ob unser Hobby das wirklich wert ist ?!

  • dies frage stellte jemand in dem traurigen posting von rennhex.

    da ich dort nicht antworten wollte, hier meine meinung.

    ich glaube wohl!

    es kann jeden von uns immer und überall treffen, einige fahren viele jahre mit immer wieder brenzligen situationen, ich auch!

    deshalb das geliebte motorradfahren aufgeben? ein klares nein! natürlich für mich gesprochen.

    es gibt mir immer wieder so viel spass in diesem vom alltagsstress geprägtem leben, daß ich darauf nicht verzichten möchte.

    es wäre auch wohl nicht im interesse von maria, jetzt damit aufzuhören.

    wir, die weiterhin auf landstraßen und autobahnen, oft viel zu schnell unterwegs sind, sollten uns öfters in erinnerung rufen, daß wir ein gefährliches hobby ausüben. die fehler der anderen können wir leider nicht mit einplanen, allerdings unser eigenes tun.

    was nützt es wenn ich mit dem auto unterwegs bin und mir kommt, wie bei maria, anstatt ein pkw, ein lkw auf meiner spur entgegen. da habe ich auch wenig chancen.

    jungs und mädels....passt auf euch auf und denkt ab und wann mal an die, die nicht mehr mit uns fahren können.

    motorradfahren werde ich mit meinen fast 53 jahren weiterhin und ich hoffe noch viele andere auch.

    anmerken möchte ich noch, daß hier ein sehr sehr gutes klima und ein guter zusammenhalt herrscht, gibt es nicht überall....DANKE

    Einmal editiert, zuletzt von blader07 (12. Mai 2009 um 21:31)

  • blader07

    Bis jetzt bin ich auch immer wieder zu der Erkenntnis gekommen, das ich nicht auf den von dir angesprochene "abschalten" verzichten will bzw. kann.

    Als Singel mit keinen Verpflichtungen ist das noch relativ einfach, nur wie sieht das aus wenn man Kinder hat?! Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt. Ob ich dann noch weiter fahren würde :gruebel:, vor diesem Zeitpunkt ängstelt es mich.

    lowmax

    ps: zum glück ist aktuell keine dame in sich (das ich das mal sagen würde ;)), die das ändern könnte :dumdiedum:

  • Ich persönlich denke mal das jeder das Risko kennt und billigend in Kauf nimmt ! Nur das es halt bei so traurigen "Zwischenfällen" wieder ins Gedächtnis gerufen wird.

    Aber deswegen werden 99,5 % weiter machen. Mich eingeschlossen


    Was mir zu dem Thema immer wieder einfällt ist ein recht passendes Filmzitat:

    "Keine Vergangenheit, keine Zukunft, keine Probleme. Leben für den Augenblick"

    Und genau das ist es was mich immer wieder aufs Bike steigen lässt :)

    "The message has to be having a good time because there is no other way on that world."

  • Es ist sicher nicht ungefährlich - aber was ist das schon? Sitzt Du am falschen Tag im falschen Flieger oder gehst zur falschen Zeit einkaufen kannst auch Pech haben, ohne je Motorrad gefahren zu sein. Jedes Risiko lässt sich nicht ausschließen und die meisten, die dieses Hobby ebenfalls genießen, fordern das nicht auch noch heraus.

    Gegen manche "unglückliche Konstellationen" bist Du einfach machtlos, mit oder ohne Mopped.

    Trotdem ist jede(r) dem dieses Hobby zum Verhängnis wird einer zuviel und ein Verlust, welcher eine Lücke und viel, viel Trauer hinterlässt.

    Das ganze Leben ist ein Risko - ich will die Zeit, die ich bekommen habe genießen. Und für mich gehört Motorrad fahren zum Genuß des Lebens einfach dazu. Was das Mopped fahren ausmacht, weis hier glaub jeder selber am Besten.

    Deshalb fahre ich. Immer wieder.

    Ich habe keine Signatur - Ich weiss nicht wie das geht :fliegen: :fliegen: :fliegen:

  • Da stimm ich Stevie zu. :perfekt3: So schauts aus!

    Motorradfahren ist ein Stück Lebensqualität.

    Was würde mir vom Leben bleiben wenn ich wüsste dass ich nicht mehr aufs Moped steigen kann? Klar wäre da noch das ein oder andere, aber es wäre nicht mehr das selbe. Es gäbe auch keinen Grund mehr auf schönes Wetter zu hoffen.

