Moin zusammen,
will eigentlich keinem das Wochenende versauen, aber ich habe gestern in der BMW - Bravo etwas gelesen (tatsächlich nur im Nachrichtenteil - hätte man eigentlich ein fettes Hauptthema draus machen müssen), was ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Die Redakteure von Europas größter Motorradpostille haben ein Interview mit Christoph Gatzweiler, dem Technik - Chef des IVM (Industrieverband Motorrad e.V.) geführt, bei dem es um die aktuelle Debatte um zu laute Motorräder und künftige Geräusch - Grenzwerte ging.
Nach aktuellem Stand der Dinge soll die Euro 5 - Norm ja in zwei Stufen in Kraft treten: 2020 mit Bezug auf das Abgas und 2024 im Hinblick auf das Geräuschverhalten.
Letzteres dann aber richtig heftig, denn während pro forma noch über künftige Antriebskonzepte diskutiert wird, hat die EU quasi ab diesem Datum das Ende des Verbrenners im Zweirad beschlossen.
Man geht aktuell davon aus, daß der künftige, maximal zulässige dB (A) - Wert um fünf Dezibel verringert werden soll.
Dazu führt Herr Gatzweiler aus, daß bereits ein Rückgang um drei dB(A) schwierig wäre, da dies eine Halbierung des Pegels bedeutet.
Fünf db(A) "in einem einzigen Schritt für ein designtechnisch nahezu unabgeschirmtes Fahrzug wie das Motorrad" seien sowohl nach Meinung von Herrn Gatzweiler als auch der Redakteure schlicht nicht machbar.
Und so kommt die BMW - Bravo zu der Erkenntnis: "Das heißt, es wäre praktisch nicht machbar und so eine Entscheidung würde das Ende des Verbrenners einläuten."
Na ganz toll - und das schon in sechs Jahren, nur weil es einigen kranken Visionären mit der angeblichen Klimarettung nicht schnell genug gehen kann!
Aber wie sagte Henryk M. Broder sehr passend: Die EU löst keine Probleme, sie ist das Problem.
Ach ja, um die aktuelle, emotional geführte Lärmdebatte ging es ja auch noch. Und die zeigt, daß diese wohl ein Luxusproblem von Mitteleuropäern (vermutlich mehrheitlich Deutschen) ist, die vermeintlich sonst keine Probleme zu haben scheinen.
Laut Herrn Gatzweiler sieht der Norden Europas keinen Handlungsbedarf (kurze Saison, geringe Bevölkerungsdichte und ebensolcher Bestand an Moppeds), der Osten auch nicht ("Im Osten ist das Motorrad wohl noch ein Exot.") und der Süden schon gar nicht ("Im Süden scheint der lautstarke Ausdruck wohl eher zum Leben dazuzugehören, anstatt als Problem wahrgenommen zu werden.")
Noch etwas sehr bezeichnendes zum Süden: "Hier gibt es für dieses Thema manchmal sogar richtiges Unverständnis."
Kann ich von zahlreichen Urlauben in Spanien nur absolut bestätigen; das läuft dort unter Lebensfreude, während der bräsige Deutsche sich von allem und jedem gestört fühlt!
Tja Leute, ich würde sagen: Schon mal etwas Geld zur Seite legen und 2023 noch einmal in die letzte, vermutlich beste Generation von Superbikes investieren.
Oder im Jahr darauf ein widerliches, laut heulendes (von wegen leise - am besten mal einem Elektrosportler lauschen), schweres Monster mit auch 2024 noch geringer Reichweite kaufen.
Bis dahin habt Ihr noch die Wahl; danach wird sie Euch abgenommen...