Bis jetzt unlösbares Problem mit meiner CBR....HIlfe

  • Geschätzte CBR Sachverständige,

    Da ich mit meiner CBR900 RR SC33, 1996 nicht mehr weiter weiss, richte ich mich als letzte Hoffnung an die Forum-Mitglieder hier, welche vielleicht eine Lösung für mich hätten.

    Zum Problem:

    Seit rund 1 1/2 Jahren hat meine CBR das Problem, dass sie immer nach meinem Nachtdienst (12h) nach einer Strecke von rund 800 Metern ihren Dienst verweigert. Sie geht einfach aus.
    Es fühlt sich etwa gleich an, als wäre der Benzinhahn zu. Ev. ist sie aber auch abgesoffen.
    Danach geht es eine Weile bis ich sie wieder zum Laufen bringe. Sei dies durch orgeln mit dem Starter oder wenn ich sie anschiebe. Ist dieser Punkt überwunden, und ich bringe sie wieder zum
    laufen, läuft sie einwandfrei ohne zu mucken.
    Bei mir Zuhause kann sie Wochenlang stehen lassen und das Phänomen kommt nicht zu tragen. Das heisst sie läuft immer ohne Probleme.

    Nun eventuell wichtige Details:

    - Problem passiert egal ob Tank voll oder wenig Benzin
    - Luftfilter, Ölfilter, Kerzen und Batterie wurden gewechselt.
    - Motorrad wurde durch eine Werkstatt synchronisiert
    - Die Strasse vom Geschäft nach Hause verläuft bei den 800 Metern eben.
    - Parkplatz bei der Arbeit ist leicht schräg (Kopf des Motorrades leicht erhöht).
    - Dauer zwischen Ankunft und Abfahrt in der Regel 12h
    - Die Strasse von Zuhause hat ein ziemliches Gefälle nach unten. D.H. ich bremse viel mit dem Motor.
    - Problem tritt auf egal ob mit Joke oder ohne
    - Problem tritt auf egal was für Temperaturen draussen herrschen.
    - Wenn ich das Motorrad länger warmlaufen lasse, tritt das Problem ein wenig früher ein als 800 Meter.

    Nun hatte ich heute so eine Idee, als ich wieder stehen blieb, ich habe keine Ahnung wie genau mein Motorrad funktioniert, oder nur rudimentär, also bitte nicht steinigen.
    Kann es sein, dass die Benzinpumpe nur am Anfang läuft bis der Motor auf Drehzahl ist und danach wird das Benzin über
    die Kompression zu den Zylindern gezogen? Das heisst, ich habe das Gefühl, dass die Pumpe defekt ist. Und die 800 Meter quasi die Strecke ist, welche ich erreiche solange
    noch Benzin in den Leitungen ist. Danach kommt nichts mehr, da die Touren noch nicht reichen um das Benzin nachzuliefern.
    Wenn ich von Zuhause fahre, würde das Gefälle den Motor ja mitdrehen und dieser "Kein Benzin mehr Punkt" gäbe es nicht.

    Oder hat irgend jemand eine Ahnung wo ich noch suchen könnte, bzw. an was es liegen könnte.

    Besten Dank im Voraus für Eure geschätzte Hilfe.

    Greetz Sacha

  • ... aber über längere Strecken läuft sie dann problemlos?

    Erstes Ansatzpunkt wäre die Tankentlüftung. Also einfach mal mit geöffnetem Tankdeckel losfahren und probieren ob das Phänomen immer noch auftritt. falls nicht, et voila, Fehler eingegrenzt!

    Zweitens, einfach mal den Benzinhahn ausbauen, zerlegen, Membranen checken, Sieb im Tank reinigen.

    ...mag keine Dilettanten...!

  • Auch nochmal nachgefragt:
    Das Problem tritt nie bei anderen Fahrten auf?
    Hast Du versuchsweise mal anders geparkt?

    Die SC33 hat doch Vergaser und keine(?) Benzinpumpe, aber einen unterdruckgesteuerten Benzinhahn!?

    Könnte es sein, dass beim Warmlaufen und Losfahren die Schwimmerkammern leerfahren, weil zunächst kein Benzin vom Tank nachkommt? Dieser Vorgang wäre von den vielen beschriebenen Parametern unabhängig (Temperatur, Shoke, etc.).
    Die eigentliche Ursache kann dann nur noch in Bereich Benzinzufuhr/Benzinhahn/Unterdruckleitung liegen.
    Wie immer: Nach mir die Spezialisten...

  • Schau mal nach ob der Unterdruckschlauch geknickt ist.

    800m ist ungefähr die Reichweite bis die Schwimmerkammern leergesaugt sind.

