Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit meiner Unfall VFR.
Wenn ich geradeaus fahre, ist der Lenker, bzw. die obere Gabelbrücke leicht eingeschlagen.
Die Gabelholme sind einwandfrei in Ordnung. Die Lenkerstummel sind gerade. Also könnten jetzt noch die Gabelbrücken krumm sein, oder die Gabel verspannt sein oder der Rahmen ist verzogen .
Meine Frage ist nun:
Wie kann ich am besten feststellen wo der Fehler liegt ? D.h. wie kann man die Gabelbrücken überprüfen ??? Wenn man die Gabel "entspannt" wie ist die richtige Vorgehensweise ?? (Ich habe in Erinnerung das mal irgendwo ein Artikel zu diesem Thema in der Motorradpresse stand. Weiß nur nicht mehr wo .)
Wer hat damit Erfahrungen gemacht, bzw. hat einen Tip ??
Hilfesuchende Grüße
Andreas
Gabel verspannt, Gabelbrücke krumm, oder ???
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AndreasW -
11. März 2002 um 10:24 -
Erledigt
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- Offizieller Beitrag
Hi Andreas,
ruf mich heut abend mal an, dann kann ich's Dir mal ausgiebig beschreiben, hatte das an der CB750F und an der SC28 (jeweils nach Crash).
Gruß
PeteRR 02236-59290
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Die Pi*Fensterkreuz-Methode:
Verschraubungen an Gabelbrücke, Gabeljoch und Gabelstabi (falls vorhanden) etwas lockern und dann die Lenkerstummel (nicht lockern!) in die Richtung drehen, bis es nach Augenmaß gerade ist. Alles anziehen und Probefahrt machen. Wenn subjektiv gerade, einfedern prüfen bzw optische Prüfung der Parallelität der Gabelrohre (oder mit Aluprofil).
Ist zwar nicht high-tech, hat aber bei mir auch gereicht, als in der Tiefgarage ein freundlicher Nachbar meine SC 28 noch etwas an die Wand "gerückt" hat.Gruß,
rolf k
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Hallo Andreas,
habe schon mehrere VFR750F nach Crash wieder hergerichtet. Bei keiner war jemals die Gabelbrücke verzogen (wurde jeweils geprüft). Wenn das kein Mega-Crash war ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß das die Gabel verspannt ist.
1) Gabelbrücken lösen und Rad ausbauen.
2) Gabel in Gabelbrücken drehen und nach oberen Ringen nach Auge ausrichten
3) obere GB leicht anziehen
4) Gabel incl. Rad von "unten" nach oben zusammenbauen und anziehen
5) WICHTIG: Beim Anziehen der Lenkkopfmutter nicht den Lenkanschlag zum Abstützen verwenden (dadurch verspannst Du die Gabel wieder)
6) das VR mit den Beinen abstützen und so die Gabel vor verdrehen sichern, dann Lenkkopf festziehen.Hatte mal ein ähnliches Problem mit einer nagelneuen CBR900-Bj.98
Die war "serienmässig" mit schiefer gabelbrücke ausgeliefert worden. Nachdem der Händler das problem nicht lösen konnte, kam ein Honda-Mann von Honda Deutschland, hat sich die Sache angesehen und schriftlich mitgeteilt, das das im "Bereich der normalen Toleranzen" möglich wäre.
Ist kein Witz sondern Tatsache. Die Blade ließ sich tadellos fahren, aber es hat mich trotzdem gewaltig gestört. Hab sie dann 1 Jahr später wieder verkauft.Gruß Wolfgang
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Hallo zusammen, ich danke Euch für die guten Tips . Ich werde morgen abend mit einem (oder evtl. auch 2 ) kalten Bier in der Garage verschwinden und es ausprobieren.
Ich werde dann berichten. Bei Erfolg (also wenn wirklich nur die Gabel verspannt ist) trinke ich wahrscheinlich noch ein kaltes Erfolgsbier und stosse auf Euch anGruss
Andreas -
- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von WeHa
5) WICHTIG: Beim Anziehen der Lenkkopfmutter nicht den Lenkanschlag zum Abstützen verwenden (dadurch verspannst Du die Gabel wieder)
Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,
bist Du da sicher????