    Wenn mir was auf dem Bock passieren sollte, dann wird es wohl nicht schön sein, aber man kann sich darauf verlassen, dass ich getan habe, was ich mit voller Überzeugung und vollem Lebensgefühl getan habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Thumbsup (12. Mai 2009 um 22:58)

  • Wenn ich solche schrecklichen Nachrichten höre oder lese werd ich immer daran errinnert, dass wir mit unserem Hobby sehr, sehr gefährlich leben. Aus meinem Bekanntenkreis hat es letztes Jahr leider auch jemanden erwischt. Da war für mich und viele andere der Spaß am Motorrad fahren erstmal vorbei. Es fiel mir die erste Zeit auch sehr schwer wieder Spaß an meinem geliebten Hobby zu finden. Aber der Spaß kam wieder!

  • Ich hab nach meinem schweren Unfall aufghehört. Aber hauptsächlich wegen meinen Kindern und der Frau. Sie haben mich halt drum gebeten. Alle drei. Und da kann man halt nicht nein sagen. Vielleicht in ein paar Jahren wieder.

    Wenn ich allerdings Single gewesen wäre.....dann würd ich vielleicht schon wieder fahren, weilö man eben keine Verantwortung gegenüber anderen hat.

    Schwierige Sache das......

  • ich hab damals wegen meienr freundin aufgehöhrt, die saß nach jeder tour zitternd auf dem sofa ob ich auch wieder komme.

    für familie würde icha uch sofort wieder aufhöhren wenns ihr dabei nicht gutgeht, aber als singel halte ich es wie Sigi63 Zitat.

    wobei ich auch sagen muss das ich heute viel vorsichtieger fahre als damals, grade im kreuzungsbereich auf landstraßen werde ich sobald da andere verkehrsteilnehmer sind sehr sehr langsam weil irgendwie machen die da eh was se wollen.

  • wegen familie aufhören oder aussetzen habe ich auch ein paar jahre gemacht. nicht wegen der gefährlichkeit, sondern weil ich beim fahren einfach keine lust mehr hatte.
    ich hatte mich des öfteren gefragt, was machst du hier eigentlich alleine auf dem bock und zu hause sitzt dein sohnemann und wartet das papa wiederkommt.

    da habe ich mich lieber ein paar jahre um meinen sohn gekümmert. die kleinkind jahre gehen so schnell vorbei und nachholen kann man sie nicht.

  • Maria lebte mit jeder Faser ihres Körpers ihr Hobby, sie hatte förmlich "Hummel im Arsch", sobald die Sonne am Himmel stand!

    Maria hat 2 Töchter, Julia und Christina, sie war sich sicher der Verantwortung bewusst, sie hatte auch schon Freunde durch Unfälle verloren, aber sie wollte ihr Hobby, die Freiheit auf 2 Rädern leben und erleben.

    Jeder Mensch hat eine eigene Vorstellung, ein eigenes Verlangen, nach einem Schockerlebnis, in einer Trauerfaser, damit fertig zu werden und umzugehen, da gibt es kein Patentrezept und keine Vorschrift.

    Der eine fährt weiter, der andre hört auf, der dritte fährt weiter und fährt ängstlicher, viele Variationen sind möglich, jede Form hat man uneingeschränkt zu akzeptieren.

    Wieviel Motorradfahrer verdrängen diesen Satz, den wir meistens von Familienangehörigen oder wie bei mir von meinen bereits 20 u. 23 jährigen Söhne bekomme.

    Mama, " Alles schön und gut, wir wissen ja , dass Du gut fährst, aber was ist, wenn man dich "runterholt".

    Man denkt,:"mir wird das schon nicht passieren".

    Auch Maria dachte so, und das war gut so, so konnte sie bis zu dieser Sekunde -0- ...........ihr Hobby, das sie mit ihrem Partner, mit ihren Freunden, oder alleine ausübte ausleben und sie war glücklich dabei!

    Maria `s Hubschraubererlebnis!!

    Vor kurzem kam sie von einer Tour , die sie alleine fuhr, (immer montags war ihr freier Tag), nach Hause und hatte ein einschneidendes Erlebnis.

    Sie fuhr ein einer langezogenen Kurve in Schräglage auf einer breiteren Bundesstraße irg. wo im Altmühlthal in ein Waldstück ein und meinte sie spielt in einem Film.

