Motoraufnahme links unten abgerissen - Informationen & Tipps zum Entfernen des Restbolzens

  • Hallo zusammen,

    an meiner Zweit-SC59 (die mit dem - mittlerweile reparierten - Spiel an der Schaltwelle) wird's jetzt dann doch leider noch schlimmer:

    Der Motorhalter-Bolzen (12x45) der vorderen Motorhalterung unten links ist auch abgerissen (Vorbesitzer, wahrscheinlich Unfall - war nicht zu sehen, da der Rest noch draufsteckte - cleverer Verkäufer, als Racer ein Arxxx).

    Informationen:

    • Abgebrochenes Ende sitzt im Motor, ca. 2 cm Rest
    • Gewinde sieht nach Feingewinde aus (weiss jemand, was das für eines ist?)
    • Wahrscheinlich kein Loctite dran (dort gehört zumindest keines dran)
    • Schraube wird normalerweise mit 65 Nm angezogen
    • Abgebrochenes Ende liegt ca. 1.5 cm tief in einer Bohrung, also Mutter Aufschweissen ist so nicht möglich

    Ich habe es zuerst mit einem kleinen Linksausdreher versucht, der war aber wohl mindestens eine Nummer zu klein, denn er brach ab (Klassiker).

    Ich habe zwar noch zwei Grössen mehr an Linksausdrehern, aber: jetzt steckt also ein gehärtetes Stück Werkzeug (ca. 4 mm breit und 4 mm tief) in der Schraube.

    Frage:

    Wie würdet ihr vorgehen:

    1. Ausbohren und einen grösseren Linksausdreher probieren
      (Falls ja: welchen Bohrer und wie viele davon sollte ich rechnen)
    2. Schraube gleich ganz ausbohren und Gewinde nachschneiden (weiss jemand das Gewinde?)
      (So einen grossen Gewindeschneider habe ich gar nicht - Bezugsquelle?)

    - und falls - ich möchte das am liebsten mit eingebautem Motor machen, also ohne Ständerbohrmaschine.
    Habe mir überlegt, ein Gestell zu basteln, das die Bohrmaschine führt um nicht abzurutschen, bin aber nicht sicher ob es das braucht.

    Tipps wie wegwerfen, anzünden oder so habe ich auch schon überlegt, ist aber Schritt vier oder fünf, und ich versuche erst mal Nummer 2.

    Hier noch eine Skizze der Explosionszeichnung - und wer mag die Teilenummer des in Frage kommenden Bolzens:

    Bolzen: Nummer 13 - 90164-MFL-D20

  • der linksausdreher steckt wie tief in der Schraube ?

    ich glaub einfach ausbohren wird nix. mir wäre die Gefahr zu hoch das das verläuft.

    Nachschneiden ist nix, entweder erhalten oder mit Gewindeeinsatz reparieren.

    es hilft wenn die schraube komplett durchbohrt ist. dazu braucht's eine genau zentrische Bohrung, die dann gegebenenfalls noch größer gemacht werden kann.

    Also muss erstmal der abgebrochene Ausdreher weg.

    ich würde eine 8er schraube anspitzen, mit glasfaser-fugenband isolieren/zentrieren, und mit E-Hand Schweißtrafo da rein brutzeln in der Hoffnung den Ausdreher weich zu glühen.

    vielleicht brutzelt der auch schon an der 8er schraube fest und lässt sich rausdrehen.

    わびーサビ

    3 Mal editiert, zuletzt von chris16 (28. September 2020 um 12:07)

  • Den Rest vom abgebrochenen Linksausdreher bekommst du durch bohren ja nicht heraus, da hilft nur den Rest Stück für Stück zu zertrümmern und immer wieder etwas nach bohren, bis du den Linksausdreher heraus gefummelt hast, also härteres Werkzeug verwenden, als der Linksdreher selber ist.

    Blödeste aller blöden Arbeiten, Gewindebohrer wäre da schon ein Heimspiel gewesen.

