Das Anprangern der Verbrennermobilität ist nur teilweise gerechtfertigt. Kleiner Blick auf die Zahlen zum Co2-Ausstoß in Deutschland nach Sektoren, Stand 2016, Quelle: https://www.ndr.de/ratgeber/klima…ndioxid146.html
37,8 % Energiewirtschaft
20,7 % Industrie
18,2 % Verkehr
10,2 % Haushalte
7,8 % Landwirtschaft
4,2 % Gewerbe / Handel
1,2 % Abfall
Wir reden hier also von 18 Prozent Einsparpotential. Ganze 18 Prozent!!! Diese 18 Prozent dominieren die öffentliche Debatte. Das ist unsinnig oder zumindest ist der Verkehr angesichts der Dringlichkeit des Problems der falsche Hebel. Aber bitte, lasst uns da noch einsparen, das ist auf jeden Fall sinnvoll: Damit meine ich nicht den Berufspendler vom Land, sondern die mit Mimimi-Begründungen innerstädtisch durchgeführten Fahrten, das ständige Reisen der Business-Kasper, die zu häufigen Urlaubsflüge.
Was eigentlich zur Debatte stehen sollte, ist unser Gesellschaftsmodell mit dem Grundsatz vom angeblich nötigen Wachstum und der Wegwerfmentalität. Dieses Modell kann mit keiner Technologie langfristig funktionieren. Das ist es, was auch die Grünen nicht in Frage stellen. Es geht einfach nicht dauerhaft. Wie auch? Im Alltagsleben drückt sich das so aus: die Wohnfläche wird immer größer, das Auto immer größer, der Flachbildschirm immer größer, die Urlaube häufiger, die Klamottenwechsel häufiger und so weiter. Das Problem am Hype um die Elektromobilität ist nun, dass mit dem Glauben verbunden ist, es ginge doch so weiter, nur eben "sauber".
Die größten Verursacher sind Energiewirtschaft und Industrie. Und genau "die" realisieren unseren Lebensstil, indem sie damit den Mist herstellen, den wir dann nach kurzer Zeit wieder wegschmeißen. Und wir wenden Energie auf für die scheinbare Notwendigkeit zu immer mehr Digitalisierung. Hier anzusetzen, wäre der größte Hebel und dabei sind all diese Stationärverbraucher sogar besser oder zumindest weniger schlecht für die Strom-Umrüstung geeignet, weil man den Strom nicht mit herumtransportieren muss wie beim Verkehr.