Hi @ all,
habe am Freitag endlich den neuen Akrapovic Bolt-on ABE Endtopf mit KAT-Freigabe für die SC50 bekommen.
Eigentlich sollte der Topf schon vor 3 Wochen ausgeliefert werden, aber angeblich musste die komplette Charge aufgrund eines Produktionsfehlers wieder eingeschickt werden.
Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht:
Nachdem hier im Forum das Geschrei wegen der KAT-Problematik immer lauter wurde, kam die Ankündigung von Akrapovics neuem "Wunderstück" gerade rechtzeitig. Nachdem mir der Geschäftsführer vom Deutschen Akrapovic Importeur persönlich (am Telefon) versicherte, dass der neue Topf vom Kraftfahrtbundesamt für die Deutsche SC50 freigegeben sei und deshalb der KAT aus den Papieren nicht ausgetragen werden muss, war der Kaufentschluss gefasst. Über den Sinn und Unsinn dieser KAT-Freigabe will ich hier nicht weiter philosophieren, ob die Freigabe mit übergalaktischen Abgaswerten, Vitamin B oder $ erlangt wurde, sei dahin gestellt.
Eines vorneweg: Dieses mysteriöse Schreiben bzw. die ABE habe ich bis heute noch nicht zu Gesicht bekommen, es wird nämlich nicht mitgeliefert. Statt dessen wird auf das neue EU-Recht verwiesen, welches besagt, dass die am Endtopf eingeprägte "e1"-Nummer den Gesetzeshütern auszureichen hat und der Fahrzeugführer aus diesem Grunde keine ABE mehr mitführen muss.
Beschreibung des Akra:
Der neue ABE Topf ist die tschechisch-slowenische Antwort auf die populären dB-Eater-Dämpfer von BOS, Remus und Co. Man ist somit dem Kundenwunsch nachgekommen, einen Dämpfer für die Rennstrecke und gleichzeitig für den öffentlichen Straßenverkehr anzubieten. Dafür hält ein bewährter Racing-Dämpfer her, der mit einem entfernbaren dB-Eater bestückt und deshalb auch mit einer ABE und Prüfnummer gesegnet wurde. Die Performance ohne dB-Eater soll den bisherigen Racing-Dämpfern entsprechen, mit dB-Eater soll die Leistung sogar marginal schlechter sein als bei den herkömmlichen Street-Legal-Line-(ABE)-Töpfen.
Soweit die Theorie, nun zur Praxis:
Der Dämpfer wird ordentlich verpackt und eingeölt in einem Styropor-Karton geliefert, eine Carbon-Schelle, 3 Titan-Schrauben, Kupferdichtung und Schraubensicherung sind ebenfalls dabei. Eine Anleitung sucht man jedoch vergebens.
Hält man erst den (Titan) Topf in den Händen, ist man begeistert. Verarbeitung, Qualität und Optik sind einfach genial , da merkt man wirklich den Aufpreis zu Remus und Co.
Nun zu den unangenehmen Dingen:
Ich kann hier natürlich nur für meine Lieferung sprechen, aber die mitgelieferte Carbon-Schelle ist in meinen Augen im Gegensatz zum Endtopf die reinste Frechheit, sorry. Ok, Carbon ist nicht ganz leicht zu verarbeiten, aber muss das sein, dass man nach dem ersten Anfassen der Schelle schon drei Carbon-Splitter in den Fingern hat? :tongue: Das Oberflächenmaterial ist an mehreren (sehr vielen) Stellen "aufgeplatzt" und die Schelle ist innen wie außen sehr "gratig". Da brauch man sich echt nicht wundern, woher bei eBay die ganzen zerkratzten Titan-Töpfe kommen, wenn die Schellen alle so ausgeliefert werden. Also hieß es erstmal ab in den Baumarkt und feines Schleifpapier holen. Nach ner knappen Stunde rumgeschleife war die Oberfläche dann einigermaßen eben und entgratet, so dass die Montage endlich fortgesetzt werden konnte.
Also Topf angeflanscht, die Schrauben natürlich satzungsgemäß mit dem Loctite-Zeugs festgezogen. Der Flansch und die Schrauben passen übrigens wie angegossen, echt sehr gute Arbeit. Wenn der Anschluss-Flansch am Zwischenrohr auch CNC-gefräst worden wäre, würde der Endtopf auch spaltfrei passen, so bleibt nun ähnlich wie beim Remus ein deutlich sichtbarer Spalt zwischen Endtopf und Zwischenrohr, ist aber dicht, daher kein Problem.