    Linksdreher würde ich dann nicht mehr nehmen, die Restschraube aufbohren, vorsichtig, wegen der Mitte, und dann die einzelnen Gewindegänge mit einer Spitze vorsichtig heraus fummeln, ggf das Gewinde noch mal nach schneiden.

    Die Steigung kann ich dir nicht sagen, keine Info dazu.

    Sieht man die Steigung nicht an dem Stück was du schon draußen hast ?

  • Mit dem abgebrochenen Linksausdreher hast Du jetzt natürlich die Arschkarte.

    Was ich normalerweise mit so abgebrochenen Schrauben mache ist eine Torxnuß nehnen, die etwa 1/2 Schraubendurchmesser hat, deutlich kleiner ein Loch bohren, die Nuß einhämmern und damit rausdrehen

    Einmal editiert, zuletzt von Oliver_E30 (28. September 2020 um 12:13)

  • Bringt den Heiko ja nun auch nicht weiter aber mal anders gefragt, du hast für den Linksdreher ja ein loch vor gebohrt, der Linksdreher ist abgebrochen, ist von dem vor gebohrten loch noch etwas in der Tiefe zu sehen oder der Linksdreher bündig mit dem vor gebohrten Loch abgebrochen ?

    Es ist schwierig den Linksdreher wieder heraus zu bekommen aber nicht unmöglich.

  • Bin ebenfalls der Meinung das der Rest vom Linksausdreher erst raus muss.

    Ich würde versuchen den mit nem konischen Meißel/Körner Stück für Stück zu zertrümmern und die Splitter nach und nach zu entfernen.

    Anschließend kann man sich Gedanken machen wie man am besten weiter vorgeht.

    Bei 2 cm Rest von der Schraube, würde ich es riskieren das ganze soweit wie möglich aufzubohren ohne das umliegende Gewinde zu zerstören.

    Je nachdem wie groß die Gesamtlänge des Gewindes ist, könnte man auch komplett aufbohren und nen Helicoil setzen.

    Alles in allem eine Arbeit für jemanden der "Vater und Mutter erschlagen hat".

    Mein Beileid und gutes gelingen :)

  • Linksausdreher ist max. 4 mm in der Schraube, war aber ein "kleiner" mit ca. 4 mm Durchmesser (daher auch der Abriss).

  • Bringt den Heiko ja nun auch nicht weiter aber mal anders gefragt, du hast für den Linksdreher ja ein loch vor gebohrt, der Linksdreher ist abgebrochen, ist von dem vor gebohrten loch noch etwas in der Tiefe zu sehen oder der Linksdreher bündig mit dem vor gebohrten Loch abgebrochen ?

    Es ist schwierig den Linksdreher wieder heraus zu bekommen aber nicht unmöglich.

    Der Linksausdreher war dann bündig, allerdings haben wir bereits mit ersten Versuchen von Hand wieder eine minimale Vertiefung von vielleicht 1/2 mm hineinbekommen.

  • Heiko, da wir ja auf eine gewisse Weise auch gleiche Leidensgenossen beim Thema Buell sind, hast du schon mal das Problem gehabt und ein Krümmerbolzen ist abgerissen ?

    Da gibt es ja die Bohrschablonen zum ausbohren, dieses Prinzip kannst du nun bei dir auch nutzen, halt nur in Form eine es kurzen Rundmaterials, welches relativ Spielfrei in die Gewindebohrung gesetzt wird und ein, sagen wir mal 8er Loch hat.

    Etwas zäheres Material wäre sinnvoll dann kann der 8er Bohrer nicht so leicht das 8er Loch vergrößern und eiert darin herum.

    Der 8er Bohrer hat ja in der Mitte recht kurze Schneiden und außen etwas längere Schneiden.

    Man kann Bohrer in der Mitte ausspitzen, gerade etwas größere, damit spart man sich das kleinere vor bohren und bohrt so durch das volle Material.

    Man kann wie in deiner Situation auch mit etwas Geduld und beistehendem Wasser, diese mittige Schneiden mit einer Trennscheibe vorsichtig und durch ständiges kühlen, heraus schleifen, so 4mm + und in einer Tiefe von auch so 4mm.