    Vor ihr Auge in Auge ein großer SAR Hubschrauber, die Nase des Hubschraubers nach unten gedrückt, über der Straße stehend, das Heck nach oben, in Baum-Höhe.
    Sie meinte, sie konnte die Augen des Piloten sehen, der ebenso wie sie selber wohl damit nicht gerechnet hatte, sie da in Schräglage auf ihn zu kommen zu sehen.

    Unter dem Heli durchschießend, kopfeingezogen, wie sie grinsend erzählte meinte sie für einen Bruchteil von Sekunden, das wars jetzt, denn der Sog der Rotorblätter war so stark , das Maria alle Mühe hatte nicht zu stürzen.

    Sie erzählte das alles so lebendig, so war MARIA!!!!!

    Sie hatte unheimliches Glück .....an diesem Tag!

    Ich für meinen Teil werde erst wieder fahren, wenn ich zu hundert Prozent alles aus meinem Kopf habe, der jetzt manchmal nur noch leer ist, und in der nächsten Sekunde so voll mit Erinnerungen, das es mich nur so beutelt.

    Ihr Wunsch an ihre Freunde, und so ist und war Maria, wäre, das wir über sie reden, von ihr erzählen, über sie schreiben, über sie lachen in den Erinnerungen, sie lachte so unheimlich gern, sie liebte Gaudi und das wir weiter viele, viele Kurven für sie fahren.

    Ich habe das Wertvollste für mich verloren, sowie Stefan und die Kinder für sich das wertvollste verloren haben

    Ich, eine Freundin wie es sie vorher nie gab und ganz sicher nie mehr so geben wird.

    Einen Menschen, der mich so genommen hat , wie ich bin, und für den Freundschaft, Akzeptanz, die Andersartigkeit eines Menschen zu tolerieren, Hilfsbereitschaft, Verbundenheit , Loyalität, Verständnis und vieles mehr war!

    Sie war ein Geschenk für meine Seele, wir Reiner und ich haben uns bei ihr und mit ihr Zuhause gefühlt.

    Ihr Motto: Tot ist nur der, der vergessen wird, über den man nicht mehr spricht !!!!

    Das wird nie passieren, sie wird irg. wie immer da sein in unsren Gesprächen !

    Grüße Lisa und ich musste mir das von der Seele schreiben!!!(jeder verarbeitet anders)

    Einmal editiert, zuletzt von Rennhex (13. Mai 2009 um 08:23)

  • lisa..ist genau richtig was du schreibst, reden oder schreiben hilft damit fertig zu werden.

    freunde oder verwandte die man verloren hat, ob durch unfall oder anders, fahren bei mir in gedanken oft mit. nicht während der fahrt, aber immer wieder in bestimmten momenten...und das ist auch gut so...

    sehr viele von hier sind in diesen tagen in gedanken bei dir/euch...vieleicht hilft es ein wenig. :streichel:

    ich bin auch jedesmal froh, wenn ich das möppi meines sohnes wieder vor dem haus höre...

    Einmal editiert, zuletzt von blader07 (13. Mai 2009 um 08:38)

  • Also ich habe ein paar Freunde verloren. Und bin mit mulmigen Gefühlt gefahren.
    Eines Tages gab es mal einen Knacks, eine Woche später war die Blade verkauft.

    Seit dem fahre ich nur noch Motocross.

    Mir fehlt aber das Kurvenhetzen, deshalb werde ich mir im Herbs eine Maschine für die Rennstrecke aufbauen.
    Ohne - no way!

    O< I will not be trained! O<

  • Ob es das Wert ist muss jeder für sich entscheiden.
    Ich finde ja, weil das Motorradfahren zu den wenigen Dingen gehört das mir wirklich Spaß macht.

    Einmal editiert, zuletzt von IronFireblade (13. Mai 2009 um 18:26)

  • Es klingt vielleicht für manche hart aber "Koste den Tod und lebe das Leben". Sterben werden wir alle manche früher manche später. Ich glaube nicht an eine höhere Gewalt, aber an Schicksal.
    Wann Wo Wie ist egal Hauptsache du hast dein Leben gelebt und keine offenen Rechnung mit irgendjemand. Wenn es nur nicht so verdammt hart für die Hinterbliebenen wär.

    Wenn ich vom Motorrad fahren nach Hause komme und mein Glückspegel durchs fahren wieder auf 110% ist kann ich meiner Familie auch wieder mehr geben. Ich fahre weiter. Mit Hirn und Verstand!!

