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Der kleine Einstiegskringel ist abgerollt, weiter geht’s und mal feste aufgezogen – was jetzt folgt, ist für einen 990-er Fan doch noch recht beeindruckend. Unter röhrendem Kampfgebrüll stürmt der 1170-er voran, daß es nur so eine Freude ist und das Vorderrad leicht wird – was wird geschehen, wenn man jeden Gang so ausdreht? Wird der Motor mit einem Knall den an ihn geschraubten Geraffelhaufen nebst Fahrer verlassen und von jeglicher Last befreit nach vorn streben? Ganz im Ernst – die Leichtigkeit, mit dem die LC-8 Aggregate hochdrehen, macht fast Angst. Man könnte sie ohne Mühe zerdrehen – sie wollen immer nach vorne, ohne zäh zu werden. Jetzt zum Fahrwerk – so etwas von kristallklar rückmeldend habe ich selten erlebt, Korrekturen vor der Kurve, in Schräglage – alles geschieht mir einer spontanen Agilität, die aufgrund des Einsatzzweckes nur wenig schmäler ist als die einer SD – dem Mountainbike auf Rädern. Hingucken, hinfahren – easy racing. Eine Gerade entlanggestürmt, da kommt eine meiner Lieblings-Links, zwei Gänge ‚runtergetickt (naja, ein wenig knochig ist das Räderwerk schon und im Stadtverkehr gerät manchmal die Leerlaufsuche zum kleinen Glücksspiel, nix für dicke Motorradstiefel...) – schrrrrapp – die Flanke des linken Fußes raspelt über den Asphalt, mannomann, da ginge noch viel mehr, soviel Sicherheit vermittelt das ganz offenbar für die Renne eingestellte Fahrwerk – und wieder aufgezogen. Brooohaahaaaaarrrrrrrr – da geschieht es: Nicht nur das „Jahaa – das ist es-Gefühl wie bei der SD – sondern wieder Gänsehaut – und zwar jetzt bis in die Haarspitzen...“ – so intensiv ist die Soundglocke, in die einen dieses Bike einhüllt, beim Runterschalten dieses heisere „rrröööharrrrr, röööharrrr....“ – so muß sich Don Bostrom auf einer Duc fühlen, so Troy Corser.... – scheiße, da ist ja schon der Bahnübergang:
Da spricht der Renn-Kürbis jetzt ganz deutlich zu mir: „Hey, Du Fireblade-Tourenschwuchtel, SuperDuke-Weichei – das hier ist nix für mich, fährst Du mich bitte auf die Rennstrecke, ich will woanders spielen!!!“. Mir verschwimmt der Blick – das ist die Brille, die mir das knackig-straffe Fahrwerk fast von der Nase geschüttelt hat – und der schmerzende Tritt, den mir die Hinterhand in den Allerwertesten und zwei noch empfindlichere Körperteile versetzte, veranlassen mich zu einem kurzen Zwischenstopp. Das wäre ja noch schöner, Du Zicke – das ist meine Hausstrecke und da bin ich der Chef. Kein Problem – sieht man eine schlechte Wegstrecke vor sich, stellt man sich in Jockeymanier in die Fußrasten, klemmt die Knie an den Tank und reitet den schlechten Parcours einfach ab. Schnell wie kaum sonst ist der Hauskringel abgedreht – nach Hause zum Fotoshooting, alles scheint sehr hochwertig gemacht, über das von manchen belächelte „Knick-knack-Design“ kann man gerne streiten – wenn ich ‚draufsitz‘, sehe ich’s nicht:
Das feine Hinterrad gibt’ auch für die SuperDuke – zum Discount-Preis von 1.800 EUR….
Zu guter Letzt die Gesamtansicht:
Ich rollere zurück zum Dealer – nebenbei kann man mit diesem Apparat noch zum Verkehrsrowdy mutieren, an der Ampel kurz hochgedreht, würgt der liebe Opa in seinem Golf den Motor ab und auf dem Gehweg erleidet der altersschwache Dackel an der Leine den ohnehin schon längst erwarteten Kardiovaskulärinfarkt – aber wir sind ja anständig und steigen wieder auf die SD zur Rückfahrt. Herrgott, was für eine Luftpumpe, dieser 990-er.... . „Hallloooo – halloooooooo..... was schreibst Du denn da, Andreas?“ „Hmmgrrmmmpff – wahaassss, wie, wo?“ „Du willst Dir doch nicht noch eins von diesen überflüssigen Geldvernichtungsgeräten in die Garage stellen...?“ Leicht errötend: „Hmtja – Du weißt doch, die Fireblade wäre dann zwar in der Ranking-Liste die Nr. 3 – aber... – Liebes, gibst Du mir einen Hauskredit mit günstigen Konditionen über – so sagen wir ....... – 15.000 EUR?“ Die Holdeste aller Holden flötet zuckersüß zurück: „Gerne, mein Schatz – mit der Kündigung und einem strikten Rückzahlungsplan; die Einzelbeträge weiß ich schon einzutreiben, keine Sorge... . Möchtest Du nicht schon mal probeweise in der Garage übernachten?“
Tür zu.
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Frauen und ihre Argumente...... – da machste nix…. .
. Da spricht jemand den anderen aus dem Herzen.