    Dadurch bohrst du ja um die Restspitze vom Linksdreher drum herum und kannst dann den Rest vom Linksdreher Stück für Stück entfernen, das geht dann auch mit einem alten Schraubendreher.

    Danach bohrst du mit einem normalen 8er Bohrer durch dieses Rohrstück mit dem 8er Loch vorsichtig weiter, bis du die Schraube durch gebohrt hast, nimmst dann einen größeren Bohrer und tastest dich damit an den Kerndurchmesser der Schraube heran.

    Das Material wird dann so dünn, das du die Gewindegänge schön heraus lösen kannst, mit etwas Glück dreht sich der Rest auch so heraus.

    Nur nichts eintreiben, da der Rest der abgebrochenen Schraube dann Druck bekommt und sich in die Gewindegänge des Motorblocks ausdehnt, also Geduld bewahren.

    Das wird wieder.

  • Falls das Gewinde 10x1.25 ist, gibt es dünne Gewinde Buchsen um eine eventuelle Beschädigung zu reparieren, bestimmt auch in anderen Größen. Kenn das von einem 900er Motor wo jemand das Crash Pad abgerissen hat wo am Motorhalter verbaut gewesen ist.

    Viel Glück unter den Umständen das zu reparieren :thumbup:

  • [...] Bohrschablonen [...]

    Das habe ich mir auch überlegt und werde mir auch eine fertigen (T-Pilzformat gemäss Innendurchmesser und -Länge des Lochs im Rahmen mit entsprechender Bohrung als Führung).
    Werde mir zudem noch ein Gestell für die Bohrmaschine fertigen, um den Arm nicht lahm zu kriegen...

    Momentan muss ich noch überlegen, mit welcher(welchen) Bohrergrösse(n) ich dran gehen soll - das wäre noch entscheidend für die Schablone...

    2 Mal editiert, zuletzt von CBR-k-Timmi (28. September 2020 um 14:42)

  • Man kann noch versuchen mit dem Dremel und Wolfram Carbid Fraeser. Da habe ich schon alles moegliche mit geschafft.

    scribere non curo ego dolentes quod aliquis fals

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  • Wegen der Bohrergröße würde ich zum drum herum bohren erst einmal nicht größer als 9mm nehmen, die innere Spitze 90 Grad zu den Außenschneiden verdreht mit dünner Trennscheibe so 4+ mm in der Breite und in der Tiefe auch die 4+mm genommen, so hast du außen dann noch jeweils 2+mm zum drum herum bohren stehen, achte dabei auf die Kühlung sonst sind die beiden schmalen Restschneiden sehr schnell ausgeglüht und schneiden nicht mehr, das wird die anspruchvollste Arbeit dabei werden.

    Sind die beiden Schneiden scharf und nicht ausgeglüht dann übernimmt der Führungsring die eigentliche Arbeit, das bohren dürfte nicht wild werden, da brauchst keine Halterung für basteln, beim bohren nur schon die 90 Grad zum Motor einhalten zu versuchen, nicht zu stark drücken und den Bohrer auch nicht zu schnell laufen lassen.

    Wenn ich es machen müsste dann würde ich das mit meinem Akkuschrauber auf niedriger Stufe erledigen, der reicht vollkommen aus.

    Hast du die abgebrochene Spitze draußen dann gehst du mit einem normalen 9er Bohrer in die Führung und bohrst den Schraubenstumpf auf.

    Die Restlänge von der Schraube bekommst du ja durch das schon vorhandene Reststück heraus, zum anderen merkst du es auch wenn du auf einmal auf Aluminium kommst, die Drehzahl würde ich dabei auch auf der niedrigen Stufe belassen, so kannst du schneller reagieren wenn du durch die Schraube bist.

    Wegen dem Gewinde und dem heran tasten beim ausbohren, würde ich noch mit einem 9,5mm Bohrer hinterher bohren, da keine Steigung bekannt ist.