Eben noch über die schöne Passgenauigkeit des Topfes gefreut, folgt nun der nächste Schocker auf dem Fuße. Dreimal dürft Ihr raten...richtig, wieder diese Carbon-Schelle. Egal wie rum man sie dreht und wendet, et tüddelt nit so wie et soll. Und vom vielen Rumprobieren gibt es natürlich auch gleich noch ein paar feine Kratzer wegen der Nobel-Preis-verdächtigen Carbon-Schelle gratis dazu.
Na ja, irgendwann hab ich mich dann für das kleinere Übel entschieden und die Schelle mit ner anderen Schraube (die Original Schraube ist zu kurz) und ein paar Unterlegscheiben festgezogen. Werde morgen mal aufm Moppedstrich nach ner besseren Lösung suchen.
Ok, soweit so gut. Nun muss latürnich zum spassigen Teil übergegangen werden. Richtig...der dB-Eater muss raus. Eigentlich kinderleicht:
Der dB-Eater ist nämlich anders wie bei BOS und Co. nur durch eine Schraube gesichert, im Eater selbst ist also ein Gewinde eingelassen. Zusätzlich ist die Schraube dann noch durch einen kleinen Schweiß- oder Lötpunkt gesichert. Dieser lässt sich aber genauso leicht entfernen wie eine Schraubensicherung, also 8er Schlüssel aus dem Bordwerkzeug ansetzen und auf is. "Nun sollte man den dB-Eater spielerisch leicht mit den Fingern entnehmen können." Das waren die Worte, die mir noch von einem Bekannten in den Ohren lagen. Umso größer das Entsetzen, als sich dieses Teil keinen µm bewegt hat. Hmn...was tun? Erster Versuch: Eine Zange soll´s richten...aber Pustekuchen, außer Kaltverformungen am Innenrohr nichts passiert. Also in den sauren Apfel beissen und den Topf mit der Super-Schelle wieder demontieren. Was für eine Freude. Zweiter Versuch: Aktion Besenstiel...von hinten dem Eater mit einem Besenstiel zu Leibe rücken...aber zunächst auch da keine Reaktion. Dritter Versuch: Besenstiel + Hammer = mehr dB, also endlich draußen das pussierliche Nesthäkchen. Nun, was raus geht, muss ja irgendwie auch mal reingekommen sein, dachte ich mir. Aber mit bloßer Hand keine Chance, höchstens erhöhte Verletzungsgefahr. Also hieß es wieder schleifen was das Zeug hält. Nach einiger Zeit kam mir der Gedanke, dass das mit dem feinen Schleifpapier (noch von der Schelle übrig...Baumarkt hatte mittlerweile zu) wohl noch ewig dauern würde. Zum Glück hatte ein Nachbar ein paar Feilen und nen Schraubstock auf Lager.
Nun ging es deutlich schneller voran, mit dem Ergebnis, dass sich der Eater jetzt auch mit geringem Kraftaufwand ohne Hilfsmittel mit den Fingern entfernen und einsetzen lässt.
Jetzt noch schnell wieder alles dranpappen, damit die Probefahrt endlich steigen kann. Also wieder der Spaß mit der Schelle, den Kratzern und nicht zu vergessen die Fettflecken aufm Titan.
Jetzt kommt der Teil, worauf die meisten hier bestimmt schon warten:
Wie sind Sound und Performance?
Tja...habe ihn leider bisher nur mal ganz kurz mit dB-Eater im Stadtverkehr testen können. In Sachen Sound und Leistungsentfaltung konnte ich bisher keinen spürbaren Unterschied zum Original wahrnehmen. Mein alter Remus Revolution Titan war da vom Sound her mit dB-Killer deutlich lauter und dumpfer, obwohl er auch nicht viele km auf dem Buckel hatte. Aber der Akra sollte mit der Zeit sicherlich noch lauter werden.
Der Sound ohne dB-Killer ist einfach genial. Sehr schön dumpf und (noch) nicht zu laut, wird aber bestimmt auch noch lauter.
Zu guter Letzt habe ich noch eine Frage an diejenigen, die auch einen Akrapovic Dämpfer haben. Hattet Ihr auch solche Probleme mit der Schelle und ggf. auch mit dem dB-Eater?
Ich habe die Schelle TL5, habe aber im Netz gesehen, dass es für die SC50 auch noch die Schelle CL5 gibt. Vielleicht weiß ja jemand zufällig was über den Unterschied.
...das T könnte natürlich auch ganz einfach für Titan stehen und das C dementsprechend für Carbon.