    :P....hart am gas.... :yeh:

    Einmal editiert, zuletzt von kurvenschneider (13. Mai 2009 um 19:45)

  • Danke Peter - du hast soeben meine Gedanken in Worte gepackt :daumen_rauf:...
    Des Weiteren, sei angemerkt - ohne Motorrad fahren - hätte ich meine liebsten Freunde, die über halb Europa verstreut sind, nie kennegelernt!

    *** es gibt Menschen die kennen, und es gibt welche die können mich ***(Erich von Däniken)

  • Obwohl ich ganz ehrlich sagen muss, das ich Maria leider nicht kennengelernt durfte. wollte ich doch am Sonntag zum Stammtisch fahren.
    Und wenns Wetter passt und mich meine Freundin weglässt, da wir leider nicht soviel zeit zusammen haben, dann werde ich auch dahin fahren.

    Ich werde auch weiter fahren, ich bin mir das Risiko bewusst. So wie ihr schon geschreiben habt.
    Ich rauche, und bin mir das Risiko bewusst.
    Ich hab schon viel blödsinn in meinem Leben gemacht. Und vielleicht kommt irgendwann die bekannt Bananenschale die mir das Leben kostet, aber bis dahin heisst es für mich, machen was ich machen möchte und machen was ich machen müss.

    Irgendwann kommt sicher der Zeitpunkt im Leben wo mit seinem Leben abrechnet, hat man die Ziel erreicht die man erreichen wollte. Hat man gemacht, was machen wollte.
    Und Leute, der kommt ganz sicher, und ich will mir später man keinen Porsche kaufen müssen, nur weil ich eine doofe Krise hab.

    Vielleicht mit bissl mehr Gehirn und Verstand, aber hat sich sowieso schon eingestellt

    Basti

    Wer andre kennt, ist klug. Wer sich selber kennt, ist weise. Wer andere besiegt, hat Kraft. Wer sich selber besiegt, ist stark. Wer sich durchsetzt, hat Willen. Wer sich genügen läßt, ist reich. Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt.

  • über die Gefährlichkeit des Hobbies macht man sich schon Gedanken.
    Hinzu kommt, das man über diverse Foren mit vielen Motorradunfällen konfrontiert wird.

    Es ist ein gefährliches Hobby, aber zum Glück nicht so gefährlich wie die vielen Unfälle, die man in den Foren liest, impliziert.
    Immerhin werden in Foren die Unfallberichte kanalisiert.

    Ich fahre weiter, mein Tribut an die Gefährlichkeit ist, das ich auf der Straße mich nie provozieren lasse und lieber mal langsamer fahre.
    Mit etwas mehr Vorsicht kann man nicht alle Unfälle verhindern, aber die Wahrscheinlichkeit gesund nach Hause zu kommen schon erhöhen.


    Ich gehe oftmals daheim nochmal kurz in Gedanken die Fahrt durch und analysiere wo ich zu leichtsinnig war, zu sehr auf das richtige Fahrverhalten der anderen mich verlassen habe oder ganz einfach n Scheiss zusammengefahren habe.


    Wenn man nach jeder Fahrt immer brenzlige Situationen hatte, kann man sich ausmalen das man irgendwann kein Glück mehr hat.

  • Ganz ehrlich? Es fehlt mir etwas, wenn ich es nicht tue!
    Wir ( alle, die mit meinem Bruder in letzter Zeit gefahren sind) sind alle wieder gefahren!
    Wir sind auch alle mit dem Mopped auf dem Friedhof zur Beisetzung gewesen.
    Haben Spalier gestanden in voller Leder-Montour!
    Auch, wenn einige vielleicht mit dem Kopf geschüttelt haben, das waren wir ihm schuldig.
    Er hätte es am liebsten gehabt, wenn seine Asche auf einer Rennstrecke verstreut worden wäre. Dies ist aber hier nicht gestattet!
    So war eben mein Bruder, sein Motorrad war sein Leben (zumindest ein seeehr großer Teil davon)!
    Ansonsten sehe ich auch große Übereinstimmug mit dem, was Lisa von Maria geschrieben hat.
    Diese Menschen haben Anderen viel gegeben, gute Laune verbreitet und uns auch zum lachen gebracht.
    Und für mich stellt sich die Frage, ob es vielleicht am Typ Mensch liegt, wer "zuerst gehen muß" ? Das kann aber leider niemand beantworten...
    Auf jeden Fall fällt es schmerzhaft auf, weil eben diese Menschen uns so sympatisch
    waren!

    Meine Frau und ich werden weiter fahren, im Gedanken ist "der Kleine Bruder" immer mit dabei.

    Adoptivfranke =)