    Deshalb ist die Strecke wohl auch kürzer wenn du den Motor im Stand warmlaufen lässt.

    Kannst auch mal testen den Benzinhahn auf Reserve zu stellen obs dann läuft.

    Scheint auf jedenfall mit der Benzinzufuhr zutun zu haben!

    Wer vor der Kurve nicht bremst, war auf der Geraden zu langsam!!!

  • Scheint auf jedenfall mit der Benzinzufuhr zutun zu haben!

    Seh ich auch so.... Pumpe hat sie keine, aber einen Unterdruck-Benzinhahn.... und der macht mittlerweile öfter Mal Ärger.
    Neu ist das Ding leider unbezahlbar
    http://www.cmsnl.com/products/cock-assy-fuel_16950mas033/

    Defekt ist meistens nur dieses Teil:
    http://www.cmsnl.com/search/partnum…&spbpmodelcode=

    Man kann das auch vorsichtig zerlegen, alles säubern und hoffen... üblicherweise gehts dann erstmal wieder.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Vielen Dank für die Antworten.

    Sonst läuft die Maschine gut. Auch wenn ich sie nach dem unfreiwilligen Stopp wieder zum Laufen gebracht habe, läuft sie
    als wäre nichts gewesen.
    Ich habe die Maschine auch schon mal anders parkiert und hatte das Problem trotzdem.

    Das mit den Schwimmerkammern leuchtet mir soweit ein, dass würde die reproduzierbare Distanz/Dauer bis zum Stillstand erklären.
    Was mir jedoch nicht einleuchtet, ist die Tatsache, dass es immer nur passiert, wenn ich am Morgen nach der Nachtschicht nach Hause gehe.
    Wenn ich am Abend nach Hause fahre, habe ich auf der gleichen Strecke kein Problem.

    Ich werde nun Eure Tipps ausprobieren. Da ich erst wieder in 5 Tagen Nachtschicht habe, um die Lösungsvorschläge zu testen, werde ich
    über das Weekend mal den Benzinhahn auseinanderbauen und reinigen. Gleichzeitig werden natürlich auch alle Schläuche überprüft.
    Werde natürlich berichten was das Resultat ist.

    Besten Dank.

  • Übrigens: Tolle ausführliche Beschreibung des Problems, hat hier viele Nachfragen gespart!

    Mit ein Grund weshalb ich mir die Mühe gemacht hab....

    Was mir jedoch nicht einleuchtet, ist die Tatsache, dass es immer nur passiert, wenn ich am Morgen nach der Nachtschicht nach Hause gehe.

    Könnte ein Temperaturproblem sein.... nachts isses kälter als draußen :D

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Wirklich mehr als seltsam. ?(

    Aber du kannst nochmal bevor du alles auseinanderschraubst noch Folgendes probieren:

    Benzinhahn zu, Vergaser leerfahren bis sie ausgeht.
    Sie müsste dann (erfahrungsgemäß) trotzdem sofort anspringen, wenn der Benzinhahn richtig funktioniert.

  • Sie müsste dann (erfahrungsgemäß) trotzdem sofort anspringen, wenn der Benzinhahn richtig funktioniert.

    Nee Jörg... wenn der Benzinhahn ordnungsgemäß funktioniert musste dann ne ganze Weile orgeln.
    Wenn deine sofort anspringt ist dein Hahn vermutlich nimmer völlig dicht.

    Eines Tages glaubte ein Koyote entdeckt zu haben, dass er nur lange genug heulen müsse um den Vollmond zu besiegen.... (keine alte Indianerweisheit sondern eher eine Erkenntniss des internet-Zeitalters)

  • Mach mir keine angst!
    Kürzlich fuhr ich mit geschlossenem Benzinhahn los, merkte es aber nicht, da es nach ein paar hundert Metern bergrunter ging.
    Erst als ich wieder beschleunigen wollte.
    Weil ich nicht gleich schnallte, daß der Hahn zu war, ging sie dann aus.
    Sprang dann aber nach ein paar wenigen zusätzlichen Gedenkumdrehungen des Anlassers wieder an.
    Naja, vielleicht war auch noch ein bisserl in den Schwimmern drin?
    Werde es demnächst mal "richtig" testen.


    Aber zum Thema zurück:

    Was meinst du zu "Vergaservereisung"?

    Habe zwar hier noch nie von so einem Problem gelesen, aber ich hatte ein einziges Vergaserauto (Fiat X1/9), bei dem das regelmäßig auftrat ............. und zwar nicht (nur) bei Minustemperaturen, sondern auch bei Temperaturen deutlich im Plusbereich (schätze so bis 5 - 6°)
    Symptome waren eigentlich fast gleich wie hier, nur daß die Karre nicht nach 800m, sondern nach etwa 2km ausging.