    Nach der 9,5er Bohrung könntest du versuchen den Rest der Schraube heraus zu drehen, könntest du auch schon nach der 9er Bohrung versuchen, die Frage ist halt nur mit was erreicht man den Grip in der Bohrung.

    Normaler Weise dürfte ich das unter gar keinen Umständen erwähnen und auch nicht für alle zum Nachahmen empfohlen, da es ein Spiel mit Gefühl ist !!!

    Mir ist mal eine von den Kupplungschrauben abgebrochen, trotz vorgeschriebenen Drehmoment ( und da gebe ich dem Michael mal wieder Recht, das Rätzel um die Drehmomente ) knack ab war sie.

    Kein Überstand, schön bündig weg gebrochen.

    3mm Bohrer genommen, 1cm tief angebohrt und dann eine kleine Feile genommen, den Griff abgezogen und das Heft abgeschliffen, so das es noch in das Loch gepasst hat, einen kleinen Hammer zur Hand und die Feile mit einem leichten !!! Schlag in das Loch gedänngelt, so hatte das Loch ein ,,Vierkant,, das Feilenheft hatte halt, Grip und konnte den Stummel heraus drehen.

    Aber wie geschrieben, es ist mit Vorsicht zu genießen, da Feilen ja auch gehärtet sind, das Heft natürlich auch und es kann abbrechen !!!!!! Hatte in diesem Moment leider nichts besseres vor den Füßen rum liegen und mein Kopf keine bessere Idee ABER es hat gefunzt.

  • Hat jemand schonmal versucht, den Motor der SC59 abzusenken?

    Habe mir überlegt, zur besseren Erreichbarkeit des Bolzens den Motor ca. 4-6 cm nach vorne zu kippen, um freier an diesen doofen Idiotsbolzen dranzukommen. Habe das Forum und Google mal durchsucht, aber nichts gefunden (möchte nach wie vor nicht den ganzen Motor ausbauen)

    Frage:

    • Geht das?
    • Falls ja, wie (infos, links, Tipps, etc.)?
    • Könnte das reichen?
  • gibt es einen Grund den Motor in einem Rahmen zu lassen, der unfallbedingt derart in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass eine Motorhalterung gebrochen ist?

  • gibt es einen Grund den Motor in einem Rahmen zu lassen, der unfallbedingt derart in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass eine Motorhalterung gebrochen ist?

    Ja.

    EDIT: Ich habe mich entschieden, dir auch eine sinnvolle Antwort zu geben:
    Ganz einfach: der Rahmen ist nicht beschädigt, es ist lediglich der Bolzen gebrochen.

    2 Mal editiert, zuletzt von CBR-k-Timmi (30. September 2020 um 08:52)

  • Diese Aussage wird ja mittlerweile von Dir selber in Frage gestellt...

    Naja, soweit würde ich noch nicht gehen, da mir schlichtweg die Erfahrung fehlt, wieviel Spiel die Bolzen effektiv haben wenn der Motor mit dem Rahmen verheiratet wird.

    Geht dieses Spiel gegen Null, dann ist das eine andere Ausgangslage, sind da 1 mm "Spatzig" in diverse Richtungen, dann kann der derzeit bestehende Versatz durchaus normal sein.

    Aber jetzt bereits von einem Rahmenschaden auszugehen wäre meiner Meinung nach wohl auch verfrüht, darum meine Hoffnung auf Feedback.

    Es ist einfach zu sagen - "is kaputt, wirf weg" wenn das eigene Geld nicht drin steckt...

  • Es ist einfach zu sagen - "is kaputt, wirf weg" wenn das eigene Geld nicht drin steckt...

    Bestimmt nicht...

    Dennoch bleibt immer noch die Frage offen warum die besagte Schraube, immerhin eine 12er, abgeschert ist. Da Unfallmoped liegt der Gedanke nahe dass da was nicht passt den einfach so schert diese Schraube nicht ab. Insgesamt wirkt das geschilderte Vorgehen recht hilflos und unsicher, hoffentlich ist die Möhre nicht so wie man es anhand der Infos vermuten kann.