Moin,
ich habe am 19.05.2011 ein Schräglagentraining beim ADAC in Laatzen besucht und wollt nun mal niederschreiben wie es denn so war.
Hatte vor dem Training selber in mehreren Foren nach Erfahrungen gesucht und leider nichts gefunden.
Das Training war an einem Donnerstagabend von 17:00 bis 19:00 Uhr.
Ich habe mit einem Bekannten dran teilgenommen, sind dann kurz vor 17:00 zum Infotresen im ADAC Gebäude (gibt dort ja nur ein Gebäude). Die Dame war echt freundlich, hat kurz unsere Namen abgehakt und gesagt wir sollen in der Kantine warten, dort werden wir dann vom Instruktor abgeholt.
Gesagt, getan, kurz vor 5 war der Instruktor dann dort und hat uns beide und die weiteren 4 Teilnehmer in Empfang genommen.
Wir sind dann noch kurz in einen Besprechungsraum gegangen, dort war dann kurzes kennenlernen angesagt, sollten uns halt kurz vorstellen, wie wie heißen, wo wir herkommen, was wir fahren und vor allem welche Erwartungen wir an das Schräglagentraining haben.
Danach hat dann noch jeder einen Namensaufkleber für die Schutzkleidung oder den Helm bekommen und dann hat der Intruktor uns die Regeln für die nächsten 2 Stunden erklärt.
Nach der kurzen Besprechung ging es dann endlich raus zu unseren Mopeds, wir haben dann eine kurze Runde über die Fahrsicherheitsanlage gedreht um die Reifen auf Temperatur zu bringen und dann ging es zu den beiden Kreisen auf dem Fahrsicherheitsgelände.
http://maps.google.de/maps?...
Der kleine Kreis hat einen Durchmesser von 40 Metern und der große von 80 Metern, der Asphalt dort hat eine extra griffige Schicht.
Vor der Einfahrt in die Kreise gab es dann nochmal ca. 5 Minuten Theorie und den netten Hinweis, dass es im Container an der Seite einen Wasserspender gibt und wir ruhig trinken sollen um der Dehydration vorzubeugen, in dem Moment wo der Instr. das sagte guckten wir uns alle nur ganz ungläubig an, wir hatten vielleicht 20 Grad Aussentemperatur und bewölkten Himmel.
Weiter zu den Regeln, es dürfen maximal 3 Teilnehmer pro Kreis am Fahren sein, überholen im Kreis ist verboten und natürlich darf in den Kreisen nur immer in eine Richtung gefahren werden.
Wir sollten dann in jedem Kreis erstmal 3 Runden links- und 3 Runden rechtsrum drehen um uns einzugewöhnen. Hat natürlich nicht geklappt, wer denkt schon ans Zählen beim Kreisfahren.
Wurden dann vom Instr, wieder rausgewunken und er hat sich erstmal ein bißchen über unsere Zählschwäche lustig gemacht (auf eine nette Art und Weise natürlich).
Nachdem es so nicht ging, durften wir dann frei fahren, zwischen den Kreisen ist eine kleine Asphaltierte Fläche, dass war unser Warte und Aufenthaltsbereich.
Wir konnten also nach Herzenslust beide Kreise in beliebiger Richtung nutzen ,so lange wir nicht über die 3 Mann pro Kreis Anzahl kamen.
Nach ca. 10 Minuten war es dann für alle Zeit an den zuerst belächelten Wasserspender zu gehen, ein bißchen im Kreis dahren schlaucht doch schon wirklich heftig, ich war komplett durchgeschwitzt.
Während des freien Fahrens in den Kreisen hat der Instr. dann immer wieder einzelne oder auch die ganze Gruppe rausgewunken um Tips zu geben.
Unsere 6er Gruppe war auch von den Mopeds her gut gemischt, es war eine Harley dabei, eine BMW 12er GS, eine NSR400R, eine Aprillia Mille, eine ZX 12R und ich mit meiner 20 Jahre alten GSX-F.
Nach ca. 1 Stunde war ich mir dann soweit sicher geworden, die Fußrasten links und rechts haben Dauer geschliffen, dass ich meine jungfräulichen Knieschleifer aus meinem Rucksack holte.
(Ich habe schonmal versucht die Schleifer zu entjungfern, habe es aber nie geschafft)
Schleifer an die Kombi, rein in den großen Kreis, Hintern zur Seite, Moped bis kurz vorm Aufsetzen Fußraste schräg gelegt und Bein raus. Schon war der Schleifer am Schraddeln.
Es war zwar nicht Ziel des Trainings mit dem Knie auf dem Boden zu kommen aber für mich persönlich die einzigste Möglichkeit es mal ungeniert auszuprobieren, ohne mich und andere unnötig in Gefahr zu bringen.
Gegen Ende der 2 Stunden waren mein Bekannter mit seiner ZX-12R und ich dann fast nur noch alleine in den Kreisen. Die anderen haben sich länger mit dem Instr. unterhalten, bzw. waren dann wohl auch etwas kaputt.
Am Ende gab es dann nochmal eine kurze Nachbesprechung im Besprechungsraum, dort gab es nochmal ein paar Tips und die obligatorische Ansprache, dass nun die meißten bei 100% der Machbaren Schräglage angekommen sind und man im öffentl. Straßenverkehr nur 80% nutzen soll um sich eine Reserve zu lassen.
Nun das Fazit:
2 Stunden im Kreis fahren für 69 Euro ist bei dem gebotenen ein fairer Preis.
Man lernt etwas dazu auch wenn man schon über viel persönliche Fahrpraxis verfügt, ich selber fahre ca. 20.000km im Jahr.
Die Erklärungen des Instruktors sind gut verständlich und es wird jeder langsam an immer größere Schräglage herangeführt bis die Rasten dann aufsetzen.
Gemäß dem Intruktor ist dieses im Originalzustand dann der Punkt kurz bevor die Reifen an der Schräglagengrenze sind.
Ich weiß nun endlich auch wo meine Grenzen und die Grenzen meines Mopeds sind.
Gruß
flo