Dieser Turn dient dem Kennenlernen der Strecke und ist NICHT zum Angasen gedacht" sagte der Instruktor. Dafür war ich mehr als dankbar, da mir echt die Pumpe ging. Also Ampel auf Grün und los.
" Wuähhhh, was macht der da?" war mein erster Gedankte als der Instruktor loslegte. Ich dachte wir sollen die Strecke kennenlernen...
Die ersten zwei Runden waren Stress pur, da ja null Streckenkenntnis vorhanden war und das Tempo nicht gerade dazu beitrug, meinen Puls zu senken. Aber ab der dritten Runde kam so langsam eine gewisse Vertrautheit mit der Strecke auf und da war der erste Turn auch schon vorbei. Ich kann wirklich nicht sagen, wie viele Runden wir im ersten Turn geschafft haben. Allerdings wurde die letzte Gruppe zwei Runden vor Ende ein- und überholt. Nach dem dezenten Hinweis, das wir doch die Linie des Instruktors fahren sollten, hatten wir 30 Minuten zum Verschnaufen und dann ging's auch schon weiter.

Turn 2 (15 Uhr)
Dieser lief schon deutlich entspannter. Das Tempo wurde nochmals gesteigert aber diesmal waren wir alle darauf vorbereitet. An dieser Stelle ein gut gemeinter Rat. Klebt euch die verdammte Geschwindigkeitsanzeige ab! In irgendeiner Runde des zweiten Turns hab ich doch tatsächlich, kurz vor dem Ende der Parabolika, bei 240 drauf geguckt und fast den Bremspunkt verpasst. Da kommt der Vordermann doch verdammt schnell näher. Die Geschwindigkeit ist wirklich uninteressant. Für meinen Schaltblitz war ich im Gegensatz dazu mehr als dankbar, da meine kleine SC50 während der Parabolika doch schwer orgeln musste.

Turn 3 (16 Uhr)
Dieser war, auch wenn's sehr zügig zur Sache ging, ein sehr entspannter. Im Gegensatz zum Ersten, nachdem ich schmerzende Handgelenke hatte und damit viel zu verkrampft auf der Maschine saß, war hier alles entspannt. Das Vertrauen in die eigenen Reifen und der unglaubliche Asphalt auf einer Rennstrecke haben ein Tempo ermöglicht, welches ich so noch nie erlebt hab. Dabei waren die gefahrenen Schräglagen wirklich nicht so extrem. Es war eher diese Schwarz/Weiß Kombination aus Angasen und Ankern. Herrlich...

Fazit
Eine wirklich sehr lohnende Veranstaltung, die jedoch die Gefahr in sich birgt, noch mehr Rennstrecke zu wollen. Es ist einfach ein total anderes Fahren und besitzt definitiv ein gehöriges Suchtpotential.
Die Speer Mitarbeiter waren durch die Bank alle super freundlich und hilfsbereit. Diese Veranstaltung kann ich nur empfehlen.

Ich hab versucht das ganze ohne große Unter - oder Übertreibungen zu schildern. Keine Ahnung ob's mir gelungen ist, denn ich bin noch immer von dem Erlebnis total geflasht.

Stimmt, da war ja was.
Aber falls ich mich mal legen sollte und es auf Lenkerschlagen zurück zu führen sein sollte, werd ich mich an Honda wenden und Regress vordern

Kurt
Oh, du hast ja sowas von recht. Das war wirklich eine ganz tolle Erfahrung und schreit nach mehr.

Peterschnecke
Vielen Dank. Über eine Rennverkleidung denkt man auch direkt nach. Denn jeder der Mit einer Rolle Klebeband durch die Gegend rennt hat sich auch schon geouted  

Vielen Dank für das Angebot aber ich hab schon beide Seiten ramponiert
Aber eine Rennverkleidung erspart trotzdem das Abkleben. Mal gucken...
Der Trend, hab ich mir sagen lassen, geht eindeutig zum Zweit-Motorrad.
Vielleicht kommt der Trend ja auch mal in meinem Portemonnaie an  

Kiesbett Expedition...
So einen Aufkleber muss ich mir auch besorgen.