Wenn die Gabelbrücke auf Anschlag liegt, wird doch das gesamte Drehmoment beim Anziehen der Lenkkopfmutter(die ja auf dem Schaft der Gabelbrücke geschraubt wird) über den Anschlag n den Rahmen geleitet-man hält also weder mit Lenker noch Standrohr dagegen-somit bleibt doch das System Achse-Standrohre-Gabelbrücken von Verspannungen durch Drehmomenteinleitung(das Gegenhalten) verschont -oder???? -
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Noch ein kleiner Tip, bevor du dir zuviel Arbeit machst und stundenlang rumsuchst.
Ich habe mein Baby leider letzten Sommer im Straßengraben versenkt, hat mir auch richtig leid getan fuer sie *heul* aber Glück im Unglück, nur ein paar ganz leichte Kratzer und nix kaputt.
Beim ersten fahren ist mir dann aber leider genau dein Problem auch aufgefallen. ich musste den Lenker leicht schräg halten um geradeaus zu fahren.
Also zu Hause mal alle Schraube an der Gabel gelöst und versucht das Vorderrad gerade zu bekommen aber nichts hat funktioniert. Die Fahreigenschaften schienen auch nicht beeinträchtigt. Nach 2 Monaten bin ich dann draufgekommen:
Das Hinterrad wurde bei dem Sturz leicht angehauen und ist jetzt nicht mehr in der Spur gelaufen. Um das auszugleichen muss man natürlich den Lenker ein wenig einschlagen. Also Hinterrad neu ausgerichtet und alles war wieder in Ordnung!Vielleicht hilft dir das ja auch weiter.
Gruß Dirk SC33
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Hallo Dirk, lässt sich bei der rc36 mit Einarmschwinge eigentlich ausschliessen. Trotzdem Danke f. den Tip.
Gruss
Andreas -
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Moin PeteRR,
wenn Du die Lenkkopfmutter anziehst, darf die obere Gabelbrücke logischer weise noch nicht voll mit den Gabelstandrohren geklemmt sein.
Wenn Du den Lenkanschlag der unteren GB als Gegenhalter nutzt, wirkt der Hebelarm zwischen beiden Gabelbrücken (ca. 200mm) um Verspannungen aufzubauen. (Bei einem Anzugsmoment von 105Nm wirken die Reibkräfte der Mutternauflage auf die obere GB in Drehrichtung ganz schön heftig).
Hälst Du die Gabel über das Rad gerade, kannst Du nichts verspannen, da jetzt der Kraftfluß über die Steckachse läuft und die durch ihre horizontale Lage zur Gabel nicht verspannt werden kann. Die untere Gabelbrücke wird auf diese Weise nicht belastet (über die Lenkkopfachse wirken ausschließlich Zugkräfte).Ich hoffe das war einigermaßen verständlich (bin vielleicht nicht so gut im Erklären).
Auf jeden Fall funktioniert es so (viele male mit Erfolg angewendet). Mein Honda-Vertragshändler macht es übrigens genauso.Nur bei meiner neuen damals (siehe oben) hat auch das nichts genutzt, weiß der henker warum.
Gruß Wolfgang
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Zitat
Original von andreas wiesemann
Hallo Dirk, lässt sich bei der rc36 mit Einarmschwinge eigentlich ausschliessen. Trotzdem Danke f. den Tip.
Gruss
AndreasOh
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- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von WeHa
Hi Wolfgang,
erstmal Danke für die Erklärung.wenn Du die Lenkkopfmutter anziehst, darf die obere Gabelbrücke logischer weise noch nicht voll mit den Gabelstandrohren geklemmt sein.
Seh ich auch so.
Wenn Du den Lenkanschlag der unteren GB als Gegenhalter nutzt, wirkt der Hebelarm zwischen beiden Gabelbrücken (ca. 200mm) um Verspannungen aufzubauen.