    Einmal editiert, zuletzt von V3Honda (23. September 2016 um 19:02)

  • Also zuerst Danke für das Kompliment bezüglich der Symptombeschreibung.

    Nun habe ich mal den Benzinhahn auseinandergebaut. Natürlich war die Freude gross, dass ich gestern noch vollgetankt habe. :tougue:
    Meine Frau freute sich jedenfalls über den unerwarteten Sprit für ihr Auto.
    Vielen Dank für die verlinkten Bilder, so wusste ich wenigstens was mich beim Auseinanderbauen des Benzinhahnes erwartete.

    Ich werde nun mal Alles säubern und kontrollieren.

    Bezüglich den nächtlichen Temperaturen, kann ich insofern Entwarnung geben, dass es kaum die Kälte ist. Es trat leider auch auf in den
    Sogenannten Tropennächten bei 24" auf.

    Bevor ich den Tank demontierte habe ich noch einen Test gemacht. Die CBR stand gute 10 Stunden in der leicht schrägen Einfahrt. Dann
    lies ich den Motor 10 Minuten laufen mit der "Hoffnung" er geht aus, damit ich neue Erkenntnisse habe. Nix, einwandfrei ohne einem
    Problem.

    Jetzt hoffe ich mal ich kriege dies mit den Entlüftungsschläuchen auf die Reihe, mein Montagehandbuch ist leider ein wenig unübersichtlich
    in dieser Sache.

    Werde Euch auf dem Laufenden halten.

  • Das Teil hat immer Probleme mit dem Sprithahn. Und dann tritt genau das Phänomen auf was Du beschrieben hast. Auseinanderbauen und reinigen richten das Problem nicht. Schraub den viereckigen Deckel ab da ist die Membrane hinter. Durch die Membrane geht ein Aluteil durch .Membrane raus und da wo dieses Aluteil durchgeht kannste dann ringsrum sehen wie schön Transparent das Teil geworden ist. Stehste aber nur wenn das Aluteil aus der Membrane raus ist. Neue Membrane rein und der Bock läuft wieder . Das Phänomen hat meine immer morgens gehabt . Bis ich die Membrane gewechselt habe.

    :joint: Fehlende Leistung wird durch Wanhnsinn ersetzt

  • Das Teil hat immer Probleme mit dem Sprithahn. Und dann tritt genau das Phänomen auf was Du beschrieben hast. Auseinanderbauen und reinigen richten das Problem nicht. Schraub den viereckigen Deckel ab da ist die Membrane hinter. Durch die Membrane geht ein Aluteil durch .Membrane raus und da wo dieses Aluteil durchgeht kannste dann ringsrum sehen wie schön Transparent das Teil geworden ist. Stehste aber nur wenn das Aluteil aus der Membrane raus ist. Neue Membrane rein und der Bock läuft wieder . Das Phänomen hat meine immer morgens gehabt . Bis ich die Membrane gewechselt habe.

    Also das wäre dann dieses Set ?
    http://cmsnl.com/search/partnumber.ph…6953MBZB51&spbpmodelcode=

    Geputzt habe ich das Ganze mal, die Dichtungen sahen eigentlich in Ordnung aus.
    Eine Frage habe ich noch zu den Unterdruckschläuchen. Es gibt ja der Tankbelüftungsschlauch, welcher mit einer Dreiwegeverbindung mit zwei weiteren verbunden ist. Das eine Ende dieser Schläuche führt nach unten bis
    zur Auspuffanlage (Wo sich die 4 Rohre vereinen) und ist dort dazwischen geklemmt. Muss dies so sein ? Und ein Ende kommt an den Tankstutzen aber was ist mit dem 3 Ende... da schweigt sich die Reparaturanleitung aus.

  • Ich habe die Membrame mit Feder in der Bucht gekauft. Das reicht und ist günstiger. Genau weiß ich das nicht mehr mit den Schläuchen. Aber besser ist wenn der nicht gequetscht ist. Und schau mal wie die Schläuche von innen aussehen. Durch die Dämpfe Quellen die auf wenn die zu alt sind. Ich glaube ein Schlauch hängt nur runter und da sammelt sich so ein Öl Kondenswasser und spritgemisch drin. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.

    :joint: Fehlende Leistung wird durch Wanhnsinn ersetzt

  • Das 3. Ende geht auf der rechten Seite in den Rahmen und guckt da ein bisschen raus. Knapp hinter der Verkleidungshalterung ist ein Durchlass (Loch). Da steckst es von innen rein. :)

  • Bestem Dank, werde ich so machen.

    Am Dienstag auf Mittwoch ist dann die Stunde der Wahrheit. Ansonsten wechsle ich die möglichen Schuldigen aus.

  • Wie versprochen melde ich mich wieder mit den neuen Erkenntnissen.

    Also heute morgen hatte die CBR keinerlei Probleme gemacht. Erstmals seit einer geschätzten Ewigkeit hatte sie die Fahrt ohne
    abzustellen gemacht. Dies obwohl die Temperatur in der Nacht und am Morgen schon bedeutend frischer waren als sonst. Der nächste Test habe
    ich erst wieder nächste Woche, da ich alle 6 Tage Nachtschicht habe. Aber es sieht gut aus, dass sich das Problem mit Eurer Hilfe verabschiedet hat.

    Erledigte Arbeiten welche dazu beigetragen haben:

    - Wie von Euch beschrieben, Benzinhahn demontiert, auseinander gebaut und Gummimembranen komplett mit Isopropanol gereinigt. Benzinfilter ausgeblasen und ebenfalls gereinigt.
    Alles wieder montiert.
    - Unterdruckschläuch habe ich komplett abgenommen, der Teil, welcher quasi in zwischen dem Auspuff steckte konnte ich nur mit Mühe herausziehen. Auf der weiteren Suche im Internet
    kam ich auf einen Eintrag, dass ein Ende an den Tank muss (das war klar), ein Ende wie V3Honda beschrieben hatte rechts in die Tankverkleidung gehört und das andere Ende zusammen mit
    dem Tanküberlauf (dickerer Schlauch) linksseitig nach unten läuft. Diese beiden Schläuche habe ich dann so verlegt, dass sie an keiner Stelle geklemmt werden.
    Beim Schlauch welcher beim Auspuff eingeklemmt war, konnte man deutliche Spuren von Hitzeeinwirkung der Auspuffanlage feststellen. Da der Schlauch rund 20cm zu lang war, als ich ihn
    links nach untern führte, habe ich diese 20cm einfach abgeschnitten.

    Welche Massnahme schlussendlich den Erfolg brachte weiss ich nicht. Aber Aufgrund Eurer Vorschläge wusste ich wo ich Ansetzen musste. Besten Dank für Eure grosse Hilfe.

    Sollte es wider erwarten nochmals zu Problemen kommen, werde ich natürlich wieder berichten.

    liebe Grüsse


  • - Unterdruckschläuch habe ich komplett abgenommen, der Teil, welcher quasi in zwischen dem Auspuff steckte konnte ich nur mit Mühe herausziehen. Auf der weiteren Suche im Internet
    kam ich auf einen Eintrag, dass ein Ende an den Tank muss (das war klar), ein Ende wie V3Honda beschrieben hatte rechts in die Tankverkleidung gehört und das andere Ende zusammen mit
    dem Tanküberlauf (dickerer Schlauch) linksseitig nach unten läuft. Diese beiden Schläuche habe ich dann so verlegt, dass sie an keiner Stelle geklemmt werden.
    Beim Schlauch welcher beim Auspuff eingeklemmt war, konnte man deutliche Spuren von Hitzeeinwirkung der Auspuffanlage feststellen. Da der Schlauch rund 20cm zu lang war, als ich ihn
    links nach untern führte, habe ich diese 20cm einfach abgeschnitten.


    Mhmm?
    Gut wenn sie keine Probleme mehr macht, ist es erst mal gut, trotzdem komme ich nicht so richtig klar, was du wohin gesteckt hast? ?(
    Der dicke Schlauch ist der Tanküberlauf, wie du richtig schreibst.
    Wenn du den aber gekürzt hast, dann solltest du sicherstellen, daß kein Benzin auf den (heißen) Auspuff laufen kann.
    Der dünne Schlauch ist die Tankbelüftung und führt erstmal nach links in den Rahmen, in ein T-Stück, von dem dann 2 Schläuche abgehen.
    Der eine geht dann zwischen dem Kühlerausgleichsbehälter und der Motoraufhängung, zusammen mit dem Kühlausgleichsbehälterentlüftungsschlauch, nach rechts unten in die Verkleidung. Der andere geht über den kleinen Zusatzluftfilter nach rechts in den Rahmen, wo er festgesteckt werden kann (Kurz hinter der Verkleidungshalterung ist ein Loch, da kommt er von innen rein).
    Was du mit "Tankverkleidung" meinst, ist mir nicht klar?

    Ob du mit diesem Erklärungsversuch klar kommst, weiß ich nicht, aber besser kann ich´s nicht erklären.
    Wenn man es sieht, dann ist es klar.............aber beschreiben..... :(