Bist Du sicher?? Wenn doch die obere Gabelbrücke ned geklemmt ist,kann sich ja dort auch nix verspannen. Und wenn man NACH dem Festziehen der Lenkkopflagermutter die obere Brücke nachzieht, ist es doch o.k., oder?
(Bei einem Anzugsmoment von 105Nm wirken die Reibkräfte der Mutternauflage auf die obere GB in Drehrichtung ganz schön heftig).
Hälst Du die Gabel über das Rad gerade, kannst Du nichts verspannen, da jetzt der Kraftfluß über die Steckachse läuft und die durch ihre horizontale Lage zur Gabel nicht verspannt werden kann.No Way.Besonders wenn Du sie über das Rad versuchst, grade zu halten (ich nehme an, daß Du das Vorderrad zwischen die Beine klemmst)
besteht die Gefahr(zumal die obere Gabelbrücke locker ist und ned stabilisiert), daß Du die über Radachsenklemmung und unter Gabelbrücke definierte Konstruktion "verdrehst" bzw. nen "Drall" einleitest.Die untere Gabelbrücke wird auf diese Weise nicht belastet (über die Lenkkopfachse wirken ausschließlich Zugkräfte).
Es wirken Torsionskräfte in die Gabel in Höhe des eingeleiteten Drehmoments von 105 Nm, denn es liegt ja eben NICHTS am Lenkanschlag an, sondern wird gegen die Radachse gedrückt.
Nur bei meiner neuen damals (siehe oben) hat auch das nichts genutzt, weiß der henker warum.
Gruß Wolfgang
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Hey PeteRR,
die Gabel kann nur "zwischen" den Gabelbrücken verspannt werden. Sobald Steckachse und untere GB fest gezogen sind, ist ein verspannen in diesem Bereich nicht mehr möglich (deshalb von "unten nach oben" zusammenbauen).
Dadurch das Du beim Anziehen der LK-Mutter die untere Gabelbrücke nicht radial belastest, kannst Du sie auch nicht gegen die obere verdrehen.Muß mal suchen, in irgendeinem meiner alten Schrauber-Lehrbücher steht das besser beschrieben drin. Wenn ich es finde werde ich Dir das mal einscannen und zu mailen.
Gruß Wolfgang
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Zitat
Original von WeHa
.........Muß mal suchen, in irgendeinem meiner alten Schrauber-Lehrbücher steht das besser beschrieben drin. Wenn ich es finde werde ich Dir das mal einscannen und zu mailen.Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,
oder am besten hier einstellen. Würde mich auch sehr interessieren.
Gruss
Andreas -
- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von WeHa
Hey PeteRR,
die Gabel kann nur "zwischen" den Gabelbrücken verspannt werden. Sobald Steckachse und untere GB fest gezogen sind, ist ein verspannen in diesem Bereich nicht mehr möglich (deshalb von "unten nach oben" zusammenbauen).
Dadurch das Du beim Anziehen der LK-Mutter die untere Gabelbrücke nicht radial belastest, kannst Du sie auch nicht gegen die obere verdrehen.Hi Wolfgang,
demnach kann ja NICHTS schieflaufen, wenn man die Lenkkopfmutter anzieht, wenn die unter GB am Anschlag aufliegt und die obere GB nicht festgezogen ist!!! Damit wäre ja meine Vermutung bestätigt, oder???
Muß mal suchen, in irgendeinem meiner alten Schrauber-Lehrbücher steht das besser beschrieben drin. Wenn ich es finde werde ich Dir das mal einscannen und zu mailen.
Das wäre toll, nett, prima etc etc
Gruß Wolfgang
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warum so kompliziert ???
würde eifach die holmklemmen und die achse etwas lockern
das vorderrad geradestellen - vorderrad zwischen den beinen mit dem lenker geraderichtenein paar mal einfedern - festziehen
hab ich bei meiner auch so gemacht - funktioniert ..
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Hallo Andreas, hallo PeteRR,
hab´s bis jetzt noch nicht gefunden .
Habe zZt. auch etwas wenig Zeit.
Werde es aber nicht vergessen. Wenn ich´s habe gebe ich euch Bescheid...Gruß Wolfgang
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